ZDE Podcast 198: Der papierlose Laden sowie die Synergien
In Zeiten des Fachkräftemangels ist ein Schlüssel zu mehr Effizienz die Einführung von digitalen Dokumentenmanagement Systemen. Wir haben dazu Detlef Deisler ans Mikro geholt, der uns in das Thema einführt.
Folge direkt anhören:
Shownotes:
Hier aber noch ein Hinweis von unserem Sponsor ebay: Wusstet ihr, dass ebay einen eigenen Podcast hat. Der heißt „Alles top. Gerne wieder“, ihr findet ihn unter
community.ebay.de/t5/Podcast-%C3%9…odcastblog-board
oder im Podcatcher Eurer Wahl. Heute empfehlen wir die Folge „Sichtbarkeit und Suchmaschinen“
open.spotify.com/episode/0tSi7Kov…eb4fa6ed372a472a
Die Folge zum Nachlesen
Frank Rehme: Ja und da haben wir schon wieder eine neue Folge unseres Retail Innovation Radios. Heute zu einem ganz besonders heißen Thema, nämlich: Das papierlose Büro. Und dazu habe ich hier den Superexperten aus dem Bereich am Mikrofon, den Detlef Deisler von ScopeVisio. Hallo Detlef, grüß dich.
Detlef Deisler: Ja hallo Frank, vielen Dank für die Einladung.
Frank Rehme: Ja dann würde ich sagen, die paar Leute, die dich noch nicht kennen, denen stellst du dich mal kurz vor, dass die alle wissen, wen wir hier auf der anderen Seite des Mikrofons mit dabei haben.
Detlef Deisler: Ja, herzlich gerne. Also meine Name wurde ja gerade schon erwähnt, Detlef Deisler, Betriebsleiter, Prokurist bei der ScopeVisio Content Solutions, einer Tochtergesellschaft der ScopeVisio AG aus Bonn. Wir selbst sind hier am Standort in Wuppertal, ein Team von 35 Leuten, das ausschließlich, und das eben auch schon seit 1994 in der Urform, Lösungen für das digitale Dokumenten und Workflow Management entwickelt, das auch sehr erfolgreich europaweit mittlerweile implementiert. Mit einem kleinen Schwerpunkt auch tatsächlich im Handel, wo wir eine Reihe von Projekten, auch zum Teil bei Handelsketten, aber auch bei Einzelhändlern unterschiedlichster Größenordnung haben und natürlich auch in anderen Branchen. Letztendlich machen alle ja das Gleiche. Das heißt, sie bekommen oder erzeugen Dokumente, die eben dann revisionssicher aufbewahrt werden müssen, über Workflows entsprechend auch transportiert werden müssen und da helfen wir halt mit unseren geprüft revisionssicheren Lösungen Unternehmen einfach besser zu werden, sicherer zu werden und rechtskonform zu werden.
Frank Rehme: Bevor es aber weitergeht, möchte ich euch eine Podcast Empfehlung geben, von unserem Partner und Sponsor eBay. Die haben nämlich auch einen eigenen Podcast und der heißt: Alles Top. Gerne wieder! Kennen wir ja aus den Bewertungen, den Spruch. Der richtet sich an die gewerblichen Händlerinnen und Händler, die entweder bei eBay verkaufen oder noch verkaufen wollen und dort bekommt ihr dann wertvolle Einblicke und Tipps von genau diesen erfolgreichen Branchen-Experten im Bereich des E-Commerce. Weitere Infos dazu findet ihr unter eBay/Podcast. Ja und weil künstliche Intelligenz ja gut zu unserem heutigen Thema auch passt, möchte ich euch eine Folge da empfehlen, das Thema: KI bei eBay. Und in dieser Folge geht es darum, dass ein Experte, Christian Bornmann, der ist Product Manager AI Transformation bei eBay, den Einsatz von dieser künstlichen Intelligenz auf der Plattform erklärt. Der zeigt genau darin, warum eBay auf KI setzt, in welchen Bereichen das bereits eingesetzt wird und welche Vorteile das für die gewerblichen Händlerinnen und Händler bietet. Ja zudem diskutiert er auch mit den Hosts Isabell und Lisa über den verantwortungsvollen Umgang mit KI und die potentielle Zukunft von Chatbots im Einkaufserlebnis. Das kann ich echt nur euch ans Herz legen, hört mal rein. Aber jetzt geht es weiter.
