ZDE Podcast 191: Apple Vision Pro – was bringt das für den Handel, Anne-Sophie Panzer?
Was bringt die Apple Vision Pro für den Handel? Noch 2024 soll die gehypte Brille auch in Deutschland verfügbar sein. Anne-Sophie Panzer ist Gründerin des Mixed-Reality-Start-Ups Zaubar in Berlin und blickt im Podcast gemeinsam mit Marilyn in die Vergangenheit und in die Zukunft der virtuellen Realität.
Shownotes
Die Folge zum Nachlesen
Marilyn Repp: Eine neue Technologie erobert den Markt, nämlich die Apple Vision Pro. In den USA schon verfügbar, die neuen Glasses, also die neuen Brillen von Apple. In Deutschland extrem gehypt. Alle sprechen darüber. Wir gucken genauer hin. Was bedeutet das für den Handel? Und wie ist hier die Lage? Ich hab an Bord natürlich wieder eine tolle Expertin. Viel Spaß beim Podcast.
Intro: Zukunft des Einkaufens – Der Podcast für Innovation im Handel
Marilyn Repp: Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe des Zukunft des Einkaufens-Podcast. Mein Name ist Marilyn Repp. Ich beschäftige mich mit Innovation, Trends und Digitalisierung im Handel seit vielen Jahren und hier kommen die Zukunftsgestalterinnen des Handels zu Wort. Liebe Anne-Sophie von ZAUBAR. Herzlich willkommen. Ich bin heute gespannt auf ein Gespräch rund um Immersive Technologien für den Handel, Virtual Reality, Augmented Reality, Erlebnisse auf der Fläche und bin total gespannt auf deine Einblicke und deine Projekte, von denen du erzählen wirst. Stell dich und dein Start-up bitte ganz kurz vor.
Anne-Sophie: Sehr gerne. Ja, ZAUBAR ist ein Start-up aus Berlin, uns gibt es seit 4,5 Jahren. Wir sitzen hier im wunderschönen Schöneberg und wir bauen eine Plattform, mit der man Geschichten an Orten anzählen kann und zwar mit Hilfe von Augmented Reality. Also sozusagen ein Tool, mit dem andere Leute dazu enabled werden, an einem Ort, und sei das ein Museum, sei das ein Ladengeschäft, sei das ein Fußballstadion oder sei das eine Fabrik, zu erzählen und ihre Geschichte, das, was bisher unsichtbar ist, digital sichtbar zu machen, indem du z.B. dein Handy drauf hältst oder eine Augmented Reality-Brille drauf hältst oder auch eine Apple Vision Pro Brille drauf hältst. Genau. Und ja, unsere Kunden, also das, was ich gerade schon gesagt hab, aus den Bereichen kommen auch unsere Kunden bisher, also viel Tourismus, lokaler Handel, Out-of-Home-Marketing, Fußballstadien, ganz viel.
Marilyn Repp: Cool, ja da können wir gleich noch ein bisschen genauer drauf eingehen. Vielleicht kannst du noch mal ein bisschen was zu deinem Background sagen.
Anne-Sophie: Ja, ich hab tatsächlich, obwohl wir eine Softwarefirma sind, gar keinen technischen Hintergrund. Ich hab Politik und Geschichte studiert und …
Marilyn Repp: Genau so wie ich.
Anne-Sophie: Cool.
Marilyn Repp: Sind wir beide im Themenbereich gelandet.
Anne-Sophie: Genau, Master in Politikwissenschaften in Potsdam. Und eigentlich war ich immer als Journalistin unterwegs und war immer so ein bisschen frustriert davon, dass der Journalismus, dass es so viel Potenzial gibt, also gerade mit diesen neuen immersiven Technologien, Augmented Reality, Virtual Reality, im Journalismus neue Wege des Storytellings zu finden und zu erfinden und dass da eigentlich bei den Verlagen und auch bei den großen Fernsehsendern so ganz wenig Interesse herrschte. Und dann hab ich gedacht: Okay, dann gründe ich halt einfach mein eigenes Start-up. Und hab dann sehr viel Glück gehabt mit meinem Mitgründer Stefan Marx. Der hatte vorher schon ein VR und später auch AR-Start-up und hatte da die technische Expertise mit dabei und mittlerweile sind wir ein Team von 18 Leuten und machen megacoole Projekte oder halt unterstützen sozusagen unsere Partner da drin, ihnen sozusagen die technische Plattform zu liefern, mit der sie dann ihre Geschichte auch selber umsetzen können.
Marilyn Repp: Wie lange gibt’s euch schon?
Anne-Sophie: Seit 4,5 Jahren. Also, wir haben uns wirklich so ein halbes Jahr vor Corona gegründet. Das war erst sehr komisch und dann war es aber gar nicht so schlecht, weil dann tatsächlich Corona so einen super starken Schub geliefert hat und wir haben am Anfang sehr viel mit Museen und Gedenkstätten gearbeitet, weil sich das Thema da Augmented Reality für das Smartphone gerade natürlich super anbietet und die waren alle so: Oh, wir müssen jetzt zumachen. Was machen wir denn jetzt?
Marilyn Repp: Genau.
Anne-Sophie: Wir müssen jetzt was Digitales machen. Und dann war da so ein Zwang da und der war aber sehr positiv. Und dann waren natürlich auch viele Gelder, Fördergelder da, die sozusagen die Museen dann auch mal verbraten konnten.
Marilyn Repp: Genau, genau. Und da war ja auch dieser Metaverse-Hype, wo ich ja auch so ein bisschen eingestiegen bin in das Thema.
Anne-Sophie: Genau.
Marilyn Repp: Und alle saßen zuhause, hatten keine Möglichkeit mehr, sich in-Person persönlich vor Ort auszutauschen und dann sind natürlich die Überlegungen losgegangen: Wie können wir uns denn trotzdem immersiv, also umfänglich austauschen? Oder wie können wir denn auch Produkte anders darstellen, auf eine digitale Art und Weise? Also, das Digitale hat ja insgesamt einen totalen Boost erfahren durch die Corona-Pandemie und da seid ihr eigentlich zum rechten Zeitpunkt gekommen, oder?
