ZDE Podcast 217: Personal Branding im Retail mit Jasmin Karatas
Die Wirtschaft bekommt Gesichter! Personal Branding Expertin Jasmin Karatas im Gespräch mit Handelsexpertin Marilyn Repp: warum bauen jetzt alle Personal Brands und Corporate Influencer? OBI, Aldi usw. – wer macht es gut vor im Retail? Jasmin zeigt, wie man die ersten Schritte macht und worauf es ankommt.
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Shownotes
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Marilyn Repp: Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe des Zukunft des Einkaufens Podcast. Mein Name ist Marilyn Repp, ich beschäftige mich mit Innovation, Trends und Digitalisierung im Handel seit vielen Jahren und hier kommen die Zukunftsgestalterinnen des Handels zu Wort.
Intro: Zukunft des Einkaufens – Der Podcast für Innovation im Handel.
Marilyn Repp: Hallo und herzlich willkommen, liebe Jasmin Karatas. Schön, dass du da bist. Ich freue mich total.
Jasmin Karatas: Danke dir für die Einladung, liebe Marilyn.
Marilyn Repp: Ja, du bist Gaming-Expertin und du bringst deine Gaming-Expertise ins Berufsleben. Du hast auch ein Buch geschrieben über Gamification im Business-Kontext und jetzt bist du aber auch unterwegs im Personal-Branding-Bereich. Bitte erzähl mal ein paar Sätze zu dir zur Einleitung.
Jasmin Karatas: Ein paar Sätze zu mir: Einmal das, warum auch beides zusammengehört? Was das so besonders macht? Also sprich Gamification ist mein Thema, mit dem ich zum Personal-Brand selber geworden bin und dementsprechend habe ich mich sehr lange damit auseinandergesetzt. Also vor 2013 war der Startschuss, dass ich mich mit dem Thema Gaming, wie ist Spiel designt, um das wieder zurückzubringen, weil ich bin ja eigentlich Produktgestalterin oder UXlerin dann, also User Experience Designerin und wie kann man das mit Gaming oder Gamification dann erweitern und verbessern? Und dementsprechend bin ich da unterwegs, ich mache Creative Campaigns, Konzepte für Apps, strategische Konzepte in dem Bereich und vieles mehr. Und da ich ja vorher, bevor ich selbstständig war, in der weltweit größten Unternehmensberatung, also IT-Unternehmensberatung Accenture tätig war, habe ich natürlich den Weg, früher gab es den Namen noch gar nicht mit Personal Branding oder Corporate Influencertum, sondern da hieß es noch oder heißt auch heute noch Employee Branding und da hast du natürlich immer Menschen gesucht wie mich, die halt vielleicht ein bisschen anders sind, ein bisschen auch neugierig machen auf die Firma und mit meinem Thema Gaming, Gamification, was damals auch noch jung war, war es dann halt auch dementsprechend, ja, spannend für meinen damaligen Arbeitgeber und so bin ich dann, ja, da reingerutscht, wo ich heute auch bin, eben im Bereich Personal Branding oder Corporate Influencer-Branding. Aber ich denke wir werden da noch gucken, was das eine und was das andere ist.
Marilyn Repp: Genau, ja. Vielen Dank. Genau noch ein Fakt: Du bist in der Schweiz, du bist in Zürich. Da bin ich immer ein bisschen neidisch, das ist sehr schön da. Und jetzt noch eine Frage, die wir noch gar nicht hatten: Zockst du eigentlich auch selber?
Jasmin Karatas: Ja, wenn ich Zeit habe, ja. Aber dann schließe ich, also was heißt schließen, tue ich mich nicht, aber entweder abends ein Cozy Game, also sowas zum Abschalten wie Dorfromantik, ist so ein Puzzle, ja, kennt man vielleicht?
Marilyn Repp: Ich kenn mich gar nicht aus, null.
Jasmin Karatas: Okay. Oder wenn es dann halt längere Spiele sind, dann wirklich, dass ich mir eine Woche Zeit nehme, also fast so wie Urlaub oder jedes Wochenende dann wirklich sage: Ich spiele jetzt. Weil sonst kommst du raus aus den Mechaniken und dann musst du wieder neu und dann macht es keinen Spaß mehr.
Marilyn Repp: Du musst ja auch up to date bleiben, was so abgeht in der Community.
Jasmin Karatas: Das stimmt. Das Coole ist, ich kann natürlich meine Sachen steuerlich anrechnen. Also meine Games kann ich steuerlich anrechnen, meine Playstation kann ich steuerlich anrechnen, also das hat seine Vorteile. Recherche.
Marilyn Repp: Luxus.
Jasmin Karatas: Genau, ist Recherche.
Marilyn Repp: So, jetzt sprechen wir aber über ein anderes Thema. Das hat natürlich, überschneidet sich mit dem Gaming-Thema und so weiter. Ich glaube ja, dass alles more entertaining, unterhaltsamer wird auch die Businesswelt immer mehr und lockerer und deswegen passt das alles ganz gut zusammen. Du hast eine Firma gegründet zuletzt, RAW-R heißt die und da sagst du Menschen, wie man Personal Brands aufbaut, wie das funktioniert. Vielleicht kannst du erstmal kurz für die, die da noch nicht so tief drinstecken, wie wir zwei jetzt, ich mache ja auch schon seit vielen Jahren LinkedIn, nochmal kurz abstecken, was ist das denn überhaupt, Personal Branding und Corporate Influencertum?
Jasmin Karatas: Also, ich muss da einmal kurz auch so einmal den Influencer, weil das ist ja auch nochmal etwas, damit man Corporate Influencer auch vielleicht nochmal versteht. Also der klassische Influencer, den man so von Instagram und Co. kennt, das sind Menschen, die ein Thema haben und dazu Content machen und hochladen und auf Werbeverträge warten, auf Kooperationen warten. Also es sind so die, mit denen ihr normalerweise zusammenarbeitet, wenn ihr ein neues Produkt habt und sagt: Oh, die Zielgruppe wollen wir erreichen, vielleicht auf TikTok oder Instagram, wir suchen uns einen passenden Creator dazu, der das in seiner Community am besten platzieren kann. Und das ist so ein klassischer Influencer. Wenn wir jetzt aber von Personal Branding und Corporate Influencer, deshalb habe ich auch den Influencer erklärt, geht es um sehr viele unterschiedliche Thematiken. So du und ich, wir sind jetzt so ein eher klassischer Personal Brand. Also wird häufig Leuten zugeschrieben, die eher selbstständig sind, die eher halt ein Unternehmen frisch gegründet haben, aber eigentlich ist jeder, der nicht bezahlt wird für Schreiben, für Posten innerhalb der Firma eigentlich ein Personal Brand, sobald er, sie und alles darin und darüber hinaus nach außen hin auftritt. Sei das nun auf LinkedIn, sei das nun in Pressepost, sei das nun irgendwo anders hin und es gibt Menschen, die haben ihre Jobs verloren, weil sie was falsches gepostet haben. Dazu kommt übrigens am Mittwoch ein spannender Post. Kennt ihr vielleicht, auf LinkedIn habt ihr die Person gesehen, die viel mit Malbüchern gemacht hat, ich möchte jetzt den Namen nicht nennen, weil eben der viel Malbücher gemacht hat und dann einen Job gesucht hat, der wurde eingestellt und hat einen sehr sarkastischen Post mit einer freizügigen Dame, KI generiert, auf einer Jacht gepostet und daraufhin kam die fristlose Kündigung.