Und da sind wir eigentlich schon beim Punkt: Ich habe mich auch vor 30 Jahren angefangen mit dem Thema zu beschäftigen. Damals mussten wir 23 Kilometer Aktenordner digitalisieren, war noch zu meiner Zeit im Bergbau und da haben wir schon damals das größte Archivierungsprojekt Europas damals an den Start gebracht. Und deshalb ja und deshalb liegt mir dieses Thema auch so am Herzen, gerade in der heutigen Zeit und zwar folgendes: Wir haben ja, speziell im Handel, nee, eigentlich nicht nur im Handel, das Thema des Fachkräftemangels. Wir sehen, dass wir die Prozesse, wie wir sie jetzt machen, mit immer weniger Leute machen müssen. Und ich sage ja meinen Händlern immer: Guckt, dass ihr eure administrativen Prozesse klein macht, damit ihr mehr Zeit für euer Kerngeschäft habt, nämlich Retail. So und da sind wir ja losgelaufen, haben ja schon mit euch zusammen auch ein Projekt gemacht mit dem Vital Sanitätshaus in Hilden, wo wir wirklich ein digitales Dokumenten Management eingeführt haben. Die haben auch eine ellenlange Aufbewahrungsfrist mit den ganzen Rezepten und auch datenschutztechnisch sind die ganz besonders noch mal gefordert, weil die da natürlich Patientendaten haben und solche Geschichten alle. Und da haben wir gesagt: Okay, lass mal gucken, wie können wir hier die Prozesse optimieren und einfach diese drei Keller, die die haben mit Aktenordnern, langfristig irgendwo verschwinden zu lassen. Und wir sind da drauf gekommen und jetzt kommt es, dass man wirklich da Blut legt, dass man da noch mehr machen kann, dass wir nur für den Prozess der Wareneingangsprüfung und der Rechnungsprüfung 390 Stunden pro Jahr eingespart haben. Nur dieser eine kleine Teilprozess, durch ein digitalisiertes Dokumenten Management, weil wir einfach die Suchzeiten massiv reduziert haben. Und das sind natürlich Dinge, wo man aufhorcht und sagt: Mensch, da kann man noch einiges machen. So, aber es gibt ja auch neue Herausforderungen, Detlef, die du mir mal so nebenbei gesteckt hast, weil es gibt ja gesetzliche Anforderungen, die sich in den nächsten Jahren ändern werden.