Anne-Sophie: Auf jeden Fall. Also, tatsächlich, was für uns extrem wichtig ist, wir sagen immer: Wir machen nicht einfach nur Augmented Reality oder man kann auch sagen Mixed Reality, weil die Begriffe natürlich immer mehr verschwimmen, umso besser die Hardware wird. Aber wir machen nicht nur Augmented Reality, sondern ortsbasierte Augmented Reality. Weil uns ist es wichtig, dass die Augmented Reality nicht einfach nur, also ich finde auch Snapchat-Filter geil oder Instagram-Filter, aber das ist in dem Sinne halt ein kleiner Marketing-Gag. Aber wenn du sagst, du platzierst digitale Elemente an einen bestimmten Ort und verankerst sie dort, Zentimeter genau, dann kannst du sofort eine Geschichte erzählen und es hat sofort einen Sinn. Also, sei es in einer Gedenkstätte, also eines unserer ersten Projekte war zum Beispiel in der KZ Gedenkstätte Dachau bei München und dort haben wir historische Fotos vom Tag der Befreiung, als die US-Armee, die 1945 befreit hat, die hatten halt Journalisten dabei, haben wir Fotos vom Tag der Befreiung an die Orte genau platziert in Lebensgröße, in der die einst aufgenommen wurden. Und also für diese ganzen, die haben da jeden Tag zehn bis 20 Schulklassen, die da durchgehen und diese ganzen Schülerinnen und Schüler, die kennen solche Fotos nur so zwei Zentimeter groß aus dem Geschichtslehrbuch und für die dann quasi das so zu sagen erlebbar zu machen. Aber auch, stell dir vor, zum Beispiel unser, wir haben jetzt gerade zwei Projekte, an denen wir arbeiten, eins für UGG und eins für Fanta. Und das hat sich daraus entwickelt, dass wir Ende letzten Jahres, November, unser erstes richtiges, grosses Out-of-Home-Marketing-Projekt gemacht haben mit Coke Zero hier in Berlin. Und die haben quasi eine riesige Wand von so einer Agentur aus Berlin bemalen lassen, so im Graffiti-Style. Also super cool, direkt hier auch am Nollendorfplatz. Und dann haben die nicht einfach nur da dieses riesige Graffiti von Coke Zero hin gepackt, sondern die User konnten vorbeigehen, konnten das Graffiti mit ihrer Handykamera scannen und sofort ist das ganze Graffiti zum Leben erwacht und hat sich in ein riesiges Spiel verwandelt. Dann hast du das gespielt hinterher. Und wenn du gewonnen hast, dann hast du einen QR-Code bekommen zum Schluss und unten standen so zwei große Coke, also sozusagen, wo du die Dosen bekommst und die rauskommen und dann konntest du quasi da hingehen und den QR-Code einlösen und hast eine Coke Zero bekommen. Und die haben sich da also im Durchschnitt so drei Minuten, aber teilweise bis zu 15 Minuten haben da wirklich, also die Teenager-Gruppen davor gestanden und haben gespielt und sich halt auch mit der Marke beschäftigt und an diesem Ort verweilt und haben dort sozusagen Coke Zero getrunken.
Marilyn Repp: Ja Wahnsinn, toll
Anne-Sophie: Genau. Also für uns ist es so zu sagen wichtig, dass eben diese Technologie einen Ort, der ja physisch, also auch wenn du z.B. ein kleines Ladengeschäft hast, der ja physisch immer begrenzt ist, dass du den digital im Prinzip unendlich erweitern kannst und dass du neue Formen findest, dass du Leuten deine Geschichte erzielen kannst und dass sie sich mit deiner Marke oder auch deiner Geschichte beschäftigen.
Marilyn Repp: Ja, ja, spannend. Wir müssen nochmal kurz zwei Begriffe klären oder von mir ist auch drei: Augmented Reality und Virtual Reality und Mixed Reality, vielleicht kannst du das ganz kurz skizzieren.
Anne-Sophie: Sehr gerne. Genau, also Virtual Reality, sag ich immer gerne so, ist so ein bisschen wie: man setzt sich zu Hause aufs Sofa, setzt sich eine Virtual Reality-Brille auf, das ist eine, die einen komplett abschirmt und du siehst eigentlich nur noch digitale Sachen und du kannst auf den Mond fliegen, so. Das ist alles virtuell.
Marilyn Repp: Also komplett eintauchen in einer anderen Welt.