Marilyn Repp: Oh, die Story habe ich gar nicht mitbekommen, aber spannend.
Jasmin Karatas: Ja, es ist scheint war recht frisch, aber das sind solche Sachen, die können dann natürlich passieren. Und wenn du dann einen Corporate Influencer hast, die werden bezahlt, also die Dame von IBM, die gepostet hat über KI, also Künstliche Intelligenz, die ist ein klassischer Corporate Influencer, die macht den lieben langen Tag nur das. Oder Menschen, die teilweise dafür bezahlt und angestellt werden, aber die haben ganz andere Reglements. Die müssen sich ganz anders mit der Firma absprechen, weil wie bei einem Influencer geht es darum, gewisse Themen nach vorne zu bringen, gewisse Themen anders zu recherchieren und nicht einfach nur um dein Lieblingsthema oder was dir gerade heute morgen, keine Ahnung, du gefrühstückt hast und was das mit dem Business zu tun hat. Ist übrigens auch kein guter Personal Brand Post, aber gut, das können wir dann ja noch diskutieren. Und ich glaube, da darf man unterscheiden. Also ein Personal Brand ist einfach ein bisschen freier in der Artikulierung, weil es immer noch um die Person an sich selber geht. Innerhalb eines Unternehmens oder eigentlich immer innerhalb eines Unternehmens, selbst wenn du selbstständig bist, stehst du ja für dein eigenes Unternehmen. Und ein Corporate Influencer hat ganz klare Ziele eigentlich, die er mit der Firma auch abzustecken hat und ist in einem ganz anderen Programm drin. Und bei RAW-R machen wir tatsächlich beides.
Marilyn Repp: Okay, spannend. Ja. Und Jasmin, warum kommt das denn jetzt irgendwie in den letzten Jahren so stark auf mit diesem Personal Branding? Also man sieht es tatsächlich immer, immer mehr und auch die Unternehmen verstehen es sehr langsam, es braucht seine Zeit. Aber ja, wieso kommt das jetzt und warum wächst dieser Einfluss von LinkedIn irgendwie so unglaublich?
Jasmin Karatas: Also Menschen kaufen von Menschen. Das ist, glaube ich, das, was ihr im Handel ja auch immer merkt. Klar, Convenience kauft man über Webshops, das ist auch klar. Das wissen wir, glaube ich, alle mittlerweile. Also so ist es jetzt mal sehr pauschalisiert, würde ich mal behaupten. Und es ist das Gefühl. Und ich glaube dadurch, dass wir sehr häufig sehr wenig Anerkennung bekommen für das, was wir tun in unserer Arbeit, ich meine, 78 Prozent der Deutschen machen Dienst nach Vorschrift mittlerweile, nach der neuesten Gallup. Und das ist seit Jahren so. Und ich glaube dadurch, dass wenig Anerkennung oder gefühlt wenig Anerkennung im Job stattfindet, holt man sich es woanders her. Und das über LinkedIn, über die Community.
Marilyn Repp: Okay.
Jasmin Karatas: Also das ist jetzt kein Phänomen, was neu ist, sondern das sind ganz normale Social Media Auf und Abs. Also jetzt hat halt die Hochzeit LinkedIn. Vorher war es Instagram, danach war es dann TikTok. Also Instagram, dann TikTok, Snapchat zwischendrin. Also es hat immer Wellen und ich glaube, wir sehen jetzt eine Welle auf LinkedIn, die jetzt da kommt. Und wir sehen ja auch, dass so normale, normale in Anführungsstrichen, Social Media Posts zunehmen, die man eher auf Instagram verorten würde, wie ein kurzer Trigger hier oder was heißt Trigger, Spoiler, was auch immer. Spoiler ist falscher Ausdruck, aber da geht es um Themen wie Tod, Geburt, Hochzeit. Und ich persönlich finde das recht schwierig. Das sage ich persönlich, weil halt das eine Sache ist, aber auch hier muss man bewusst sich entscheiden: Möchte ich das? Möchte ich das nicht? Es gibt, glaube ich, ein paar Sachen, die sollte man beachten. Und ich glaube, das ist ein Punkt, den Händler auch beachten sollten. Wie gebe ich meinen Leuten die Möglichkeit, auch einen Selbstschutz zu betreiben? Also nicht nur für die Firma, sondern Selbstschutz zu betreiben, was manchmal wichtig ist. Also zum Beispiel einfache Sache: Fotos von Babys.
Marilyn Repp: Ja.
Jasmin Karatas: Von Kindern. Schwierig. Bitte blurren, die Gesichter. Das machen wenige. Und dann ist die Frage: Ist ein Babybauch okay oder nicht? Ja, angezogen vielleicht? Nackt? I don’t know. Also man muss immer so ein bisschen auch über die Übergriffigkeit und natürlich sind wir da auch drinnen in polarisierenden Posts. Ich denke aber, da muss man manchmal ein bisschen, das ist eine echte Gratwanderung.
Marilyn Repp: Absolut, die muss man immer wieder neu abwägen.
Jasmin Karatas: Korrekt.
Marilyn Repp: Das ist natürlich auch schwierig. Aber ich glaube, dazu gehört auch einfach dieser Mut, etwas zu starten, was vielleicht auch ein bisschen aneckt, weil ansonsten ist das halt einfach nur boring, langweilig.
Jasmin Karatas: Absolut. Also absolut und ich glaube halt, viele möchten halt so ihr Thema haben, weil man ja sagt, Fachexpertise und so weiter und so fort. Und viele finden halt ihre Nische nicht. Und das ist so eine Problematik, über die wir sehr häufig stolpern, wenn es dann darum geht: Was poste ich? Wie poste ich? Wie kann ich denn auch vermitteln? Weil die Leute wollen ja fachlich posten. Die Leute wollen ja über ihre Firma oder was sie in der Firma machen posten. So jetzt sehen die dann aber es funktioniert nicht so gut, wie wenn ich über, keine Ahnung, nahbare Probleme aus dem Haushalt schreiben kann. Geil ist halt, wenn du bei Vorwerk bist und kannst über das schreiben.
Marilyn Repp: Ja, ja, genau. Aber ich glaube, wir sind alle bei Vorwerk. Weißt du, was ich meine?
Jasmin Karatas: Ja, ja, eben.
Marilyn Repp: Jeder kann in seinem Unternehmen oder bei seinem Thema ein übergreifendes Thema finden.
Jasmin Karatas: Korrekt.
Marilyn Repp: Ja, was da rein darauf einzahlt.
Jasmin Karatas: Absolut.
Marilyn Repp: Was aber alle Menschen betrifft. So, und das muss man rausfinden und finden. Und man muss natürlich die Gabe haben, das so zu beschreiben und rüberzubringen, den Punkt, dass das alle checken und kapieren.
Jasmin Karatas: Ja.