Detlef Deisler: Ja, zum einen das, aber bevor ich darauf zu sprechen komme, hast du mir gerade noch ganz unbewusst einen Ball zugespielt, was Aufbewahrungszeiten anbetrifft. So haben wir ja tatsächlich im Gesundheitswesen 30 Jahre Aufbewahrungsfrist für alle patientenrelevanten Dokumente/ Informationen, nach letzter Behandlung. Das heißt, dieser Intervall verschiebt sich ja dann auch immer weiter, je häufiger die Patienten dann eben zum Kunden kommen. Und allgemein für sämtliche Branchen gilt natürlich auch, dass zum Beispiel Dokumente, die in Verbindung mit der betrieblichen Altersvorsorge der Mitarbeitenden stehen, auch 30 Jahre nach Ausscheiden der Mitarbeitenden aufbewahrt werden müssen. Heißt, wir haben hier für jedes Unternehmen alleine dahingehend schon sehr lange Aufbewahrungsfristen und natürlich die klassischen steuerrechtlichen, die ja mindestens zehn Jahre nach Ende des Jahres betragen, in dem die Dokumente eingegangen oder erzeugt worden sind. Aber zurück zum eigentlichen Kern des Punktes ist ja, dass das Wachstumschancengesetz, das jetzt vor kurzem in Berlin endlich beschlossen wurde, nun auch fordert, dass ab Januar 2025, also in gut fünf Monaten von heute an gesprochen, wir haben ja heute den 15.07.2024, alle Unternehmen jeder Größenordnung in der Lage sein müssen, digital zugesandte Rechnungen im sogenannten E-Rechnungsformat, also ZUGFeRD- oder X-Rechnung, immer XML-basierte Dokumente revisionssicher zu archivieren, weil ja auch die GoBD, also die Steuergesetzgebung dort mit einfließen. Also ein Ausdrucken dieser Dateien, was auch keinen Sinn mehr machen würde, wäre, und alleiniges Aufbewahren dieser Ausdrucke wäre nicht statthaft. Und diese Daten, Dokumente müssen natürlich überhaupt verarbeitet werden können. Wer schon mal eine X-Rechnung gesehen hat, weiß, dass das nur noch Programmcode ist. Das heißt, ein Wirrwarr aus Zahlen, Buchstaben und Sonderzeichen, mit denen der Mensch überhaupt nichts mehr anfangen kann. Aber diese Daten werden ja benötigt, um Rechnungen überhaupt prüfend freigeben zu können oder eben auch dann diese daraus extrahierten und ergänzten Daten, sprich die Kontierung der Rechnungen bei Unternehmen, die also auch in einem digitalen Prüfprozess dann kontieren möchten oder müssen, auch hinterher einem Buchhaltungssystem überhaupt übergeben zu können. Und da kommen wir natürlich ins Spiel, weil wir zum einen diese Daten, das gilt übrigens genauso auch für die ZUGFeRD-Rechnung, also die Kombination PDF-Datei mit eingebetteten XML-Daten, zum einen revisionssicher, also nicht manipulierbar, mit einem geprüft rechtssicheren System auch aufbewahren können. Unsere Lösungen stehen on-premises, also zur Installation vor Ort auf den Servern des Kunden oder eben auch in der hochsicheren Telekom Cloud zur Verfügung. Dann eben auch entsprechend rechtssicher aufbewahrt werden können und die automatisiert ausgelesenen Daten, also Kopf- und Fußdaten von Rechnungen oder auch bei Bedarf die einzelnen Rechnungspositionen, falls diese separat kontiert werden müssen oder eben auch sogar gesplittet werden auf unterschiedliche Kostenstellen. Diese stellen wir dann eben auch für den Menschen aufbereitet in einem entsprechenden Formular digital zur Verfügung, sodass man eben sämtliche Arbeiten, die notwendig sind im Rahmen der Prüfung, Freigabe, Kontierung durchführen kann. Auch mit regelbasierten Prozessen diese Rechnungen, wenn gewünscht, weiterleiten kann, um eben auch zu verhindern, dass Skontofristen verloren gehen, da vielleicht eine Person nicht anwesend ist und die Rechnung schon innerhalb von zehn Tagen geprüft, freigegeben bezahlt werden soll. So können eben die Eskalationsmechanismen in einem regelbasierten Workflow dafür versorgen, dass nach, zum Beispiel, drei Tagen der Nichtbearbeitung die Person, bei der dieser Vorgang im Postfach liegt, diesen Vorgang noch einmal per E-Mail in Erinnerung gerufen bekommt und sollte diese Person dann die Aufgabe immer noch nicht erledigen können, weil sie vielleicht abwesend ist, dann kann der Vorgang automatisiert auch an eine Stellvertretung eskalieren und das auch über mehrere Stufen, vielleicht sogar zuletzt in eine Gruppe von Personen, da eben auch andere Situationen wie eben Urlaubszeit oder eben auch eine größere Erkrankungswelle in einem Unternehmen dafür sorgen können, dass auch mehrere Personen nicht anwesend sind, aber Rechnungen eben trotzdem mit Skontoabzug bezahlt werden sollen, was ja durchaus auch finanzielle Vorteile bedeutet.