Anne-Sophie: Komplett eintauchen, genau. Oder du spielst ein Spiel, du kannst einen 3D-Film gucken, du kannst auch mittlerweile Sport machen, Beat Saber, dann kannst du, wenn du so einen Controller an der Hand hast, kannst du oder Fruit-Ninja kannst du Früchte zerschneiden und dabei durch die Gegend hopsen und siehst halt alles aber um dich herum sozusagen digital animiert. Und dann Augmented Reality, sagt man, ist so ein bisschen sozusagen der Kontrapunkt auf der anderen Seite der Spannweite dieser immersiven Technologien. Und das ist sozusagen, findet in der realen Welt statt und du siehst die reale Welt, du hast auch den Bezug, du stehst draußen auf der Straße, es regnet gerade, der Wind weht oder die Sonne scheint und du stehst vor irgendeinem Gebäude und dann werden digitale Elemente überlagert. Und Mixed Reality ist dann so ein bisschen dazugekommen, weil natürlich sich die Technologien immer weiter auch annähern. Also das größte, neueste Ding, was jetzt ja jeder sicherlich schon mal gehört hat, ist ja die Apple Vision Pro, die wurde letztes Jahr im Juni vorgestellt und ist jetzt von einem Monat ungefähr in den USA veröffentlicht worden. Und die sprengt so ein bisschen die Grenzen zum ersten Mal, weil sie hat aussen 12 Kameras und innen auf jedem Auge 4K, also eigentlich sind das noch mehr als 4K, aber 4K Bildschirme. Und die filmt sozusagen die Außenwelt und streamt das direkt auf dein Auge. Und das heißt, du guckst durch das Ding und du guckst im Prinzip gegen den schwarzen Leinwand, aber du siehst, es fühlt sich anders, würdest du in den Raum normal gucken. Du siehst ja auch keine Pixel mehr und dann werden die digitalen Elemente überlagert und es ist ja technisch gesehen Virtual Reality, weil alles, was du siehst, ist gestreamt. Aber also das Konzept von Augmented Reality, dass sozusagen Inhalte mit deiner Umwelt interagieren und dass du mit ihr auch irgendwas machen kannst. Du kannst zum Beispiel, wenn du die Brille aufsetzt, die Apple Vision Pro, kannst du deinen MacBook angucken und dann erscheint über deinem MacBook, der erkennt es, erscheint ein kleiner Knopf, den guckst du an, drückst und dann wird dein MacBook in riesig, im Raum gemirrortt, über dir und du kannst deine Normal-Tastatur benutzen und du kannst dir deine Slack links hinpacken, rechts deinen Kalender, du kannst dir deine Spotify-Playlist noch irgendwo hinhängen, dann kannst du dir noch eine digitale Zimmerpflanze links neben dich packen und wenn du dich einmal umdrehst, dann machst du mal kurz eine Meditation. Also du kannst quasi, das ist natürlich ein Work-Arbeits-Tool, aber du kannst sozusagen mit der Umgebung, es interagiert. Das ist natürlich noch in den Anfängen und sozusagen die Vision ist ja, das ist in ein paar Jahren, dass die Hardware immer besser wird und da hat ja Apple sozusagen mit der Apple Vision Pro so ein bisschen so einen ersten Startschuss wirklich gesetzt für einen, also weil das technisch einfach ein sehr, sehr, sehr gutes Gerät ist und sehr überlegen ist gegenüber allen VR-Brillen, die bisher auf den Markt gekommen sind, jemals, dass sich die Hardware so weiterentwickelt in den kommenden Jahren, dass wir in fünf bis, sagen wir mal, zehn Jahre tatsächlich, dass es Brillen geben wird, die sind wie Sonnenbrillen. Das heißt, die setzt du auch als Normalbürger auf und denkst nicht: Oh Gott, ich laufe da nicht mit so einer Schwimmbrille durch die Gegend, die total fett und schwer ist. Sondern die setzt du gerne auf, wenn du Bock hast, wenn du draußen unterwegs bist und dann werden da Sachen eingeblendet, Augmented Reality eingeblendet, ja, die kontextuell sind, die Sinn machen. Und deswegen ist das so ein bisschen, geht das ineinander über. Und deswegen ist dieser, wenn wir links sagen, es steht Virtual Reality und rechts steht Augmented Reality, dann ist der ganze Bereich dazwischen Mixed Reality. Das war jetzt eine sehr lange Erklärung, ich hoffe…
Marilyn Repp: Danke für die Einführung, nee, das war total anschaulich und danke auch noch mal, dass du jetzt auf die neuesten Entwicklungen eingegangen bist. Ich hatte ja dir die Fragen zukommen lassen, da stand drin: Kannst du einen kurzen Abriss, eine kurze Geschichte von Augmented and Virtual Reality erzählen. Also vielleicht, ja, irgendwie so ein paar Punkte, die ja ausschlaggebend waren, die irgendwie die Sache geboostert haben und so weiter, wir hatten von der Pandemie gesprochen, ja.
Anne-Sophie: Auf jeden Fall, gerne. Also Virtual Reality, das Konzept, gibt es ja schon recht lange. Es gab vor 100 Jahren schon solche Ideen, dass man halt, man hat so zwei Löcher geguckt und dann hat man zwei Bilder angeguckt, die einfach tatsächlich mit einer ganz kleinen Verschiebungen der Perspektive aufgenommen wurden und dadurch ein bisschen ein 3D-Effekt kommt. Also die Idee, das ist ja der Wunsch des Menschen, das, was man mit den normalen Augen sieht, nämlich 3D, dass das sozusagen in das Digitale übersetzt werden kann oder in Sachen, die man sich angucken kann. Und da gab es schon auch in den 90ern einen frühen Virtual Reality Boom. Dann gab es vor zehn Jahren noch mal ein Virtual Reality Boom, als dann auch Oculus, also sozusagen tatsächlich zum ersten Mal Virtual Reality-Brillen rauskam, die auch ohne so einen riesigen Computer, den man dann die ganze Zeit immer neben sich stehen hatte, funktionierten und die auch dann immer bessere Auflösungen hatten. Also wenn man das heute noch mal zurückguckt, denkt man sich schon wieder so: Oh Gott. Aber das denken wir auch, wenn wir was weiß ich, Fernsehsendungen von vor 20 Jahren angucken. Aber also im Endeffekt ist die ganze Reise von dieser Technologie, die hängt immer sehr, sehr, sehr an der Hardware. Und dann, das war immer auf der einen Seite Virtual Reality und Augmented Reality war eigentlich technologisch nicht wirklich möglich. Es gab dann so Google Glasses in den 2020ern. Aber das konnte auch, also abgesehen von der Diskussion über sogenannte Glassholes, also Leute, die dann quasi andere Leute gefilmt haben, ohne dass die das wollten, gab es da auch einfach technologisch noch nicht so viel. Also die Dinger konnten so