Marilyn Repp: Und das ist wirklich super schwer. Das verstehen auch sehr viele überhaupt nicht. Wie bringe ich das alles einfach…
Jasmin Karatas: Wie bringt man das daher? Und genau, aber ich glaube auch, also da bin ich ein bisschen, nicht andere Meinung, sondern möchte einen anderen Blickwinkel darauf achten. Ich bin nicht Freund von, das muss jeder verstehen, sondern deine Zielgruppe muss es verstehen, also die Rolle, in der du bist. Und ein Beispiel zum Beispiel ist, dass wir auch unterschiedliche Sachen posten. Also wir haben zum Beispiel etwas gepostet, als, wie hieß er jetzt? Oder Baulig ist ja dieser Berater.
Marilyn Repp: Ach ja.
Jasmin Karatas: Steffi hat ja einen Post da zugemacht zum Aufklären. Keine Ahnung, sie hat über eine Million, eineinhalb Millionen Views und eine Bekannte aus unserem Umkreis, die hat halt auch einen Lustig-Haha-Post darüber gepostet. Jetzt nicht fachlich, sondern einfach so. Und sie hatte 2,5 Millionen. Aber uns dadurch, dass wir aufgeklärt haben, gesagt haben, Personal Brand und das wieder dazu bezogen haben, also fachlich wieder gezeigt haben, was gut ist, was schlecht ist, warum das vielleicht für ihn passt, für andere nicht, haben wir ein Lead daraus generiert.
Marilyn Repp: Ja super.
Jasmin Karatas: Und darum geht’s.
Marilyn Repp: Vielleicht mal ganz kurz für die Zuhörerin da draußen: Wer ist der Baulig und wer ist die Steffi?
Jasmin Karatas: Entschuldigung. Ja ja, Entschuldigung. Der Baulig sind zwei Brüder, die Coaches sind, also Berater sind, die halt sagen, wie du dir Multimillionen als Selbstständige irgendwie, keine Ahnung, erfunnelst, produzierst, wie auch immer. Auf jeden Fall, sind die recht überheblich, reden über Rolex, mein Haus, mein Auto, so diese Sachen, das ist aber halt ihr Branding.
Marilyn Repp: Man könnte es Clickbaiting nennen, oder?
Jasmin Karatas: Ragebaiting würden wir es mittlerweile nennen, ja.
Marilyn Repp: Ragebaiting. Okay.
Jasmin Karatas: Also weil sie tatsächlich auf Rage aus sind.
Marilyn Repp: Genau.
Jasmin Karatas: Und momentan ist es tatsächlich auch im Trend, leider.
Marilyn Repp: Okay, also ich bin darauf aus, möglichst viel Aufmerksamkeit zu generieren, auch wenn sie negativ behaftet ist.
Jasmin Karatas: Ausschließlich negativ, ja. Also andere wirklich so hart zu provozieren und zu sagen: Du bist ein kleines Stück Dreck und ich bin gut. Also übertrieben, ja.
Marilyn Repp: Ja genau, also die posten dann darüber, wie sie irgendwelche Leute entlassen und ein bisschen unwürdig.
Jasmin Karatas: Genau.
Marilyn Repp: Und das wird einfach unfassbar viel geklickt.
Jasmin Karatas: Korrekt.
Marilyn Repp: Und die Leute sind natürlich außer sich und kommentieren viel, was denen dann natürlich wieder wahnsinnig viel Sichtbarkeit…
Jasmin Karatas: Korrekt. Genau.
Marilyn Repp: Und zack, rein in die Falle.
Jasmin Karatas: Perfekt.
Marilyn Repp: Aber gut, das gehört auch dazu zum Spiel und genau, das ist aber jetzt irgendwie so ein bisschen neuer Trend, den ich gesehen habe, oder? Bei LinkedIn, also.
Jasmin Karatas: Ja absolut.
Marilyn Repp: Man kommt so bisschen raus aus dem trockenen Business-Kontext…
Jasmin Karatas: Absolut.
Marilyn Repp: …und -Gesprächsthemen und das wird so ein bisschen emotional. Da sind wir beim nächsten Thema: Emotionalität.
Jasmin Karatas: Gerade noch kurz zu Steffi. Steffi ist meine Co-Founderin und die, was du gerade gesagt hast, hat sie in einem Post eben beschrieben.
Marilyn Repp: Ja.
Jasmin Karatas: Perfekt, also nur weil, damit wir Steffi noch geklärt haben. Emotionalität ist super, super wichtig, weil wir halt viel zu häufig fachlich zwar gut argumentieren, aber dieses holt halt niemand ab, ne? Das ist halt, wie du sagst, kann ein Knäckebrot, also ein trockenes Knäckebrot ist nicht so trocken wie der Text so ungefähr, ne? Und auch ChatGPT wird dir dabei nicht helfen, wenn du es nicht richtig fütterst. Wenn du nicht deinen eigenen Stil irgendwie mitentwickelst und dementsprechend ja halt auch nutzt. Also wir gehen da halt so vor, dass wir halt sagen, welche, also wir arbeiten sehr viel mit Werten, wir arbeiten sehr viel mit Prinzipien darauf abgeleitet und dann, welche Emotionen wollen wir wecken? Welche Rollen nehmen wir ein? Und ich glaube, das ist etwas, was viele unterschätzen, dass das in einem Personal Brand, egal ob innerhalb eines größeren Unternehmens oder selbstständig oder im eigenen Unternehmen angestellt, sehr wichtig ist, dass man das mal definiert hat und auch vor allem auch die Themen, die man nicht, nicht anfassen will.
Also es gibt, es ist fast noch wichtiger als die Themen, die man haben will. Weil es gibt Themen, die willst du einfach nicht besprechen, also die auch gar nicht stattfinden sollen online. Keine Ahnung wie, ich geh jetzt mal bei mir, es ist super krass, also politisch, aber ich hab eine politische Meinung, also zum Beispiel wenn es um Feminismus geht oder wenn es um Frauen geht, dann hab ich eine Meinung. Aber jetzt zum Beispiel Trump, da nehm ich mich raus, weil ich sage: Ich möchte und auch zu den Wahlen halte ich mich mit meiner Meinung raus, weil ich da nicht in, für mich jetzt da irgendwo hinkommen will. Aber es gibt Leute, die sagen: Nee, wir müssen das und es ist wichtig, das zu besprechen. Und das ist gut so und hier mussten wir auch sehen und akzeptieren, dass LinkedIn mittlerweile genau dazu auch geworden ist und das ist auch wirklich gut so. Aber das Unternehmen auch akzeptieren, dass Leute eine politische Meinung haben. Als es angefangen hat mit LinkedIn hieß es noch und ich glaube jeder von uns erinnert sich da dran: Ihr müsst da drunter schreiben, dass das eure persönliche Meinung ist und nichts mit eurem Arbeitgeber zu tun hat. Und heute ist ja eher anders rum fast. Außer jetzt bei dem schlechten Beispiel von am Anfang.
Marilyn Repp: Also Unternehmen müssen zunehmend auch Haltung zeigen, glaube ich, im öffentlichen Raum.
Jasmin Karatas: Ja.