Frank Rehme: Ja und ich mache jetzt, du warst jetzt sehr tief drin, ich gehe mal wieder eine Stufe höher.
Detlef Deisler: Gerne.
Frank Rehme: Also wir haben zwei Dinge, die wir unterscheiden an der Stelle, einmal die Archivierung, wo man eigentlich die Dokumente irgendwo in einem Archiv hält, was nicht mehr papierbasiert ist und dann das Management dieser ganzen Dokumente, was du gerade beschrieben hast, den Workflow, den man da oben draufbaut.
Detlef Deisler: Ja.
Frank Rehme: Wir hatten, das ist auch schon über 20 Jahre her, da war ich noch bei Metro, wir kriegten jeden Tag 100.000 Rechnungen. So, das ist natürlich eine Menge, die kann man so gar nicht mehr handeln, die kamen zu der Zeit auch noch alle per Papier und es gab eine eigene Tochterfirma, die nichts anderes gemacht hat, Metro Account Processing hieß sie, als diese Rechnungen zu scannen und die wurden dann mit einer OCR ausgelesen, heute würde man wahrscheinlich erzählen, alles KI und so, über eine OCR ausgelesen und dann wusste man, komm her, welcher Lieferant ist das und welcher Sachbearbeiter kriegt das dann und dann ist das auch über einen Workflow dann zugeleitet worden. Ist eine Geschichte, die hoch effizient ist, wenn man das da an diesem Beispiel sieht, 100.000 Rechnungen zu managen alleine, ist das schon mal ein Riesenthema, ist dann auch europaweit in allen, also in den Metro Ländern damals auch dann multipliziert worden, dieses ganze Thema, weil das einfach dann Sinn gemacht hat. Aber jetzt noch mal die Wichtigkeit dieses Themas noch mal, du hast ja gerade dieses Thema E-Rechnung angesprochen, da gibt es ja auch Übergangsfristen, Gott sei Dank, für kleine Unternehmen und ich glaube, irgendwie 450 Euro oder so ist da auch so die Grenze erst mal, die man zu anfangs irgendwo festhält, ist der Betrag richtig? Bin ich da…?
Detlef Deisler: Ja, 250 sind es, netto.
Frank Rehme: 250.
Detlef Deisler: Nee.
Frank Rehme: Gut, okay, 250 netto und da hat man ja auch eine kleine Übergangsfrist, aber es ist eben halt diese Geschichte, die sind nicht mehr so lesbar, außer bei ZUGFeRD, da hat man beides.
Detlef Deisler: Genau, wir wissen aber noch nicht, wie sich der Markt entwickelt dahingehend, dass eben viele Unternehmen auch mit X-Rechnungen arbeiten dürften und vor allem dann, wenn es auch um öffentliche Auftraggeber geht, an die fakturiert wird. Also jede Kommunalverwaltung, Landes-, Bundesbehörde etc. wird zukünftig auch X-Rechnungen verlangen, und zwar keine ZUGFeRD Rechnung, also die Kombi aus PDF und XML, sondern nur noch die reinen XML-Rechnungen, auch die müssen rechtssicher natürlich als Ausgangsrechnung in jedem Unternehmen aufbewahrt werden und übrigens auch der Betriebsprüfung regelmäßig zur Verfügung gestellt werden.
Frank Rehme: Also ist ja schon fast ein Running Gag, dass die öffentlichen Verwaltungen als erste damit anfangen, oder?
Detlef Deisler: Ja, ich sehe das auch noch mit einem schmunzelnden Auge. Allerdings läuft dieser Prozess ja auch schon mittlerweile, ich glaube, zehn oder elf Jahre auf Bundesebene und bei den ersten Landesbehörden auch im Pilotbetrieb. Also so ganz langsam kommen wir ja dahin und eine bekannte politische Persönlichkeit hat, glaube ich, auch 2016 gesagt, dass das Internet Neuland ist. Insofern überrascht uns ja nicht sehr viel, aber wir kommen dahin, es ist unaufhaltsam, die Lawine rollt.