gerade anzeigen, die Uhrzeit und das Wetter und vielleicht noch, du hast eine Mail bekommen. Aber dann ist zum Beispiel vor, ungefähr 2018 kam, haben Apple, also für das Betriebssystem iOS und Android, für das Betriebssystem von Android, also Google, haben die entscheidende Entwicklungen Software in ihre Betriebssysteme eingebaut, die sozusagen grundsätzlich einfach nur erst möglich gemacht haben, dass Handys, Smartphones, dass die allermeisten Handys nämlich von Android, mit Android oder iOS, AR-fähig werden, das waren AR-Core und AR-Kit und vorher konnten Handys im Prinzip auch gar kein AR abspielen. Und deswegen, dass die das grundlegend eingebaut haben, damals noch in die neuesten Handys, hat sozusagen erlaubt, dass plötzlich Augmented Reality auch tatsächlich in Apps funktionieren kann. Und das hat dem Ganzen auch einen Vorschub geleistet, das war ja auch 2018. Ich meine, wir haben unser Start-up 2019 gegründet, wir haben davon gehört, mein Mitgründer vorrangig und hat mir halt auch erklärt, was das auch für Möglichkeiten bietet. Dass du halt eben plötzlich was, was ich, so was wie IKEA Place, wäre halt vorher nicht möglich gewesen, so eine App. Und seitdem werden natürlich auch die Handys immer besser. Und genau, und dann ist natürlich die, also hab ich ja gesagt, einmal gab es diesen vor zehn Jahren ungefähr diesen Schub, von wegen mit Virtual Reality-Brillen, Oculus, aber das ist dann so ein bisschen zum Stillstand gekommen, auch Facebook oder Meta, wie sie es sich umgenannt haben, die haben ja auch eigentlich immer eine sehr gute, die hatten dann ja Oculus später gekauft, die haben ja auch eine sehr gute VR-Brille, aber trotzdem, die hatten auch immer das Problem, die haben ja ihren eigenen, quasi, die haben dieses eigene Ökosystem in der Oculus und die müssen Entwickler quasi dazu überreden, oder die müssen die so heiß machen auf das Gerät, dass die für diese Brille etwas entwickeln. Und das muss sich ja für die auch finanziell irgendwie lohnen, und das tut es halt eben nicht und deswegen haben die ein riesiges Problem, dass die auch immer noch nach vielen Jahren einfach noch nicht so viele Apps in ihrem Store haben. Und nun kam Apple. Abgesehen davon, dass Apple ja tatsächlich, man ist ja auch so ein Common Knowledge, aber es ist tatsächlich auch so, wenn Apple etwas released, das wird dann auch hochwertig. Und die haben mit der Apple Vision Pro, meine Meinung, also wir haben uns welche gekauft, wir haben zwei Apple Vision Pro und nutzen die auch fleißig hier regelmäßig im Büro, die sind also einfach von der Hardware echt ein Knaller. Und die sind auch wirklich noch mal ein Quantensprung zu den anderen bestehenden Brillen, vor allem mit diesem Pass-Through-Mode nennt man das, also dass man die reale Welt sieht, dass man keine Pixel sieht. Und der Clue ist, Apple hat ja seinen eigenen App Store, wo das Millionen von Apps hat und die haben einfach gesagt, alle Apps, die als iPad-App schon existieren, können automatisch schnell Apple Vision Pro App werden. Und somit hatte Apple vor einem Monat mit seinem Release schon fast mehr Apps in seinem Store, als Meta nach mehreren Jahren in seinem Quest Store.
Marilyn Repp: Aber das sind ja keine 3D-Anwendungen, sondern das sind ja dann quasi 2D-Anwendungen, die dir halt einfach in der Brille angezeigt werden, oder?
Anne-Sophie: Teilweise ja. Also wir bauen ja auch AR-Apps und natürlich, man muss die auch ein bisschen umbauen. Es ist ja sowieso, also so wie die Vision Pro funktioniert, die hat ja auch, du hast ja in dem Sinne keine Tastatur, sondern du hast Eye-Tracking, du guckst irgendwo hin und dann machst du mit dem Finger so tippst so Zeigefinger und Daumen kurz zusammen, egal wo deine Hand ist und das erkennt es als wie so einen Mausklick. Und solche Interaktionen, da musst du natürlich schon die Apps auch ein bisschen anpassen als Entwickler, also das funktioniert jetzt nicht 1:1.
Marilyn Repp: Ja.
Anne-Sophie: Außer du hast ein Website in Safari, die kannst du dir einfach direkt in der Vision Pro angucken. Das ist auch ganz witzig, weil du kannst, wenn auf der Website 3D-Objekte drauf sind, kannst du die mit dem Finger so rausziehen und kannst sie in den Raum platzieren.
Marilyn Repp: Oh wow.
Anne-Sophie: Das ist ein sehr witziger Fakt.
Marilyn Repp: Ich hab sie noch nie probiert, ich bin so gespannt.
Anne-Sophie: Ich hab’s vor der Woche rausgefunden, ich war so, ich so: Geil.
Marilyn Repp: Das klingt echt toll.
Anne-Sophie: So IKEA Place und dann kannst du direkt aus der Website. Aber genau, und die haben dort, also diese Hardware ist schon sehr, genau die ist, die haben einen großen Aufschlag gelegt, obwohl es schon, klar, da kommen hoffentlich sehr viel weitere, noch bessere Apple Vision Pro, die haben diesen Store und die haben natürlich auch so ein bisschen dieses, der Metaverse Hype, der ja wie du vorhin oft gesagt hast, mit der Pandemie auch so richtig groß wurde, die haben den ja in dem Sinne, naja, den Todesstoß gegeben, indem sie ihn tatsächlich einfach ignorieren, indem sie das Wort Metaverse überhaupt nicht in den Mund nehmen und immer nur von Spatial Computing reden. Tim Cook würde so, also wird Metaverse nie sagen. Aber das ist, eigentlich sind das auch in dem Sinne irgendwie Details, weil es ist alles, egal wie man es nennt, das Kind, es ist eine Entwicklung in diesen immersiven Technologien, die halt total an Fahrt aufnimmt. Und also meine Schätzung sind halt wirklich so fünf bis zehn Jahre, dass tatsächlich die Hardware dann soweit ist, dass einfach solche Brillen existieren, die man in der Hosentasche tragen kann, wie Sonnenbrille, die sich leicht tragen lassen. Und die Menschen auch überall tragen gerne, wo sie zum Beispiel, sie sind im Museum, sie sind als Tourist in der Stadt unterwegs, sie fragen sich: Was kann ich hier machen? Wo kann ich was essen gehen? Und das ist eben eine totale Chance. Und dafür bauen wir zum Beispiel auch eine Plattform eben, um den Leuten zu ermöglichen, dieses Location, also für ihre eigene Marke oder für irgendeinem Haus, sozusagen ihre eigene Geschichte, in dieser neuen immersiven Welt sichtbar zu machen.