Marilyn Repp: Du kannst dich nicht mehr komplett raushalten aus allen Diskussionen. Warum ist das eigentlich so?
Jasmin Karatas: Weil wir zu einer Gesellschaft geworden sind, ehrlicherweise, die, also wir haben auch momentan, es ist egal, ob es richtig ist, es zählt die Meinung und die Meinung wird als richtig ausgegeben, warum ist das so? Durch Social Media, durch Instagram, durch TikTok, durch Aussagen, die pauschalisiert werden, die übertrieben werden. Ich meine, mach ich auch, macht jeder, aber das ist so, dass man aus der eigenen Erfahrung dann so darstellt, als ob man vorherrschendes Wissen und dass das eigene, die eigene Meinung die Wahrheit, also für alle ist, also die Realität. Und das ist leider Gottes tatsächlich so, weil ja, Social Media und Sachen ist man ja gross damit geworden.
Marilyn Repp: Polarisiert.
Jasmin Karatas: Und die Polarisierung, ja, will man haben und die meisten Menschen vergessen, dass es da, dass das eine Polarisierung ist und dass es da noch ganz viele Facetten gibt dazwischen. Und deshalb auch durch dieses In-Ecken-Drängen, wir sind in einer unsicheren Welt und da hilft es Menschen in Schubladen zu stecken und Situationen und ich glaube, das ist, was wir zusätzlich noch sehen. Also weil die Welt an sich…
Marilyn Repp: Jetzt sind wir schon ganz schön philosophisch geworden.
Jasmin Karatas: Ja, ja, Entschuldigung.
Marilyn Repp: Jasmin, wir haben jetzt ein Punkt schon an, nee, alles gut, wir haben jetzt einen Punkt schon angesprochen, den will ich jetzt gleich mal aufgreifen.
Jasmin Karatas: Ja.
Marilyn Repp: Du hast so ein bisschen beschrieben, ihr fangt an mit Werten. Ich würde den Punkt jetzt gerne nach vorne ziehen, nämlich ihr bei RAW-R, du und deine Co-Founderin, wenn jemand auf euch zukommt und sagt: Ich möchte eine Personal Brand aufbauen. Wie mache ich denn das? Wie fange ich an? Vielleicht kannst du so die paar Grundsteps mal skizzieren, wie man das denn macht.
Jasmin Karatas: Also als erstes mal kurz bei uns buchen.
Marilyn Repp: Ja klar.
Jasmin Karatas: Nein, Scherz. Alles gut. Nein, also die ersten Steps sind tatsächlich, also Personal Brand ist etwas, was du immer selber auch definieren solltest. Also wir nehmen diese Schritte nicht ab, wir helfen dir, das klarer zu sehen und natürlich können wir gewisse Sachen interpretieren und leiten und so weiter, aber ein Großteil ist du selber. Also das erste, was wir machen ist: Schreib mal auf, was du überhaupt machst. Also wer bist denn du? Also das hört sich vielleicht ein bisschen komisch an, aber das brauchen wir ja erstmal. Wo willst du denn hin? Also das ist das erste, so ein Profil mal anlegen, ganz einfach. Dann fragen wir gewisse Fragen: Wie ist, wie möchtest du gesehen werden? Wie siehst du dich selber? Wo sind gerade Probleme? Was kannst du lösen? So die ganz klassischen Sachen. Aber wir reden dann auch über: Was sind deine Themen? Was sind deine Nicht-Themen im Privaten und im Unternehmertum? Also im Unternehmen oder in der Corporate-Welt. So, das ist das erste, also wir gucken wirklich so, dir Ziel, die Persönlichkeit an, dann gucken wir natürlich: Hey, welche Zielgruppe möchtest du erreichen? Nicht, welche Zielgruppe erreichst du gerade, sondern möchtest du erreichen und welche Rollen nimmst du dann ein? Also der größte Irrglaube eines Personal Brands liegt daran, dass du als Person dieser Personal Brand bist, das ist totaler Humbug. Du nimmst ja eine Rolle ein. Also nur mal als Beispiel von uns beiden, also ich bezweifle, meine Liebe, dass du genau so bist als Freundin, als Mutter, welche Rollen du sonst noch immer hast oder ich als im Kyudo, auch als Freundin, als Kind meiner Mutter und meiner Eltern, nehme ich ja ganz andere Rollen ein und auch so gegenüber meiner KundInnen. Ich habe so viele Rollen, mindestens vier, die ich einnehme innerhalb des Unternehmertums oder innerhalb meines Personal Brands, der Geek, der Nerd, also Gaming Nerd mehr oder weniger, die Philosophin, wo wir es gerade hatten und die Unternehmerin. Und die vier, die spiele ich und die sind unterschiedlich je nach Rolle und unterschiedlich auch von der Zielgruppe teilweise her. Und das ist, wenn du da nicht positioniert werden kannst, also das ist, was die meisten falsch machen in der Positionierung, dass sie nicht ihre Rollen oder eine Rolle zumindest mal ausdefinieren, sondern sie versuchen sich selbst zu positionieren. Das kann ja nicht gut gehen und dann passt es da wieder nicht dazu und da nicht dazu, ja sorry. Dann geht es ein Stück weiter, weil Personal Branding ist ja nicht nur das, da geht es noch darum, ein bisschen mit Farbe, ein bisschen mit welche Schriftarten, also LinkedIn ist ja nicht nur schreiben oder tone of voice, sondern da geht es ja dann auch darum: Wie sieht was aus? Und natürlich sind da noch die Werte mit drin und die Prinzipien und so weiter, auch bei deiner Zielgruppe Werte und Prinzipien, denn gleiche Werte ziehen gleiche Werte an. Und dann geht es weiter in die Entwicklung eines Ökosystems mit Produktökosystem, weil zum Beispiel machst du einen Podcast, dieser Podcast geht wieder in ein Newsletter rein. Was geht da drum herum noch? Was kommt da rein, damit man nicht zu viel abarbeiten muss, weil das prägt ja auch wieder deinen Personal Brand und wie verkaufe ich das dann? Wir haben noch einen Teil Spiritualität dabei. Wer so weit gehen möchte, den können wir auch da noch mal ein bisschen unterstützen. Aber das ist nicht diese Form von Esoterik, sondern eher wissenschaftlich genauer zu gucken: Okay, gibt es da noch eine andere Sichtweise da drauf? Aber nur für die Leute, die wirklich das wollen und wir sagen immer dazu, es ist ein bisschen wie Horoskop, man kann viel reinlesen, man muss nicht und man darf es definitiv nicht als 1:1 Anleitung sehen.
Marilyn Repp: Ja, super spannend. Jetzt lass uns doch mal mit all dem Vorwissen in den Handel einsteigen.
Jasmin Karatas: Ja.
Marilyn Repp: Ich hatte dich ja gebeten, ein paar Beispiele rauszusuchen, wer das schon gut macht oder welche verschiedenen Arten von Personal Brands oder irgendwie auch Corporate Influencern du siehst und vielleicht auch warum. Wir hatten über ALDI gesprochen. Da haben wir auch gesagt, also die haben ja erst wirklich angefangen mit dem Thema Kommunikation vor einigen Jahren. Genau, kannst du vielleicht noch ein bisschen Background geben und dann dein Beispiel kurz beschreiben, was du rausgegriffen hast.
