Vergessen Sie Ihren Firmenfuhrpark nicht!
Der Verkehr in Deutschland ist nach der Energie- und Industriebranche der drittgrößte CO2 Produzent. Das Thema wird seit vielen Jahren diskutiert und eine Entscheidung wurde lange hinausgezögert. Aber nun hat sich der EU-Umweltrat endlich zu einer Einigung durchgerungen. Was das für Firmenfuhrparks bedeutet, fassen wir hier einmal zusammen.
Emissionsfreiheit
Ab 2035 dürfen in der EU nur noch Neuwagen zugelassen werden, die kein CO2 mehr ausstoßen. Damit ist nicht nur ein weiterer, großer Schritt zur klimaneutralen Mobilität entschieden worden, sondern auch Planungssicherheit für die Automobilindustrie geschaffen worden.
Diese Entscheidung bildet die Basis, auf der das Europäische Parlament weitere Verhandlungen über die Verordnung führt. Ein Gesetzgebungsverfahren ist bis Ende 2023 zu erwarten.
Bestandsschutz für den Firmenfuhrpark
Für alle Neuwagen, welche vor 2035 zugelassen wurden, gilt ein Bestandsschutz. Dementsprechend können diese Fahrzeuge weiterhin gefahren werden.
Antriebsmöglichkeiten ohne CO2 Ausstoß
Es stehen also jene Antriebsmöglichkeiten zur Verfügung, welche keine CO2-Emissionen mehr erzeugen und welche mittels erneuerbaren Energien produziert wurden, wie beispielsweise:
- Elektro
- Hybrid
- Brennstoffzelle oder
- E-Fuels
Entscheidungsfindung
Was aber ist nun die richtige Antriebsmöglichkeit? Um der Antwort näher zu kommen, anbei eine kleine Übersicht über die Potenziale und Herausforderungen:
E-Fuels
- ein synthetisch hergestellter Kraftstoff, welcher klimaneutral ist, wenn ausschließlich erneuerbare Energien eingesetzt wurden
- zur Herstellung wird bestehendes CO2 aus der Atmosphäre gebunden
- er hat die gleichen Eigenschaften wie Benzin, Diesel oder Kerosin
- Verbrennermotoren können damit getankt werden
- E-Fuel kann am bestehenden Tankstellennetz getankt werden
Elektromobilität
- zur Herstellung der Akkus werden seltene und wertvolle Rohstoffe benötigt wie: Mangan, Lithium, Kobalt und Nickel. Je stärker wir die Elektromobilität fördern, desto mehr dieser wertvollen Rohstoffe werden benötigt.
- Kobalt kommt zu 70 % aus dem Kongo, Lithium zu 52 % aus Australien, 22 % aus Chile und 13% aus China. Nickel kommt zu 50 % von den Philippinen, aus Indonesien und Russland.
- die Rohstoffe sind nicht unendlich und beim Abbau dieser wird die Umwelt ebenfalls geschädigt.
Brennstoffzelle
- meines Wissens ist die Funktionsweise ähnlich einer Batterie. Beide bestehen aus 2 Elektroden: dem Pluspol (Anode) und dem Minuspol (Kathode). Mittels einer chemischen Reaktion (Wasserstoff und Sauerstoff), der beiden Elektroden, entsteht Energie.
- die technischen Anforderungen sind relativ hoch und kostenintensiv.
Was ist ein Wirkungsgrad
- er gibt an, wieviel Energie in Strom umgewandelt wird
- Wirkungsgrade sind je Antriebsmöglichkeit unterschiedlich
Potenzial
Die oben beispielhaft genannten Antriebsmöglichkeiten bieten Ihnen viele positive Aspekte.
- CO2-Emissionsreduktion können Sie in Ihrer CSR Berücksichtigung finden
- Beitrag zur Zielerreichung der Bundesregierung
- statten Sie Ihr Firmendach mit einer Solaranlage aus und nutzen Sie derzeit vorhandene Fördergelder (je nach Bundesland)
- ggf. Tankstelle auf dem Firmengelände
Fazit
Den „Ausstieg“ aus fossilen Brennstoffen im Verkehrssektor begrüße ich definitiv. Allerdings gibt es einige Themen, welche aus meiner Sicht noch offen sind, wie der Ausbau von Tankmöglichkeiten der einzelnen Antriebsmöglichkeiten. Ebenso vermisse ich eine vollumfängliche, sachliche Gegenüberstellung auf wissenschaftlicher Basis zu den möglichen Antriebsmöglichkeiten. Beginnend von der Rohstoffbergung bis hin zur Entsorgung am Ende der Laufzeit. Und das inklusive des individuellen Nutzerverhaltens eines Fahrzeughalters.
Quellen: Bundesregierung; Transport & Environment; GEO
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