Marilyn Repp: Werbung. Ja, ihr findet das, was wir machen, gut bei Zukunft des Einkaufens. Wir machen das natürlich super gerne weiter kostenlos für euch und möchten euch an der Stelle bitten, uns fünf Sterne in den Podcatchern eurer Wahl zu geben. Ihr könnt uns aber auch ein paar Euro in den Hut werfen und Unterstützer oder Unterstützerin werden. Und zwar bei ZukunftDesEinkaufens.de auf der Webseite findet ihr einen Bereich „Unterstützer werden“ oder völlig kostenlos, teilt unsere Inhalte in Social Media oder erzählt euren Kollegen, euren Kolleginnen oder euren Freunden von uns und unseren tollen Inhalten. Man kann mich und auch die anderen Autorinnen und Autoren bei Zukunft des Einkaufens auch buchen als Speaker. Ich spreche vor allen Dingen zu den Themen Trends, Digitalisierung, Technologien im Handel. Meine Themen sind die Zukunft des Handels und ich beschäftige mich da hauptsächlich mit den jungen Zielgruppen. Also was machen die so abgespaces? Das Thema Metaverse, Web3, aber auch Künstliche Intelligenz, Gamification und Gaming, das sind so meine Themen. Ich gehe weniger darauf ein, was diese Technologie, also was dahinter steckt, wie die funktionieren, sondern ich spreche eher darüber, was sie können. Welche Tools gibt es? Welche guten Beispiele gibt es? Und welche Unternehmen machen schon was? Ich zeige viele Best Practices und jetzt viel Spaß weiter beim Podcast.
Ich bin so gespannt, wie es da weitergeht. Also ich hab ja auch hier bei Zukunft des Einkaufens einiges veröffentlicht, zum Thema Virtual Reality, Augmented Reality und den Chancen für den Handel und da sage ich halt immer: Hey, wir sind noch nicht an dem Punkt, es dauert einfach noch seine Zeit, weil die Usability noch nicht da ist. Dann dauert es natürlich immer noch eine Zeit lang, wenn dann so eine Usability da ist, so eine leichte Datenbrille, die halt nicht nervig ist und nicht stört im Alltag, dann dauert es halt immer noch ein bisschen, was die Marktdurchdringung angeht und dann irgendwann nimmt das Fahrt auf. Und das sehe ich genau so wie du, also ich glaube, da sind fünf Jahre noch optimistisch, das dauert schon noch eine ganze Weile, bis wir da an dem Punkt sind. Jetzt würde ich gerne noch mal ein bisschen auf euch als Unternehmen eingehen und dich bitten, ein paar coole Projekte noch von euch zu berichten, die vielleicht auch eine Relevanz für den Handel haben, gerade für den stationären Handel. Wir haben hier viele Hörerinnen und Hörer aus dem Bereich stationärer Handel. Wie sind da, also hab ihr da coole Projekte am Start? Was könnte in Zukunft da spannend werden?
Anne-Sophie: Sehr gerne. Ja, also du hast ja gerade gesagt, genau, hast du es gerade sehr richtig zusammengefasst, bis die Hardware so weit ist, so richtig fertig und supergeil, fünf bis zehn Jahre. Aber wir haben ja jetzt schon das Handy. Und mit dem kann man schon sehr viel machen, weil das ist eben der kleine Computer, den wir alle in der Tasche rumtragen. Und der halt auch tatsächlich wirklich mittlerweile, also der ist ja sowieso, ist ja auch eine Binsenweisheit, der ist leistungsfähiger als jeder Riesencomputer, der damals vor 30 Jahren bei IBM eine ganze Turnhalle ausgefüllt hat. Und es hat sich eben auch seit 2018, seitdem eben Android und iOS das eingeführt haben oder das technisch überhaupt erst möglich gemacht haben, dass AR auf Handys funktioniert, hat sich halt super viel getan. Und die, wissen ja auch bestimmt einige, dass die iPhones seit dem iPhone 12 sozusagen einen so genannten LiDAR-Scanner vorne in den Kameras haben. Deswegen haben die Handys dann irgendwie so vier, immer mehr Kameras gefühlt, vier Runde Kreise. Und das zum Beispiel ist auch super wichtig für AI, weil das nämlich, das ist so ein Tracking auf dem Boden, was Platzierungen noch sicherer macht, dass sie da nicht rumspringen und dass du Zentimeter genau Sachen wirklich an einen Ort verankern kannst. Und genau, also was wir, natürlich haben wir, wie ich auch gesagt habe, wir haben ganz viele Kulturprojekte gemacht, aber wir kommen auch immer mehr in Kontakt mit Agenturen, mit, die eben für große Firmen sozusagen neue Arten des Marketings, auch für den Handel sozusagen ausprobieren. Ich hatte ja vorhin schon von dem Coke-Projekt berichtet, was wir jetzt gerade machen ist noch ein Projekt mit Fanta, auch Fanta Zero, das ist die selbe Marketing-Agentur, die auf uns zugekommen ist, weil die so begeistert waren von dem Coke-Projekt. Und zwar wird es in Hamburg sein und da gibt es auf der Reeperbahn ein Haus, das hat einen riesigen LED-Screen, der es so in verschiedene Tafeln unterteilt, der dann quasi wie so eine Art Beamer dienen kann und da werden Sachen drauf gestreamt. Und dann können die Leute von sich selbst ein Selfie machen. Und dieses Selfie, also wir machen auch wirklich seit anderthalb Jahren, wir haben wirklich direkt als Dolly auch rauskam, angefangen mit generativer KI und das in unsere Technologie einzubauen, weil wir das super spannend finden und auch auf jeden Fall fest daran glauben, dass das super wichtig ist, auch für die Content-Produktion…
Marilyn Repp: Ja, genau. Na klar.