Jasmin Karatas: Genau. Also es geht um ALDI, jetzt ALDI DX, also die neue Abteilung, die rausgegründet wurde. ALDI ist ja seit Jahren im Rebranding unterwegs. Das war Anfang dessen, also sprich, die haben den E-Shop komplett global ausgerollt, die haben ein Logo Rebranding gemacht, die haben ja ihre Brick and Mortar Stores komplett umgeändert und damit aber auch, und das wissen wenige, komplett ihre innere Struktur. Komplett ein neues Headquarter aufgebaut in Mühlheim an der Ruhr, was genau neben einer ALDI Filiale ist. Durfte ich miterleben, deshalb weiß ich da vielleicht ein bisschen andere Sachen als vielleicht andere und sie haben auch angefangen Richtung Gaming zu gehen, eigene Kampagnen gemacht und wen ich da finde, der das sehr sehr gut macht, ist nämlich der Kai Schmidhuber, weil ohne „ie“, ich hoffe ich habe ihn jetzt richtig ausgesprochen, der eben jetzt Geschäftsführer oder auch vorher war, aber jetzt halt ALDI DX Abteilung, also Digital Experience, würde ich jetzt mal behaupten. Und er bringt das als Person, also ich meine der ist im Hoodie da, im ALDI Hoodie, als eine neue Geschäftsführer Rolle und Pionier, wie er sich selber sieht und er sagt, dass er halt mit anpackt, er will zeigen, dass er, wie er anders ist und mal ist er im Anzug, mal nicht und es ist auch so geil, wie er sagt: Na mir ist scheiße, egal wie oft du den Job gewechselt hast, für mich zählt, dass du machst. Für mich zählt die Expertise, die du mitbringst. Und so bringt er ALDI natürlich auch, also ALDI Süd wohl gemerkt, in einen ganz anderen Mittelpunkt. Er zeigt sich nahbar zwischen den Regalen, also das ist einfach etwas, wo man sagen muss, er macht das unheimlich wirklich klug und redet aus seinem Alltag, bringt auch mal ein bisschen klarere Themen auf den Tisch, aber auch immer wieder in Bezug auf den Konzern. Und das ist so spannend, wie er das macht, weil er halt Punkte rausnimmt, mal wieder Mitarbeiter in den Mittelpunkt stellt, mal wieder Sachen aus dem Alltag zeigt, das ist halt einfach richtig, richtig cool, wie er das einfach auch mitnimmt und ja da auch wieder faktentechnisch mal mit rein, so wie kostenlose Apps, die er dann wieder mit rein mit oder mit Mac Fit Zugang. Also da geht es wieder darum, ALDI Sports Thema, ich gehe gerade kurz so ein bisschen durch einfach, dass ihr es gehört habt, wo sie unterwegs sind, also gerade mit auf der FIBO oder HYROX. Bringt aber auch wieder dann wieder zurück auf den Konzern, seht ihr, wir haben eine Marke, aber wir leben das intern auch, also ALDI Sports ist ja eine Unterkategorie und bringen das wieder mit Proteinriegeln. Also das ist einfach grandios, wie gut er das bringt und wieder zusammenbringt und vor allem als Führungsposition, wie nahbar er es schafft, selbst zu schreiben und sein Team auch immer wieder in den Mittelpunkt zu setzen, aber auch seine Produkte und seine Offerings, das ist wirklich krass.
Marilyn Repp: Okay, Jasmin ist ein Fan Girl, ich sehe schon. Ich habe ja nach gutem Beispiel gefragt, wunderbar, sehr schön. Zwei Fragen dazu, die erste ist: Glaubst du, dass er das absprechen muss, die einzelnen Postings? Weil dann wird man natürlich sehr langsam. Also wenn du alles mit der Konzernkommunikation und dann womöglich noch Geschäftsführung irgendwie ausdiskutieren musst, dann kannst du sowas finde ich auch sein lassen. Und das ist, finde ich, auch ein bisschen das Spannungsfeld, wie kriegst du das hin? Weil du musst ja schnell sein in Social Media. Nichts ist schlimmer als wenn du irgendwie too late to the party bist nach drei Wochen. Genau. Wie geht das?
Jasmin Karatas: Ich glaube, was er macht sind nicht unbedingt Posts, die jetzt extrem ad hoc sind. Das sind Posts, die man vorbereiten kann. Jetzt zum Beispiel von der Messe, wo die waren, das ist ein vorbereitbarer Post. Viele seiner Sachen sind vorbereitbar. Also ich glaube schon, dass er einen Teil absprechen muss, aber auch nicht. Also es kommt immer drauf an, in welcher Position befindet man sich, wo nicht. ALDI ist sehr vorsichtig.
Marilyn Repp: Ja.
Jasmin Karatas: Und das hat ihn natürlich sehr viel Recht gegeben, vorsichtig zu sein. Also kann ich mir jetzt nicht vorstellen, dass da nichts abgesprochen ist. Zumindest mit jemanden, der es entscheidet, also wo man sagt: Nee passt. Also ich bin, ich weiß auch nicht, ob er seine Posts alles selber schreibt. Also ich bin stark der Meinung, dass er da jemand hat, der Ghostwriting für ihn betreibt und er segnet das dann ab, er sagt: Das und das steht an, das und das machen wir. Also von daher kann ich mir schon vorstellen, dass er Teile selber schreibt und Teile natürlich abgibt, die man vorplanen kann. Ich glaube trotzdem, es ist noch redaktionell so, ich glaube er hat schon recht viel Freiheiten, also weil er ist ja Geschäftsführer.
Marilyn Repp: Muss man haben, es geht gar nicht anders, klar.
Jasmin Karatas: Und dementsprechend genau, glaube ich nicht, dass man dann da ewig Schleifen dreht und bis man zu einer Freigabe wartet, weil dann brauchst du, wie du sagst, auch nicht mehr posten. Das hatten wir auch schon, wo wir dann sagen: Also jetzt ist auch rum, jetzt brauchen wir auch nicht mehr. Also jetzt ist, drei Wochen Twitter, es geht halt nicht.
Marilyn Repp: Ja, da müssen die Unternehmen aber auch lernen loszulassen. Ich glaube, das ist insgesamt ein großer Trend beziehungsweise Need in unserer Welt, dass Unternehmen so in gewissen Bereichen lernen müssen, die Kontrolle abzugeben. Wir leben in einer Gesellschaft, wo wir also empowered werden, ja durch Social Media eben auch wieder.
Jasmin Karatas: Korrekt.
Marilyn Repp: In einer sich selbstdemokratisierenden Gesellschaft und ich glaube es fällt sehr vielen Unternehmen sehr schwer, diese Kontrolle abzugeben, aber das ist super nötig. Das sehe ich eben nicht nur in dem Bereich, sondern ich beschäftige mich ja auch viel mit Community Building und auch da geht es ganz oft darum, loszulassen und der Community Kompetenzen zu übergeben und nicht alles zu kontrollieren und zu sagen: Ich besende euch mit meinen Inhalten und ihr müsst sie konsumieren. Sondern: Ich nehme ich zurück und da passiert vielleicht auch was, was ich nicht geplant habe, obwohl ich gar nicht weiß, ob das gut läuft.