Frank Rehme: Ich bin schon gespannt, wenn die ersten XML-Codes der E-Rechnung dann ausgedruckt und abgeheftet werden. Gut, aber Spaß beiseite jetzt. Ich bin ja immer so ein Fan davon, ich sage immer: Passt mal auf, liebe Händler, gerade so mein Mittelstand, mit dem ich ja sehr stark unterwegs bin, stellt euch bloß kein Blech in den Keller. Ihr sollt keine eigenen Server betreiben. Nehmt Cloud-Lösungen, gerade auch in dem Bereich Cybersecurity. Wir kriegen ja hier pro Tag mittlerweile 200.000 neue Schad-Softwaren, erscheinen im Internet irgendwo. Insofern soll der Händler sich nicht damit beschäftigen, sondern der soll eine Cloud-Lösung nehmen und nicht irgendwie Betreiber eines Servers zu sein. Wenn ich die Cloud-Lösung habe, kann ich da das ganze Portfolio dann auch benutzen inklusive der Workflows oder bin ich dann irgendwie eingeschränkt?
Detlef Deisler: Nein, man ist nicht eingeschränkt und ja, man kann das gesamte Portfolio nutzen. Das heißt revisionssichere Archivierung, Digitalisierung, die Datenumwandlung, also auch noch bei gescannten Dokumenten oder PDF-Dateien. Gehen wir mal über den Tellerrand der Rechnungen hinaus. Es gibt ja auch noch viele weitere Dokumente in Unternehmen, die aufbewahrt werden müssen oder sollten. Alles, was ja letztendlich mit dem Handelsvorgang in Verbindung steht, muss ja digital dann auch, sofern es digital empfangen oder erzeugt wird, rechtssicher aufbewahrt werden. Und das ganze Spektrum steht also von unserer Seite aus in der hochsicheren Telekom Cloud zur Verfügung, wo sich über 1.000 Sicherheitsexperten auch um die Sicherheit der gesamten Konzeption kümmern und wir dadurch eben auch eine Hochverfügbarkeit von 99,999 Prozent haben. Bisher haben wir durchweg nur gute Erfahrungen gemacht, aber wir stellen zusätzlich unseren Kunden auch noch eine permanente Synchronisation sämtlicher Daten und Dokumente, wenn gewünscht, es ist bei uns in den Preisen standardmäßig enthalten, auf ein Backup-System im eigenen Unternehmen zur Verfügung für das gute Gefühl und auch für den Fall, dass man eben tatsächlich irgendwann einmal andere Wege gehen möchte oder muss, durch Verkauf des Unternehmen oder ähnliches. Und dahingehend hat jeder unserer Kunden seine gesamten Daten und Dokumente immer im eigenen Unternehmen. Es gibt auch keine Vertragsbindungszeiten, sondern mit Frist von 14 Tagen zum Monatsende können einzelne Module, Benutzerlizenzen oder auch die gesamte Zusammenarbeit gekündigt werden, so dass man also nie länger als 30 Tage in irgendeiner Verpflichtung steht. Und wir bemühen uns aber einen dermaßen guten Job zu machen, dass uns niemand freiwillig verlassen möchte. Hat auch bisher tatsächlich noch niemand, sondern die Begeisterung ist dermaßen groß, dass sogar die Kunden der ersten Stunde immer noch bei uns sind. Und übrigens, was auch ganz wichtig ist, unsere Lösungen sind dermaßen intuitiv gestaltet, sodass man eben nach 15 bis 30 Minuten schon in der Lage ist, mit der Software zu arbeiten aus der Anwendersicht heraus, sodass eben auch hier ein Werkzeug zur Verfügung gestellt wird, das sich nahtlos in den Arbeitsalltag einfügt und nicht zu zusätzlichen Aufwänden führt, sondern sehr, sehr schnell verstanden ist. Sehr, sehr schnell genutzt werden kann, mit Volltextrecherche, mit vielen Automatismen und sogar standardmäßig mit der Möglichkeit, aus jeder Software die Anwender nutzen, Direktbelege aufzurufen, ohne dass dafür Schnittstellen benötigt werden. Das gilt übrigens auch für die Archivierung von selbst erzeugten Belegen, Ausgangsrechnungen, Lieferscheinen, etc., die über einen Standardmodul, also ohne zusätzliche Schnittstellen, auch automatisiert archiviert werden können. Wir versuchen da also wirklich ein rundum sorglos Paket auch zu sehr, sehr attraktiven Konditionen zur Verfügung zu stellen.
