Tante Emma kehrt (auf vier Rädern) zurück (Teil 1)
Meine Eltern kannten sie noch, die guten alten Tante Emma Läden.
Tante Emma Läden
Lokale Geschäfte mit Lebensmitteln und Produkten des täglichen Bedarfs wie Schreib- und Haushaltswaren oder Textilien. Seinerzeit stand die persönliche Kund:innenbindung im Vordergrund, welche durch Warenproben, Hauslieferungen, Sonderbestellungen oder Reservierungen stattfand. Mit dem Vormarsch der Discounter ab 1974 verschwanden die Tante Emma Läden jedoch nach und nach.
Heutige Merkmale von Supermärkten und Discountern
Die ersten Supermärkte mit Selbstbedienung fanden sich ab ca. 1960 in Deutschland wieder. Dieses Geschäftsmodell setzte weitaus weniger auf eine persönliche Kund:innenansprache oder individuelle Bedienung als im lokalen Tante Emma Laden um die Ecke, sondern auf:
- größere Verkaufsflächen
- breites Warenangebot
- Gebäude inkl. Parkplätzen
- geringere persönliche Bindung
- Anstieg der Anonymität
- standardisierte Werbung
- hohe Warenverfügbarkeit
- geregelte Öffnungszeiten
Kund:innenwünsche der heutigen Shopper
Heute ist unser Alltag weitestgehend vollgepackt und die Welt scheint sich schneller zu drehen, als zur Zeit der Tante Emma Läden. Durch die Digitalisierung gibt es wesentlich mehr Informationen und Aufgaben, sowohl im Berufs- als auch im Privatleben.
Die Menschen haben wieder das Verlangen nach einem bequemen Einkauf, einem (personalisiertem) Einkaufserlebnis. Ebenso sind biologische und regionale Produkte in den Fokus gerückt und der Shopper achtet auf den CO2-Fußabdruck im Rahmen der ganzen Nachhaltigkeitsdebatte.
Auch der demografische Wandel führt dazu, dass die Kundschaft ab 50+ größer sind als darunter. Die Generation altert und das bringt im Handel viele Herausforderungen mit sich. Einerseits besteht das Interesse den jungen Generationen gerecht zu werden und gleichzeitig möchte man seine langjährige Kundschaft bedienen. Nur ist der Anspruch an einen Einkauf beider Generationen sehr unterschiedlich.
Tante Emma fährt los
Ein – aus meiner Sicht – geniales Konzept, was jeder Generation in ländlichen Gebieten gerecht wird, hat die Deutsche Bahn und die REWE Group gemeinsam auf die Beine gestellt.
Da ist für jeden etwas dabei:
- ältere Menschen, welche nicht mehr so gut zu Fuß sind oder keine weiten Strecken mehr fahren können
- junge Familien, welche auf dem Land leben und mit kleinen Kindern nicht so flexibel sind
- Liebhaber regionaler und biologischer Produkte
Und es bringt jede Menge Vorteile:
- gesunde Ernährung
- persönlicher Kontakt und persönliche Beratung
- ohne Auto entsteht auch kein CO2
- schnelles Einkaufen um die Ecke
Fazit
Das Konzept der beiden Unternehmen begeistert mich und zeigt mir, dass die Menschen wieder mehr Wert auf ein gesundes Essen aus der Region legen. Als Nachhaltigkeitstreiberin stimmt mich das zuversichtlich und ich hoffe, dass das Konzept ausgeweitet wird. Vielleicht mit einem Wasserstoff betriebenen Bus?
Im nächsten Artikel berichtet ich Ihnen von einem Tante Emma Laden meiner „Träume“.
Möchte sich jemand mit mir zu diesen oder anderen Nachhaltigkeitsthemen austauschen, zögern Sie nicht, mich anzusprechen.
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