Jasmin Karatas: Absolut.
Marilyn Repp: Aber das sind halt Trends. Loslassen einfach.
Jasmin Karatas: Eben und das ist das, was man jetzt lustigerweise eher aus den älteren Formaten lernen kann, von zum Beispiel Dr. Oetker mit der Pizza, also auf Twitter, was damals ja die, Fisherman’s Friends wollte ich schon sagen, bin ich blöd? Die auf einer Pizza, nicht Fischstäbchen-Pizza, sorry, hier herauserkoren hat, weil ja der Maximilian sich mit dem Andy so in die Haare, nicht Haare, die haben sich immer süß gebeeft, gebentert, würde man das nennen im Social Media Sprech und man wusste, wer irgendwann hinten hinter den Account steht. Carrera macht das ja gerade mit Threads, da ist halt das Ganze umgedreht, also da hast du ein Personal Brand Like auf dem Brand, also da hast du wie so eine Avatarisierung eines Brands und das macht Carrera richtig gut auf Threads.
Marilyn Repp: Was ist Threads und was macht Carrera da?
Jasmin Karatas: Threads ist ja das Twitter oder X von Instagram.
Marilyn Repp: Ach Threads. Ich hab das Ganze mit F verstanden. Threads. Ja genau, okay. Nee, alles gut.
Jasmin Karatas: Also Threads, mein „th“ war nicht so sauber.
Marilyn Repp: Okay.
Jasmin Karatas: Und ja da machen sie halt das Gleiche, was jetzt Dr. Oetker halt auf X gemacht hat, also auf Twitter formerly, die, ich weiß gar nicht, ob die da noch so hardcore jetzt unterwegs sind. Aber was man ja auf LinkedIn auch mitbekommen hat und dementsprechend ist es ja kein Personal Brand, sondern eine Avatar oder eine Personal Brandifizierung, wenn man es unbedingt so wollen würde eines Brandes, also da ist ja eine Personifizierung wirklich vorhanden, wo dann Carrera, also die sind da schon sehr lustig unterwegs und die müssen ein paar Sachen natürlich absprechen. Aber die haben sehr, sehr, sehr, sehr viele Freiheiten, weil sie davon leben. Also die müssen auf Dinge antworten, da wird halt ein Social Media Guide vorher festgelegt, das macht man halt da so ein bisschen klassisch: Wie, was, wo, was ist Tone of Voice, was sind No-Goes, wie reagiert man da drauf?
Marilyn Repp: Ja klar.
Jasmin Karatas: Also klassisches Community-Management-Guidelines dann eben.
Marilyn Repp: Genau. Also wir haben jetzt den Kai Schmidhuber als gutes Beispiel. Können wir noch ein weiteres Beispiel ausfindig machen?
Jasmin Karatas: Also eines der neuesten, coolsten Beispiele ist zum Beispiel auch noch der Dennie-Alexander oder Dennie-Alexander, sorry, das war jetzt Denglisch, aber es liest sich besser. Dennie-Alexander Trost von OBI oder OBI First Media Group, also sprich der digitalen Abteilung auch wieder hier. Und er baut jetzt so ein schön im OBI-Style natürlich Dad Knowledge und ich kann mir vorstellen, dass es so ein bisschen Richtung Hornbach geht, so ein bisschen so „jippie jippie, ja, ja, jippie jippie yeah“, so dieses do-it-yourself-Kram. So ein bisschen was OBI lustig macht und Hilfe und ich helfe dir, wenn du keine Ahnung mehr hast, aber ich bin da. Ich glaube, das versucht er im Business-Style so ein bisschen mit drauf zu bringen und dementsprechend geht es hier nicht um Papa-Geschichten, sondern also was dir in der Schule halt nicht beigebracht wurde.
Marilyn Repp: Ja.
Jasmin Karatas: Und da geht es auch um Buchempfehlungen und so weiter und so fort und natürlich kommt von ihm natürlich dann auch die Expertise. Also da geht es nicht unbedingt um OBI, den Fachhandel, sondern um Digitalisierung oder es ist dann über Erfolg, über Strategien, die Illusionen der Kontrolle in unsicheren Zeiten, das sind so Themen, die man sehr cool mit reinnehmen kann und dann wiederum dadurch, dass er ja bei OBI ist, dadurch, dass er ja selber den Brand dann mitbringt, geht es dann wieder rüber. Also das fließt dann wie rüber natürlich auch irgendwo in die Arbeitgeber-Marke, also ins Employee-Branding dann und dementsprechend ist das natürlich ein sehr kluger Schachmove.
Marilyn Repp: Werde ich beobachten. Ich habe ihm gerade meine Vernetzungsanfrage geschickt. Jasmin, eine Frage, die dich jetzt wahrscheinlich treffen würde von einem klassischen Händler, der sagt: Ja, aber wie bringt mir das jetzt mehr Umsatz? Bringt das den Händlern mehr Umsatz?
Jasmin Karatas: Am Ende des Tages, ist es, naja, also LinkedIn bringt nicht unbedingt mehr Umsatz. LinkedIn ist ja eigentlich, sag ich jetzt mal, eine Business-Plattform. Da geht es ja nicht drum, beim Händler direkt, okay, da geht es um meinem E-Commerce-Shop, also da sind wir eher in der klassischen, sag ich jetzt mal, ja, Business-to-Customer-Sache, die dann eher auf Social-Media klassisch stattfindet.
Marilyn Repp: Genau.
Jasmin Karatas: Aber auf LinkedIn geht es darum, eine Love-Brand vielleicht auch zu werden und zu sagen: Ey, ich finde den Dennie-Alexander mega cool. OBI, gucke ich mir mal an, vielleicht eher als Hornbach. Ja, weil ich jetzt den Andy habe und den, Andy sei ich schon, den Dennie habe und den finde ich halt geil. So. Kann sein, dass es sich auswirkt, aber eigentlich nicht. Aber was es bringt, ist, dass du die Marke ins Gespräch bringst, dass du mit anderen über die Marke sprichst, dass du vielleicht überlegst: Ey cool, wie kann ich mit denen zusammenarbeiten? Oder jemanden dorthin empfiehlst, weil: Hey, du kennst jetzt Dennie und Dennie schreibt über Dad-Knowledge und das Dad-Knowledge ist halt cool und vielleicht vibet es irgendwie mit einem neuen, coolen Kollegen, der gerade das Studium fertig gemacht hat und einen Job sucht und dann sage ich: Hey, meld dich mal da, könnte cool sein.
