Die Zukunft des Handels in der Future City Langenfeld
Seit vielen Jahren sind die Veränderungen im stationären Handel und die damit verbundenen Auswirkung auf die Innenstädte Gegenstand vieler Berichte, Studien und Lösungsansätze. Gerade in Städten mittlerer Größe (50-90.000 Einwohner) sind die Auswirkungen besonders zu spüren, besonders, wenn sich die Gemeinden in unmittelbarer Nähe von Oberzentren befinden, die neben dem Internet zusätzlich Kaufkraft abschöpfen.
Prekarisierung des Einzelhandels
Städte, die dieser Entwicklung nichts entgegensetzen können, leiden unter sinkende Immobilienwerte und eine „Prekarisierung“ des Einzelhandels: 1 Euro Läden, Textildiscounter, Billigbäckereien und Spielhallen prägen das Stadtbild. In den Medien ist dann oft von einer Verödung der Innenstädte die Rede und leider wird dieser Eindruck bei vor Ort Terminen zu oft bestätigt.
Der stationäre Handel hat zukünftig eine komplett neue Aufgabe: Die Attribute Freizeitangebot und Erlebnis verdrängen die bisherige Aufgabe als Versorger der Bevölkerung zusehends. Inspiration, Beratung und Kundenaktivierung stehen im Vordergrund, Aufgaben, die neu entwickelt und gelernt werden müssen.
Das Kölner Institut für Handelsforschung (IFH) hat in der größten Innenstadtstudie diese Entwicklung speziell für Mittelzentren prognostiziert. Aber auch die Städte müssen sich verändern: Aktives City-Management ist gefragt, Verwaltungen müssen sich zum Unternehmen entwickeln. Ebenso müssen sich Dienstleister und Retail-Lösungsanbieter mit neuen Ansätzen beschäftigen.
Ort für Zukunftsszenarien
Diese Veränderung braucht eine Modellstadt, in der viel Wissen diesen Veränderungsprozess begleitet. Dort müssen die Rezepte entwickelt werden, die der stationäre Handel für die Zukunft braucht: Ein Zuhause für Innovation im Handel also. Daher macht es Sinn, einen Ort zu schaffen, in dem die zu entwickelnden Zukunftsszenarien zusammengeführt, getestet und weiterentwickelt werden.
Das Düsseldorfer gmvteam entwickelt zusammen mit Händlern, Lösungsanbietern und Verwaltung in Langenfeld diese Modellstadt. Von 2008 bis 2013 hat das gmvteam den Future Store der Metro Group in Tönisvorst gestaltet und ständig weiterentwickelt: Ein Real-Markt mit über 9.000qm, 65.000 verschiedenen Artikeln und täglich bis zu 5.000 Kunden. Viele Unternehmen, die Innovationen für den Handel entwickelt haben, sind Mitglied der Future Store Initiative geworden, um ihre Produkte in diesem einmaligen Life-Lab testen und der Öffentlichkeit präsentieren zu können.
Leider war zu beobachten, dass nach Rückbau des Future Stores das „Zuhause“ für Innovationen nicht mehr zur Verfügung stand. Viele Life-Tests wurden anschließend über die Republik verteilt: Zum Beispiel gab es NFC-Payment in Berlin, Beacons in Düsseldorf und lokale Marktplätze in Wuppertal. Die Wertschöpfungskette wurde parzelliert getestet, die Einflüsse der Lösungen untereinander wurden dadurch nicht transparent. Damit konnte ein bedeutender Erkenntnisraum nicht erschlossen werden, eine Integrationsaussage fehlte damit gänzlich.
Future City Langenfeld
Dieses Manko soll nun behoben werden: Langenfeld wird die Modellstadt für die innovative Zukunft des Handels und des Erlebnisraumes Innenstadt. Hier sollen die Rezepte entwickelt werden, die den stationären Handel auf seine zukünftige Rolle vorbereiten. Dabei geht es nicht um die bereits genannten Partikularlösungen, sondern um die End-to-End Darstellung der neuen Wertschöpfungskette mit absolutem Kundenfokus. Dienstleister, Lösungsanbieter und vor allem der Forschungsbereich sind aufgerufen, sich an diesem Modellprojekt zu beteiligen. In Langenfeld soll zukünftig Wissen konzentriert an den Herausforderungen der Zukunft arbeiten und die Ergebnisse anschließend multiplizierbar machen.
Langenfeld bietet dazu beste Voraussetzungen: Eine engagierte und zukunftsoffene Händlerschaft, Schuldenfreiheit, eine innovative Politik und Verwaltung sowie loyale und engagierte Bürger.
Man sieht sich dann zukünftig in Langenfeld: Dort findet Zukunft Stadt!
Presselinks
Der Link zu Ihrer Website ist bei Twitter nicht stimmig.
F.G. Elke Gubbei
Hallo Frau Gubbei,
danke für den Hinweis. Wir haben den Fehler behoben. :-)
Viele Grüße
Heike Scholz