Frank Rehme: Jetzt lass doch mal den Blick auf die Händler legen oder viel mehr die Kunden, die ihr habt. Wo sind denn so die best cases, wo du sagst: Mensch, guck mal hier – du musst den Kunden nicht nennen, aber dass du mal sagst: Guck mal hier, das und das war der Nutzen, so wie ich gerade von dem Sanitätshaus ja mal berichtet habe. Gibt es vielleicht noch weitere cases, wo du sagst: Guck mal hier, da hat der Kunde das und das dementsprechend mit erreicht?
Detlef Deisler: Ja, definitiv ja und da darf ich auch keinen Namen nennen aus Datenschutzgründen, aber global kann man sagen, dass wir es schaffen, den Ablageaufwand in einem Unternehmen um mindestens 70 Prozent zu reduzieren, den Rechercheaufwand um mindestens 95 Prozent zu reduzieren, sodass man pro Tag und kaufmännisch mitarbeitenden Personen auf gut und gerne eine halbe Stunde oder auch mehr Arbeitszeitersparnis kommen kann. Ich habe das zum Beispiel bei einem Handelsbetrieb erlebt auch, der in Köln ansässig ist und einen Standort in München hatte, wo wir aber noch ganz andere Effekte sogar neben diesen gerade genannten erreicht haben, weil dieser Münchner Standort geschlossen werden sollte oder musste und man hatte in Köln vergessen, die Mietverträge für diese relativ teure Immobilie in der Münchner Innenstadt zu kündigen. Über die Preise müssen wir, glaube ich, da nicht sprechen, das ist bestens bekannt, dass man in München nicht nur 5,60 Euro mieten kann und weil man diese Kündigungsfrist verpasst hatte zum Beispiel, hing dieses Unternehmen nun plötzlich für zwei weitere Jahre, automatische Verlängerung des Mietvertrags, in diesen Vertrag drin und insofern kann man sagen, dass diese verpasste Frist alleine schon wesentlich mehr gekostet hat als die gesamte Einführung der digitalen Dokumenten Management Lösung und zwar ein Vielfaches dessen und hier ist es so, dass wir auch über Fristenverwaltungen zum Beispiel große Effekte erreichen können, um eben auch zum Beispiel Vertragskündigungsfristen einzuhalten und solche Risiken zu vermeiden. Ich habe einen, oder kenne ein Handelsunternehmen, mit dem ich im Gespräch bin, dem ist vor einiger Zeit das gesamte Gebäude komplett abgebrannt. Ich saß einige Wochen vor dem Brand noch im Büro des kaufmännischen Geschäftsführers, die Wände waren voll mit Aktenschränken und allen wichtigen Unterlagen des Unternehmens. Davon ist nach diesem Brand nichts als Asche übrig geblieben, weil nichts gescannt, nichts digitalisiert war. Das hat für massive Probleme gesorgt, da sämtliche Verträge einfach vernichtet waren. Es geht also nicht nur um Effizienz, die auf der Hand liegt. Also da hat jeder unserer Kunden diese Erfolge sofort messen können vom ersten Tag an, deutlich schnelleres Ablegen und finden von Dokumenten, sondern ja auch viele weitere Dinge noch, die ich gerade angesprochen hatte, in dem Blick auf die Sicherheit, wo Dokumenten Verlust, wir haben 2021 durch diese Starkregen Katastrophe im fast gesamten Bundesgebiet ja auch massive Schäden überall erfahren müssen durch überflutete Keller und Schlimmeres. So etwas kann durch Digitalisierung