Marilyn Repp: Also für große Corporate oder Enterprises, glaube ich, spielt dieses Employer-Branding-Thema eine große Rolle. Also dass man sich eben als starke Arbeitgeber-Marke darstellt und dann eben bessere Fachtkräfte bekommt, um dann eben gestärkt aus der Nummer rauszugehen. Um Kunden-Marketing geht es nicht, bei LinkedIn zumindest erst mal eher selten, sondern Love Brand ist auch so ein wichtiges Stichwort, darüber haben wir noch gar nicht gesprochen. Meine These, ich habe ja so Thesen zur Zukunft des Handels, damit mache ich meine Vorträge und so weiter, habe ich jetzt auch auf LinkedIn gepostet, was genau, was sind meine Thesen zur Zukunft des Handels und eine davon, die erste, die ich immer bringe, ist: Händler oder Handelsunternehmen müssen in Zukunft starke Marken werden.
Jasmin Karatas: Ja.
Marilyn Repp: Und starke Marke heißt nicht: Ich habe gute Produkte im Portfolio.
Jasmin Karatas: Nein.
Marilyn Repp: Das haben wir alle und darum geht es nicht, sondern da muss ich diesen ganzen Wertekanon, dieses Warum, das muss ich erst mal definieren und mich da positionieren und mit Kommunikation unterlegen, ansonsten wirst du untergehen. Das ist meine absolute Überzeugung.
Jasmin Karatas: Ist so. Ist absolut so.
Marilyn Repp: Du musst zur Love Brand werden, ja. Also du musst eine stark aufgeladene, verständliche, nahbare Marke werden, wo du das Logo siehst oder vielleicht eine Person auch, das ist glaube ich in Zukunft eher der Fall und weißt wofür die stehen.
Jasmin Karatas: Ja.
Marilyn Repp: Und das ist ein Trend, der wird nicht weggehen, deswegen brauchen wir diese ganzen Thesen.
Jasmin Karatas: Der ist auch schon immer da. Ich gebe euch mal eine alte Werbung mit, vielleicht, da ist ein älterer Herr, ist heute, er hatte dann auch ein paar… Gibt es aber heute noch, ist in Deutschland sehr bekannt, ist eine deutsche Marke, also für eine ganz spezielle Nahrung bekannt und er war immer am Ende drin, jetzt mittlerweile lebt er glaube ich gar nicht mehr und hat gesagt: Dafür stehe ich mit meinem Namen.
Marilyn Repp: Weißt du woher HIPP kommt? Aus meinem Geburts- oder Heimatort.
Jasmin Karatas: There you go.
Marilyn Repp: Pfaffenhofen an der Ilm. Da bin ich aufgewachsen.
Jasmin Karatas: Aber du wusstest sofort, wenn ich meine, oder?
Marilyn Repp: Na klar. Genau, die haben das schon früh gemacht. Und dieser Trend, der halt wirklich aus Social Media kommt, der schwappt jetzt einfach in die Businesswelt rüber, dass du halt Marken mit Menschen, mit Personen, mit Gesichtern in Verbindung hast.
Jasmin Karatas: Korrekt. Wegen Vertrauen, genau, wegen dem Punkt Vertrauen und noch mal, wir leben in einer unsicheren Welt. Also und die wird auch immer unsicherer, gefühlt.
Marilyn Repp: Genau. Was brauchen wir? Vertrauen.
Jasmin Karatas: Und dementsprechend brauchst du Vertrauen und das sind die Marken, die jetzt auf Vertrauen setzen, egal wie. Vertrauen kriegst du nicht über ein Logo. Vertrauen bekommst du über Menschen und das Logo ist ein Ersatz, weil da kein Gesicht ist und das ist eigentlich, musst du ein Logo genauso sehen und ein Brand genauso sehen wie eine Personal Brand, rein theoretisch. Und das ist das, was so spannend ja da dran ist, wenn es dann um Branding geht und das ist, was viele Marken vergessen haben. Wenn ich da drin sitze und frage: Ja was macht ihr denn? Warum sollte man euer Produkt kaufen? Und dann ist es so ein Kaffeehersteller, der Milch rein macht in den Kaffee und dann im Kühlregal verkauft, ja, bei den ganzen Händlern und sagt dann: Ja, weil Kaffee drin ist. Und dann sag ich: Ey Sherlock, really? Echt jetzt? Ist dein Ernst?
Marilyn Repp: Weil Kaffee drin, ja genau. Also das ist aber genau die Botschaft, die ich halt auch ständig in meinen Vorträgen sende, also eine Love Brand ist nicht, weil ich Produkte verkaufe. So.
Jasmin Karatas: Nee, genau.
Marilyn Repp: Also da muss man ein bisschen tiefer einsteigen und jetzt habe ich noch eine andere Frage, ich habe ja all das, was du anbietest, quasi alles alleine und selbstständig gemacht. Also ich mache ja auch für die Leute, die mir nicht bei LinkedIn folgen, seit vielen Jahren Personal Branding auf LinkedIn. Ich würde sagen seit knapp drei Jahren, also gar nicht so lange eigentlich, hab knapp 5.000 Follower, das ist jetzt nicht übermäßig viel, aber es hat dazu geführt, dass ich mich, also dass ich mich selbst damit finanzieren kann, ja.
Jasmin Karatas: Jetzt ist es bei dir genau der Punkt, bei Händlern, wo wir vorhin gesagt haben: Nein, um Leads geht es nicht. Doch, an einem anderen Punkt schon.
Marilyn Repp: Genau.
Jasmin Karatas: Entschuldigung, jetzt bin ich dir in’s Wort…
Marilyn Repp: Also ich verkaufe Vorträge, Moderationen und in Zukunft noch viel mehr. Ich habe ganz viele Ideen, was jetzt alles kommt, weil aus so was, aus einem starken Netzwerk, was du dir da aufbaust, da kommen ja nur so die Ideen auf dich zu den ganzen Tag.
Jasmin Karatas: Ja ja, absolut.
Marilyn Repp: Und da kannst du dir was rauspicken. Das ist ja auch das Geile, du kannst dich ja ständig neu erfinden und definieren und du musst ja gar nicht das bleiben, was du mal warst, sondern…
Jasmin Karatas: Genau eben deshalb die Rollen.
Marilyn Repp: …du hast so viele Möglichkeiten.
Jasmin Karatas: Genau, deshalb sind die Rollen so wichtig, die wir vorhin genannt haben und aus dem Punkt. Aber du wolltest mich etwas fragen und ich glaube, ich hab dich…
Marilyn Repp: Ja, genau, die Frage ist, also ich habe das nie professionell gemacht mit so einer Beratung, wie du das bist, sollte ich vielleicht irgendwann mal machen, um meine Rollen rauszufinden, das habe ich noch nie gemacht.
Jasmin Karatas: Und dein Produktportfolio in Zukunft und wie es darauf eingeht, aber gut.
Marilyn Repp: Also ich arbeite halt sehr viel mit ChatGPT dazu.
Jasmin Karatas: Ja, das ist völlig fein, tun wir auch.
Marilyn Repp: Also das ist mein Personal Assistant, wie hier die Zuhörerinnen schon wissen. Genau, wie würdest du das einordnen?
Jasmin Karatas: Also ChatGPT, also wenn du Scheiße, Entschuldigung, also darf ich Scheiße sagen?
Marilyn Repp: Na klar.