Anne-Sophie: …in dieser immersiven Technologie. Und da wird eben, genau wir haben da eine KI-Pipeline gebaut, du machst, nimmst ein Selfie auf und dann wird das sozusagen im Style von Fanta total umgewandelt, also es sieht noch immer aus wie du, aber es wird alles super fantaisiert. Und dann kannst du eben dieses Selfie oben in AI an diese Leinwand packen, weil, also das wird dann auch irgendwann da drauf live gestreamt, aber wenn da ganz viele Leute stehen, dann steht da wie so eine Art Warteschlange, eine Digitale, und damit du dann nicht nachher schon rumstehen musst, kannst du es auch in der AI oben drauf packen und das ist so eine Marketingaktion für Fanta. Aber wir haben auch im Prinzip, das ist ja oben auf der Häuserwand, Bodenständiger sozusagen unten im Erdgeschoss, arbeiten wir beispielsweise mit Meißen, Meißner Porzellan, das ist ja so eine Luxus Porzellan-Marke aus Sachsen, also Meißen ist eine kleine Stadt, die liegt in der Nähe von Dresden. Und die haben tatsächlich, jetzt bricht bei mir wieder der Historiker durch, also die haben das sozusagen das Porzellan in Europa erfunden, mit aus dem Starken und sind da ganz stolz drauf und die haben super viele Besucher, mehrere 100.000 pro Jahr aus Japan vor allen Dingen auch und die haben neben ihrer Manufaktur ein Museum, wo sie 300 Jahre Porzellangeschichte ausstellen. Und das ist echt krass, du gehst da rein und nach einer halben Stunde denkst du: Oh Gott, ich kann kein Porzellan mehr sehen, es ist zu viel. Und das haben die auch selber erkannt, das Ding ist halt sehr vollgestellt. Und da haben wir quasi, sind wir mit unserer Technologie angekommen und haben denen dabei geholfen quasi eine stringente Geschichte für die User, also für die Besucher, die da einfach mal vorbeikommen wollen, kurz durchgucken wollen und dann natürlich noch genug Kraft und Lust auf Porzellan haben, um danach nämlich im Shop was zu kaufen. Und genau, die haben quasi dann eine kleine Geschichte durch das Porzellanmuseum, auch die Geschichte des Porzellans an sich mit Augmented Reality entwickelt und du kannst sozusagen einzelne ausgewählte Stücke werden dann mit AR sozusagen noch enhanced, werden interessanter gemacht, da kann man Spiele spielen, kleine Quizzes, Sachen erfahren. Und dann kann man tatsächlich auch, es gibt ganz viel altes Porzellan, die haben aber von allem, was da jemals produziert wurde, haben die ja wie so eine Art Form und Abguss und die könnten rein theoretisch, kann man sozusagen alles nachproduzieren, ist nur eine Frage des Geldbeutels. Und dann kannst du einfach bei manchen Sachen, die neuer sind, auch einfach draufklicken und wirst dann direkt in den Shop geleitet. Oder natürlich einfach sagst du zum Schluss: Okay, da unten ist der Shop vor Ort und dann kann ich mir einfach nochmal ein bisschen Porzellan zum Mitnehmen kaufen.
Marilyn Repp: Ja.
Anne-Sophie: Genau. Und ein, noch ein letzter Use Case aus der letzten Zeit, der ist jetzt nicht so richtig, also Handelsbezug, aber das ist, finde ich, der ist super spannend gewesen, mit der Hamburger Hochbahn. Das ist sozusagen die U-Bahn von Hamburg und die haben eine Station am Jungfernstieg. Das ist, da wird sich immer, das ist der Running Gag von Hamburg. Die hat 22 Ausgänge und das ist, das wird das Labyrinth genannt, weil die Leute sagen: Egal wo du raus willst, du kommst immer beim Apple Store raus. Keine Ahnung, warum, der Apple Store ist halt oben sehr prominent an der Alster Promenade so, an der Binnenalster liegt der. Und da ist, tatsächlich hat auch Hamburg mehr Tagesgäste als, also wusste ich vorher auch nicht, mehr Tagesgäste als Paris, also sozusagen Touristen. Und das sind ja immer so die, die steigen aus der U-Bahn aus und das kann man denen ja auch gar nicht vorwerfen, weil die bleiben mitten in der Tür stehen und gucken auf das Schild völlig verwirrt. Zehn verschiedene Straßennahmen und dann bei 22 Ausgängen, das ist echt nicht einfach, das ist keine durchschnittliche U-Bahn-Station, um zu wissen, wo du raus willst. Und dann haben wir gesagt: Okay, wir machen jetzt, wir gemifizieren das jetzt mit AR. Und zwar ist dann, war dann da Säulen in der U-Bahn, also es war für einen Testprojekt, für diese eine Station, um zu gucken, was kann man, wie kann man die Indoor-Navigation der Zukunft gestalten. Und die musst du einfach nur scannen mit deinem Handy, ohne eine App runterzuladen und dann geht sofort sozusagen die AR, springst du in die AR rein und dann wird, wurde die ganze U-Bahn-Station in ein Labyrinth verwandelt und du hattest zwei Auswahlmöglichkeiten, wo du hin willst und dann wurdest du raus navigiert und konntest dabei auch so richtig super Mario-mäßig Coins einsammeln. Und was ich da ganz kurz noch erklären will, was daran so wirklich auch sehr besonders ist, weil das nämlich auch erst technologisch seit ungefähr einem halben Jahr möglich ist, ist, dass du tatsächlich, du musstest mit dem Handy wirklich nur diese Säule, diesen QR-Code-Scan, und dann ging sofort die AR los und das ist aber tatsächlich kein Web-AR. Für Leute, die da sich ein bisschen auskennen, vielleicht, also Web-AR heißt wirklich, du hast keine Apps, sondern das funktioniert alles im