KI erstellt Buyer Personas
Kürzlich postete ein Bekannter auf Facebook den Tipp zu einer kostenfreien KI, die vollständige Buyer Personas erstellt. Ich selbst weiß, wie schwer es sein kann, gute Personas zu erstellen. Aus diesem Grund tun dies viele Unternehmen auch nicht, was ich wiederum sehr falsch finde.
Ich wollte die Künstliche Intelligenz einmal testen und habe die URL einer Naturseife aus meinem bevorzugten Seifen-Shop „Die Gute Seife“ eingegeben. Notionsmith erstellte mir daraufhin in ein paar Sekunden zehn Personas. Das hört sich zunächst gut an. Sieht man genauer hin, macht sich jedoch etwas Enttäuschung breit.
Alle Personas sind weiblich, Anfang/Mitte 30 und berufstätig. Sicherlich kein falscher, erster Ansatz. Doch würde ich nicht so schmal einsteigen, sondern auch andere demographische Grunddaten in Betracht ziehen und im ersten Schritt Personas entwickeln, die unterschiedlicher sind. Ich denke, es gibt auch noch andere Menschen, die Naturseifen kaufen.
Inhaltlich wiederholen sich alle Aussagen, minimal anders gewichtet. Auch hier sind mir die Ausprägungen zu ähnlich. Notionsmith bietet jedoch die Möglichkeit, mit jeder Persona in einem Chat mehr zu erfahren. Dazu unten mehr.
Als letzter Punkt bleibt die übliche Kritik an solchen KI-Systemen. Sie erfinden Dinge, die so nicht richtig sind. In diesem kleinen Test zum Beispiel die fehlende nachhaltige Verpackung (ich weiß, dass die Seifen nachhaltig verpackt versendet werden) oder der Wunsch nach einer „Refill Option“, die bei einem Stück Seife erst noch erfunden werden muss. Ich habe darüber mit Sophie Müller im Chat gesprochen und fand ihre Ideen auf Basis meiner Erfahrungen mit Seifenstücken nicht ganz so einleuchtend. Sie war sich jedoch sehr sicher mit ihrem Konzept.
Diesen bekannten Effekt von KI lässt sich am Anfang durch detailliertere Informationen, die man der KI zur Verfügung stellt, umgehen. Dennoch sollte man immer wachsam sein, was die KI so vorschlägt.
Fazit
Dieser erste kleine Test mag jetzt eher enttäuschend gewesen sein. Doch Notionsmith ist eine gute Lösung, um die eigene Vorgehensweise bei der Entwicklung von Personas zu begleiten. Die KI liefert Inspiration und kann, wenn man sie immer wieder, in iterativen Schritten nutzt, zu guten Ergebnissen beitragen. Die eigene „Arbeit“, gute Buyer Personas zu entwickeln, nimmt sie aber nicht ab.
Probieren Sie es gern einmal für Ihre Produkte aus. Ich freue mich, hier in den Kommentaren oder auf LinkedIn von Ihren Erfahrungen zu hören.
Bild von HANSUAN FABREGAS auf Pixabay
Advanced Language Models arbeiten über die Ersetzung von Worten und anderen Sprachelementen. Insofern bin ich nicht verwundert. Den Komtext versteht die KI (noch) nicht. Insofern überraschen mich die Ergebnisse nicht. Zudem gilt zu beachten, die Modelle können ihre eigenen Ergebnisse nicht prüfen. Insofern kann das Ergebnis auch inhaltlich total falsch sein.