Jasmin Karatas: Wenn du Scheiße reingibst, kommt halt Scheiße raus. Also das Ding ist, du musst schon, aber das wissen ja jetzt mittlerweile alle. Also das Ding ist, man muss da schon gucken, dass man da halt schaut, wie sehr vertraut man da ChatGPT, wie viel muss man noch an sich da mit reinplanen und machen und tun. Aber wir arbeiten auch mit ChatGPT. Wir legen sogar unsere eigenen Brandings, also wir haben eine eigene Vorlage gemacht dafür, wie man sein eigenes Personal Branding da noch mal verbessern, machen kann. Und da würden wir jedem empfehlen: Bitte, bitte nutze ChatGPT. Also man muss natürlich gucken: Will ich das? Will ich das nicht? Weil es kann dir die Texte verbessern und so weiter und so fort und dir natürlich auch Slider geben. Man muss aber challengen, also man kann nicht gleich alles übernehmen, was einem da entgegenkommt. Und es ist zwar ein Helferlein, aber es ist jetzt, also man braucht schon trotzdem noch Zeit, das ist nicht innerhalb von zehn Minuten. Und wir sehen leider Gottes, dass viele das genauso benutzen und ich denke mir dann immer: Jetzt hat er schon wieder 1:1 Chat übernommen. Das finde ich ganz schrecklich.
Marilyn Repp: Ich sehe das auch immer sofort und du siehst es ja auch an den Emojis und Icons, die da benutzt werden.
Jasmin Karatas: Ah Gott, ja.
Marilyn Repp: Too much. Was ich sehr viel mache ist, ich habe ja eine Audio-Eingabe bei meiner ChatGPT-App und spreche dann einfach so rein, was mir in den Kopf schießt: Mach mir da bitte einen LinkedIn-Post draus.
Jasmin Karatas: So machen wir das auch.
Marilyn Repp: Und dann labere ich einfach nur und dann spuckt er mir da was aus und das passe ich dann aber echt noch mal teilweise richtig viel an.
Jasmin Karatas: Ja genau.
Marilyn Repp: Ich lasse den nie so wie er ist, never ever.
Jasmin Karatas: Nee, also das würden wir nie jemandem raten: Lass so wie es ist. Du kannst da nochmal drüber lesen lassen, also was ich gerne tue, wenn ich da nochmal was drin rumschreibe, weil ich, Typos und alles. Ja, das ist, da lasse ich gerne nochmal drüber lesen.
Marilyn Repp: Rechtschreibfehler.
Jasmin Karatas: Aaber Chat macht trotzdem Fehler.
Marilyn Repp: Werbung. Ja, ihr findet das, was wir machen gut bei Zukunft des Einkaufens. Wir machen das natürlich super gerne weiter kostenlos für euch und möchten euch an der Stelle bitten, uns fünf Sterne in den Podcatchern eurer Wahl zu geben. Ihr könnt uns aber auch ein paar Euro in den Hut werfen und Unterstützer oder Unterstützerin werden und zwar bei ZukunftDesEinkaufens.de auf der Webseite findet ihr einen Bereich „Unterstützer werden“. Oder völlig kostenlos: Teilt unsere Inhalte in Social Media oder erzählt euren Kollegen, euren Kolleginnen oder euren Freunden von uns und unseren tollen Inhalten. Man kann mich und auch die anderen Autorinnen und Autoren bei Zukunft des Einkaufens auch buchen als Speaker. Ich spreche vor allen Dingen zu den Themen Trends, Digitalisierung, Technologien im Handel. Meine Themen sind die Zukunft des Handels und ich beschäftige mich da hauptsächlich mit den jungen Zielgruppen. Also was machen die so abgespacetes? Das Thema Metaverse, Web3, aber auch künstliche Intelligenz, Gamification und Gaming, das sind so meine Themen. Ich gehe weniger darauf ein, was diese Technologie, also was dahinter steckt, wie die funktionieren, sondern ich spreche eher darüber, was sie können, welche Tools gibt es, welche guten Beispiele gibt es und welche Unternehmen machen schon was. Ich zeige viele Best Practices und jetzt viel Spaß weiter beim Podcast.
So, Jasmin, wir haben jetzt sehr viele Themen angesprochen, die glaube ich wichtig sind für das Thema Employer Branding und Corporate Influencertum. Ich glaube, wir sind noch nicht am Ende angekommen, was den Hype auch um das Thema angeht. Ich bin super gespannt, wie es da weitergeht.
Jasmin Karatas: Absolut.
Marilyn Repp: Also es kommen ja auch immer neue Plattformen hinzu und irgendwann ist man ja auch übersättigt von einer Plattform. Ich glaube auch der Punkt wird irgendwann mal kommen, dass die Leute keinen Bock mehr haben auf LinkedIn und woanders hingehen. Da bin ich super gespannt. Hast du da schon einen Ausblick oder eine Idee, wie es dann weitergehen könnte?
Jasmin Karatas: Schwierig. Momentan gibt es keine andere Plattform, die gegensteuert. Aber vielleicht kriegt Xing ja wieder ein Revival.
Marilyn Repp: Ja, ich glaube nicht.
Jasmin Karatas: Ja, eben, das haben wir ja… Ich auch nicht. Aber da haben wir es halt erlebt. Also sobald man Konkurrenzplattformen hat, dann guckt man die sich an, da muss man gucken, ob die so gut ist und ich glaube, momentan gibt es zu wenig Gegenplattformen zu LinkedIn. Es kann aber durchaus sein, dass viele dann eher wieder zu Instagram sind. Instagram ist halt momentan ein Algorithmus-Aschi. Da wird es dann gerade ein bisschen schwierig, gewisse Punkte zu bringen. Aber ich bin mir sicher, wir werden viel mehr Bücher sehen. Ich bin mir sicher, wir werden super viele Podcasts und Live-Podcasts und YouTubes in Zukunft mehr sehen. Ich könnte mir vorstellen, dass YouTube irgendwann oder Google einen Move in die Richtung macht.
Marilyn Repp: Aha. Ja es gab ja schon mal ein Social-Media-Netwerk von Google, ne?
Jasmin Karatas: Ja, aber aber noch kein richtig Business.
Marilyn Repp: Hat nicht funktioniert.
Jasmin Karatas: Also es gab eins, das ist ja auch wieder gestorben. Ja da, mal gucken.
Marilyn Repp: 15 Jahre her oder so. Ewig.
Jasmin Karatas: Ja ja, Ewigkeiten, ja ja.
Marilyn Repp: Ja, genau. Also es bleibt spannend, es ist immer Bewegung drin, völlig klar.
Jasmin Karatas: Absolutely.
Marilyn Repp: Aber ich glaube, es lohnt sich, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen, ob groß oder klein. Und an der Stelle möchte ich dir herzlich danken für deine Insights.
Jasmin Karatas: Danke dir.
Marilyn Repp: Vor allem auch die Beispiele, die du mitgebracht hast. Das macht es immer anfassbar. Und ich wünsche dir ganz, ganz viel Erfolg bei RAW-R. Ich glaube, der Need ist da und bin gespannt, wie es da weitergeht bei euch.
Jasmin Karatas: Danke schön.
Marilyn Repp: Alles Gute dir.
Jasmin Karatas: Danke.
Marilyn Repp: Tschau tschau, tschüss.
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