Browser. Das ist ein Vorteil, weil Leute heutzutage gerade, die Gen C, die haben keinen Bock mehr, Apps runterzuladen, sie wollen sich nicht ihr Handy vollknallen, das dauert denen zu lange. Das Problem mit Web-AR ist, das ist leider halt sehr ungenau, dass die Inhaltsplatzierung wackelt, du kannst auch Sachen nicht wirklich Zentimeter genau platzieren Das Gegenteil ist natürlich eine App, du kannst alles perfekt platzieren mit verschiedenen Technologien. Es gibt auch draußen Technologien, da schwenkst du einfach nur dein Handy in der Straße und es verortet dich Zentimeter genau ohne, dass irgendein Marker da hängt. Und da gibt es eben, ist möglich seit, genau September seit dem neuesten iOS, das heißt AppClip und Instant App, also AppClip für iOS und Instant App für Android und das ist wie eine Art Mini-App, die automatisch auf dein Handy geladen wird, indem du eben den QR-Code scannst und dann schnippst das so von deinem Handy-Display von unten nach oben rein, kannst du drauf drücken und dann kannst du direkt in die Experience springen. Und das fühlt sich im Prinzip an wie so ein bisschen eine Webseite laden, aber nicht wie eine App runterladen. Aber gleichzeitig hast du tatsächlich eine sogenannte Mini-App auf deinem Handy schon vorinstalliert und die kann dich auch dazu animieren, dann später die ganze App runterzuladen, wenn du das interessant findest, was du da erlebt hast. Aber dieser Einstieg ist halt viel leichter gemacht und schneller gemacht und das haben wir auch gemerkt, also gerade auch bei Coke und bei diesem Hochbahn Projekt, dass das wirklich gerade jüngere User total anzieht. Also wir hatten da auch auf TikTok und Instagram super, sozusagen Response, also Resonanz von User. Genau. Ja.
Marilyn Repp: Ja, also wow, das klingt total cool. Und ein Stichwort möchte ich noch mit rausnehmen, nämlich das ganze Thema Gaming, Gamification, Spaß.
Anne-Sophie: Ja.
Marilyn Repp: Ich glaube, das ist halt auch super Ausschlag gebend, gerade für die junge Generation und da muss der Handel auf jeden Fall auch noch mal genauer hingucken, gerade auch der stationärer Handel. Also wenn wir über diese Technologien Augmented Reality, Virtual Reality sprechen, dann denkt nicht immer nur in Produkten, sondern guckt mal, wie könnt ihr vielleicht ein USP, ein Unique Selling Point, ein Erlebnis schaffen, das im Kopf bleibt, wo ihr euch wirklich abhebt von anderen. Und das Geile ist ja, dass sich der QR-Code in den letzten Jahren so extrem durchgesetzt hat. Das ist ja durch die Corona-Pandemie hat sich quasi eine Schnittstelle zur digitalen Welt ergeben und vollkommen im Markt durchgesetzt. Und die kann man halt super gut nutzen, um Menschen, mit Menschen in Interaktion zu treten, gerade auch auf der stationären Ladenfläche, um an Daten von Kunden zu kommen.
Anne-Sophie: Ja.
Marilyn Repp: Also das ist ja auch ein Riesenthema im stationären Handel, dass eben die Konkurrenz, die Konkurrenz in Anführungsstrichen im E-Commerce natürlich immer mehr Daten hat als der stationäre Bereich. Und wenn man Menschen zu etwas bringen möchte, mit ihnen in Interaktion treten möchte, dann sieht man auch in vielen Bereichen, wenn man ihnen ein Spiel oder ein Gewinn anbietet, dass sie sehr viel eher bereit dazu sind, etwas zu tun, in Interaktion zu treten, Daten herzugeben, als wenn sie einfach nur sich rund um ein Produkt drehen. Und da rate ich halt auch immer wieder kreativ zu werden. Also man muss ja nicht immer in seinen Produkten denken, sondern einfach mal einen Schritt zurück: Und was könnte ich vielleicht als Mehrwert bieten, irgendwas Cooles, was Spaß macht? Weil gerade die jungen Generationen, die sind halt extrem auf Spaß getrimmt.
Anne-Shophie: Ja.
Marilyn Repp: Also die wachsen auf mit Gaming.
Anne-Sophie: Genau.
Marilyn Repp: Die Gen C bezeichnet sich, fast jeder junge Mensch in der Gen C, die bezeichnet sich als Gamerin oder Gamer. Das sind 90 Prozent, habe ich letztens eine Umfrage gesehen und die spricht man halt einfach an. Das machen verschiedene Anbieter par excellence, wie z.B. Temu. Das Interface der Temu App sieht einfach aus wie irgendwas mit Gaming. Also das sind überall Sachen, die leuchten und man wird ständig animiert, an diesem Glücksrad zu drehen und so weiter. Die gehen halt da voll rein und mit Erfolg. Natürlich ist das Marketingbudget auch ein bisschen Ausschlag gebend dafür. Aber das Thema Spiele, Anreize setzen, Spaß. Also da rate ich wirklich auch diese neuen Technologien zu nutzen. Und man kann halt Augmented Reality-Anwendungen auch schon ziemlich einfach erstellen. Es gibt inzwischen, du hast AI, KI, Künstlich-Intelligenz-Content angesprochen, die sprießen ja wie die Pilze aus dem Boden. Man kann halt teilweise irgendwelche Augmented Reality-3D-Figuren automatisiert erstellen lassen und die sich in den Store stellen. Und man kann die aktivieren über den QR-Code und all das kannst du innerhalb von ein paar Stunden machen, eigenständig, ohne dass du IT-Kentnisse brauchst. Und da sag ich auch immer: Hey, versucht da irgendwie kreativ zu sein, neue Mehrwerte zu schaffen, die Kundinnen da draußen abzuholen und in Interaktion zu treten. So, das war jetzt nochmal ein Plädoyer.