vermieden werden, wo übrigens auch eigene Server, deswegen auch vorhin ja dein Ansatz, möglichst auf das eigene, salopp gesagt, Blech zu verzichten, in die Cloud alles hinein zu bringen, bringt dort also viel mehr Sicherheit bei Brand, bei Einbruch, Vandalismus, bei Wasserschäden, Falschablage ist auch oft ein Thema. Dokumente sind einfach nicht mehr wiederfindbar. Wenn wir sehen, dass häufig auch falsche Entscheidungen getroffen werden, weil Mitarbeitende nicht wussten, dass es zu einem Vorgang auch bestimmte weitere Dokumente, Sonderabsprachen in Form von E-Mails oder ähnlichem gibt. So etwas kann man auch verhindern natürlich durch eine zentrale, digitale Archivierung und natürlich auch die Absicherung rechtlicher Risiken. Jeder Inhaber, Vollkaufmann, Vollkaufrau ist verpflichtet für die Vollständigkeit der kaufmännischen Aufzeichnungen zu sorgen, was im schlimmsten Fall, wenn das nicht existent ist, im Rahmen der Betriebsprüfung zu einer Verwerfung und Schätzung der Buchführung führen kann, was massive Probleme mit sich bringen kann. Dem kann man natürlich auch ganz klar vorbeugen. Und wenn wir in die Datenschutzthematik hineinschauen, ist man ja verpflichtet als Unternehmer dafür zu sorgen, dass sämtliche personenbezogenen Daten und das können im Handel insbesondere auch Kundendaten sein, Lieferanschriften etc. mit Kaufdaten zusammen vor unberechtigtem Zugriff geschützt werden. Dafür ist man entsprechend verantwortlich. Diese Unterlagen dürfen nicht einfach in Ordnern in irgendeinem zugänglichen Büro stehen. Hier helfen wir auch mit unserer Digitalisierungslösung und können sogar über Automatismen, nämlich eine automatische Protokollierung der Zugriffe, dann in einem Rechtsstreit dem Kunden die Sicherheit geben, nachzuweisen, wer tatsächlich Zugriff auf diese personenbezogenen Informationen hatte, nämlich nur die berechtigten Personen, was man über Zugriffsrechte ja steuern kann, sodass ja auch Haftungsrisiken in Richtung Datenschutzverstoß vermieden werden können. Also ganz klare positive Effekte auch zur rechtlichen Absicherung in vielfältiger Form.
Frank Rehme: Ja, hätten das die Schweizer früher mal gehabt, wäre das Thema Steuer-CDs, die jemand da zum Kauf angeboten hat, wahrscheinlich so nicht möglich gewesen.
Detlef Deisler: Definitiv.
Frank Rehme: Detlef, ich sage nochmal vielen Dank für diese ganzen Infos hier alle. Also auch aus meiner Erfahrung her, digitales Dokumenten Management, der Return on Invest, der ist wenige Monate, wenn man so ein Ding mal eingeführt hat.
Detlef Deisler: Definitiv.
Frank Rehme: Wer mehr darüber wissen will, kann sich gerne bei uns melden hier, entweder auf Zukunft des Einkaufens oder direkt an mich hier beim GMV-Team. Wir haben auch Projekte in dem Bereich durchgeführt und immer mit Fördermittel-Unterstützung, also wir bringen auch sogar noch Geld mit und können an der Stelle dann auch direkt helfen. Detlef, vielen Dank und beste Grüße nach Wuppertal.
Detlef Deisler: Danke auch für das Gespräch. Ja, herzlichen Dank. Allen noch eine gute Zeit.
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