Projekt gegen die Verödung der Pariser Innenstadt
Paris ist nicht nur die Stadt der Liebe, sondern steckt auch voller kleinerer Läden. Dazu gehört beispielsweise der weltweit bekannte Buchladen Shakespare & Company, doch auch andere individuelle Einzelhändler sind in der Pariser Innenstadt ansässig. Doch klar ist: Paris gilt als eine der teureren Städte und hat viele Jahre lang mit steigenden Mieten zu kämpfen und wird auch nicht günstiger. Im Gegenteil – für stationäre Händler ist die Miete viele Jahre lang immer teurer geworden. Damit es kein Aussterben der romantischen Viertel und des Einzelhandels gibt, hat die Wirtschaftsförderung Paris in Kombination mit dem Stadtrat einen Aktionsplan veranlasst. Ein Projekt gegen die Verödung der Pariser Innenstadt, namens Semaest.
Semaest setzt sich für den Erhalt des stationären Einzelhandels ein. Doch worum handelt es sich dabei eigentlich, weshalb ist diese Institution erforderlich und gibt es kritische Stimmen? Das möchten wir in diesem Beitrag ein wenig genauer klären.
Das Problem der Pariser Innenstadt
Ein Blick auf viele Innenstädte zeigt, dass die Mieten zu teuer sind. Aber auch das Problem mit dem Online-Handel schwächt den stationären Einzelhandel. In Paris war und ist dieses Problem allgegenwärtig. Viele traditionelle Händler mit jahrzehntelanger Historie haben in den vergangenen Jahren mit Schwierigkeiten zu kämpfen gehabt. Einige mussten sogar aus den angesagten Vierteln wegziehen.
Das Problem hat die Stadtverwaltung erkannt. Um das ganz eigene Flair der Straßen zu erhalten, ist die Institution Semaest ins Leben gerufen worden. Doch das nicht erst jetzt, sondern bereits im Jahr 2004. Damals fiel der Start recht verhalten aus und es begann im 11. Arrondissement. Dies ist ein kleineres Viertel, welches eine lange Tradition genießt.
So wird das Projekt gegen die Verödung der Pariser Innenstadt angenommen
Der Startschuss für das Projekt fiel aber nicht nur aufgrund der steigenden Mieten, sondern auch aufgrund des Grolls vieler Bewohner der Viertel in Paris. Letztendlich lässt sich jedoch festhalten, dass die Arbeit von Semaest Früchte trägt.
Das ist längst nicht alles, denn das Projekt bzw. die Projektverantwortlichen von Semaest kümmern sich nicht nur um die lokale Stärkung des Handels. Dieses Vorhaben steht selbstverständlich im Vordergrund, doch es geht auch darum, digitale Kompetenzen mit einzubinden. Zudem setzt sich Semaest für die Schaffung von Verbindungen ein. Konkret geht es um das Erzeugen eines Netzwerks zwischen den lokalen Einzelhändlern und digital agierenden Start-ups.
Wie geht Semaest genau vor?
Unter anderem nutzt die Institution die finanziellen Mittel, um verlassene Geschäfte aufzukaufen. Davon gibt es in Paris und speziell in den besagten Vierteln genügend. Der Vorteil für die Einzelhändler besteht darin, dass sie ihren Handel an einem Standort mit niedrigeren Marktpreisen betreiben können.
Mittlerweile sind bereits mehrere Hundert Mieter durch das Projekt gegen die Verödung der Pariser Innenstadt „Semaest“ an ein qualitativ hochwertiges Geschäft gekommen. Mit der Unterstützung ist es zudem gelungen, das Bewusstsein und die Sinne zu schärfen. Speziell das Risiko durch E-Commerce hat sich verstärkt und so kommt der Einzelhandel in Paris wieder sehr viel besser an.
Zudem gibt es organisierte Treffen, in denen Experten den Mietern mehr über die digitalen Vorteile beibringen. So lernen die Ladenbesitzer beispielsweise schrittweise, wie sie sich in Google Maps eintragen oder Facebook für ihr Business nutzen können. Ein riesiger Erfolg, der noch Potential besitzt und in den kommenden Jahren weiter wachsen könnte.
Kritische Stimmen gibt es natürlich auch
Doch Lob gibt es nicht von allen Seiten, denn die größeren Filialisten sind von der Institution nicht allzu begeistert. Dies wird damit verargumentiert, dass die größeren Unternehmen oftmals mehr für die Ladenmiete zahlen und keine zusätzliche Förderung durch das Projekt erhalten.
Dennoch und das soll klar zum Ausdruck kommen: Semaest ist ein Vorzeigeprojekt, welches bereits erfolgreich ist und dem stationären Einzelhandel in vielen Regionen von Paris neues Leben eingehaucht hat.
Die Kunden kommen meist von weit her
Mittlerweile sind viele Viertel in Paris wieder belebt und das liegt auch an den Touristen, die meist von weiter weg kommen. Das liegt aber auch an der Tatsache, dass die Läden teils sehr speziell sind und es nur dort einen qualitativ hochwertigen Laden mit entsprechendem Sortiment gibt.
Projekt der Politik: Semaest haucht der Pariser Innenstadt frischen Wind ein
Letztendlich ist es der Politik und der Institution Semaest seit 2004 gelungen, vielen Vierteln von Paris neuen Wind einzuhauchen. Mit den zahlreichen Maßnahmen und den Käufen ist der Einzelhandel im Aufwind und das ist ein Aspekt, an dem sich viele Städte ein Beispiel nehmen können.
Beitragsbild: call me hangry 🇫🇷 on Unsplash
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