Anne-Sophie: Auf jeden Fall. Sehr gut.
Marilyn Repp: Aber das geht ja voll in eure Richtung auch.
Anne-Sophie: Ja, auf jeden Fall, ja. Also, wir haben ja auch wirklich diese Sachen mit Coke und mit Fanta, das sind natürlich Riesenfirmen und die haben dann auch diese Budgets für. Aber das macht halt auch super Spaß, solche Sachen auszuprobieren. Die haben, also ich hab den Namen vergessen, PlakaDiva, also dieses Projekt hier wurde dann gleich auch dafür nominiert, also das Coke Zero-Projekt, das ist so ein für Außenmarketing. Weil das halt auch wirklich, du kannst, das ist total krass, wirklich vor diesem riesigen Wandbild, wie viele junge Leute da, dann teilweise Samstagnachmittag rumstanden und da gespielt haben. Also wirklich und sich da, kann sagen, mit der Marke beschäftigt haben. Aber stell dir vor, du hast da ein Ladengeschäft und kannst da halt einfach, keine Ahnung, in dem Moment, deine Eiscafés verkaufen und das ist ja, man muss halt auch einfach Sachen ausprobieren und wie du richtig sagt, also Gamification ist das Wichtigste. Man muss immer, und wenn die Leute nur digitale kleine Münzen einsammeln, aber es macht auch einfach Spaß. Selbst wenn man das jeden Tag macht, das macht einfach Fun mit dem Handy durch die Gegend zu rennen und kurz ein bisschen rumzuspielen und dann sozusagen den Belohnungseffekt zu spüren.
Marilyn Repp: Gibt es ein Video von dem Coke Case oder von den Anderen? Weil dann würde ich das in die ShowNotes packen.
Anne-Sophie: Ja auf jeden Fall, sehr gerne.
Marilyn Repp: Dann können sich das hier alle auch angucken.
Anne-Sophie: Ja, cool, gerne schicke ich dir.
Marilyn Repp: Ja, werden wir denn bald alle irgendwann mit diesen VR-Brillen rumlaufen? Wird es irgendwann Kontaktlinsen geben? Wird sich das durchsetzen? Was meinst du?
Anne-Sophie: Auf jeden Fall. Ich meine, die VR-Brillen, das ist halt, der Begriff ist halt schwierig, weil VR-Brillen, dann denken alle Leute sofort an so fette, schwarze Goggles, so Dinger, so eine riesigen Balken vor dem Gesicht. Aber wie gesagt, es werden, man muss sich eher, also, Meta hat ja diese Ray-Ban-Kooperationen schon vor zwei Jahren rausgebracht, dann gab es jetzt wieder eine neue Version, da kann man in den USA sogar schon mit KI reden. Das ist ja auch, und die arbeiten ja angeblich auch an einer AR-Brille. Ich bin halt, das Problem ist bei Meta für mich immer, dass die so, die verkaufen halt alle Daten so total und das ist halt auch das absolute einzige Geschäftsmodell, was die haben und Apple geht da immer so ein bisschen mehr auf den Schutz des Konsumenten ein. Auch, ich mein, es geht jetzt nicht nur in Bezug auf Verkauf für Daten, für Marketing-Zwecke, sondern auch auf sicherheitstechnischen Gründen. Weil du ja im Prinzip, für die Apple Vision Pro wird ja deine Iris gescannt. Da musst du dir sicher sein, dass du musst dem Unternehmen glauben, dass das deine Daten dann auch wirklich sicher behandelt. Und dass du, wenn du Daten für Tracking und Marketing rausgibst, was ja auch völlig cool ist, aber dass du halt nur als bewusste Entscheidung irgendwo triffst und dir immer gesagt wird: Ja ja, Facebook ist und bleibt kostenlos. Aber eigentlich bezahlst du die ganze Zeit nur mit deinen Daten. Und den 13-Jährigen, die das tun, denen ist das halt wahrscheinlich nicht klar. Aber, ja, also, ich denke schon, wir werden alle mit, wir werden in fünf bis zehn Jahren mit, nicht alle, aber sehr viele Leute mit so einer Brille rumlaufen und das wird im Prinzip das Smartphone ersetzen. Das denke ich auf jeden Fall.
Marilyn Repp: So, das war ein gutes Schlusswort, Anne-Sophie.
Anne Sophie: Das war das Schlusswort.
Marilyn Repp: Vielen lieben Dank für diese Einblicke. Das klingt nach Zukunft und ich bin total gespannt auf die Zukunft. Ich freu mich…
Anne-Sophie: Ich auch.
Marilyn Repp: …wenn wir den einen oder die anderen inspirieren konnten, Sachen auszuprobieren zu testen. Die Möglichkeiten sind alle da und es war nur nie so technologisch ausgearbeitet und auch so günstig, Sachen auszuprobieren. Und das ist ja immer mein Plädoyer: Wer sich fit für die Zukunft machen will, als Unternehmen der Muss ausprobieren und testen und zwar ständig die ganze Zeit und nicht einfach mal alle paar Jahre was neues Testen, sondern so neue Technologien, die insbesondere halt junge Kundinnen und Kunden ansprechen, das ist einfach so wichtig und macht auch Spaß.
Anne-Sophie: Auf jeden Fall.
Marilyn Repp: Ich danke dir für das Interview und…
Anne-Sophie: Ich danke dir, Marilyn.
Marilyn Repp: …wünsche dir noch einen schönen Tag.
Anne-Sophie: Wünsche ich dir auch.
Ihr Kommentar
An Diskussion beteiligen?Hinterlassen Sie gern einen Kommentar!