Die Suche nach der Nadel im Heuhaufen hat begonnen…
Jeder sucht sie, die „Nadel im Heuhaufen“ und nur wenige finden sie: DEN PASSENDEN MITARBEITER:IN. Ungeachtet dessen, ob wir die Zeitung aufschlagen, im Internet suchen, den Fernseher einschalten, die Nachrichten hören oder an der guten alten Litfaßsäule schauen, überall wird nach neuem Personal gesucht.
Arbeitnehmer-Markt-Daten
Im Deutschland leben rund 84,3 Mio. Menschen, davon 42,8 Mio. Frauen und 41,5 Mio. Männer. Im Jahr 2022 waren durchschnittlich 45,6 Mio. Menschen erwerbstätig.
Aufgeteilt nach Generationen entsteht folgendes Bild:
- Babyboomer (1946-1964): rund 18,4 Mio.
- Generation X (1965-1979): rund 29,05 Mio.
- Generation Y (1980-1995): rund 15,7 Mio.
- Generation Z (1996-2010): rund 9,1 Mio.
- Generation Alpha (ab 2010-2025): rund 10,85 Mio.
Generationseigenschaften
Babyboomer (1946-64)
- Hohe Identifikation mit der Arbeit
- Arbeiten auch weit über das Maß hinaus „Workaholic“
- Hohes Interesse daran Karriere zu machen
- Hohe Loyalität, gute Teamarbeiter:innen
- Regelmäßiger persönlicher Austausch steht im Fokus
- Im Umgang mit Technik kaum versiert
- Telefon als Kommunikationsmittel ist am beliebtesten
- Brauchen das Gefühl gebraucht zu werden
- Nutzen klassische Werbeformen wie Print oder Radio
- Motto: Leben, um zu arbeiten
Generation X (1965-79)
- Freizeitgestaltung mit neuen Technologien (Computer, Videospiele)
- Oft waren beide Elternteile berufstätig oder geschieden „Schlüsselkinder“
- Diese Generation wurde in einer Überflussgesellschaft groß
- Hohe Konfrontation mit Werbeeinflüssen
- Hoher Bildungsgrad, hohe Qualifikationen
- Finanzielle Absicherung ist wichtig
- Beruflich voranzukommen durch Erfolge, für eine Lebensqualität
- Allgemeine Charaktereigenschaften: Eigenverantwortlich, Pragmatisch, Unabhängig, Ehrgeizig, Ambitioniert, Individualistisch, Ergebnisorientiert
- Work-Life-Balance hat einen hohen Stellenwert
- Handy und E-Mail sind bereits feste Arbeitsbestandteile
- Motto: Arbeiten, um zu leben
Generation Y (1980-95)
- Der digitale Wandel nimmt stark zu
- Computer gehören zum Alltag, Neuen Medien werden privat und beruflich genutzt
- Wunsch nach flexiblen Arbeitszeitregelung wie Homeoffice und Sabbatical
- Sehr gutes Bildungsniveau
- Starke Online- und Offline-Vernetzung
- Wunsch nach abwechslungsreicher Arbeit mit Spaß wächst
- Arbeit soll sinnstiftend sein „Generation Why?“
- Klare Trennung von Beruf und Privat wird gefordert
- Arbeiten gerne im Team mit flachen Hierarchien
- Karriere steht nicht im Vordergrund
- Wohlfühlfaktor im Unternehmen steht im Vordergrund (Wechseln häufig den Job, wenn die Umstände nicht passen)
- Erreichbar über Online-Jobbörsen
Generation Z (1996-2010)
- Klare Trennung von Arbeit und Freizeit
- Work-Life-Balance und soziale Kontakte werden großgeschrieben
- Führungspositionen verlieren an Bedeutung
- Persönliche Verwirklichung im Privatleben steht im Vordergrund
- Weiterer Anstieg der Digitalisierung, Informationsflut nimmt zu
- Moderne Technologien wie Smartphones, Tablets und Social Media sind beruflich und privat nicht mehr wegzudenken „Digital Natives“ oder „Generation YouTube“
- Bindung an ein Unternehmen fällt schwer
- Beruflich sind klare Strukturen und klare Abgrenzungen gewünscht
- Beste Kontaktmöglichkeit über digitale Werbeformen
Generation Alpha (ab 2010-2025)
- Demografischer Wandel steigt stark an
- Politische Instabilitäten sind erkennbar
Demografischer Wandel
Die Anzahl älterer Menschen nimmt zu und die der Jüngeren nimmt ab. Die noch auf dem Arbeitsmarkt befindlichen Babyboomer gehen bald in Rente und die Generation Z rückt nach.
Das statistische Bundesamt prognostiziert, dass die Lebenserwartung zunehmen wird, während gleichzeitig die Anzahl potenzieller Mütter zurückgehen soll, da die schwachen Geburtenjahrgänge im gebärfähigen Altern sein werden.
Mitarbeiter-Lücken nach Berufen
Im primären Sektor (Land-, Forstwirtschaft und Fischerei) arbeiten 1,2% der Erwerbstätigen, im sekundären Sektor (produzierendes Gewerbe) sind es 23,6 und im tertiären Sektor (Dienstleistungen und übrige Wirtschaftsbereiche) 75,2%.
Das deutsche Institut der Wirtschaft Köln e.V. hat die Berufe mit dem größten Bedarf an Mitarbeiter:innen erhoben und ist zu folgendem Ergebnis gekommen:
Personal suchen und finden
Recruiter:innen werden aufgrund des hohen Mitarbeitermangels „erfinderisch“. Die Zeit der klassischen Stellenanzeigenschaltung und die der klassischen Bewerbungsmappe sind vorbei.
Unternehmen sind nicht nur in Online-Stellenbörsen aktiv, sondern auch im Social Media wie LinkedIn, Twitter oder Instagram. Auch TikTok oder youtube Videos kommen immer mehr in Mode.
Das bekannte Bewerbungsgespräch ist vom persönlichen, zum digitalen Treffen geworden. Auch 90 Sekunden Videos von Bewerber:innen zur Erstvorstellung sind envouge.
Quereinsteiger haben – meiner Erfahrung nach – wenig Chancen, da Unternehmen den „perfekten Mitarbeiter“ suchen.
Mitarbeiter binden
Mitarbeiterbindung kann ein Mittel sein, den Mitarbeitermangel im eigenen Unternehmen zu bremsen. Früher wurden Mitarbeiter:innen durch Gehälter oder Positionen an Unternehmen gebunden. Heute ist eine Mitarbeiterbindung durch andere Maßnahmen, wie: Führung in Teilzeit, Unternehmenskindergarten, sinnstiftende Tätigkeit, Weiterbindungsmöglichkeiten, Entscheidungsbefugnis und Handlungsrahmen oder Home Office usw. gegeben.
Fazit
Als Nachhaltigkeitstreiberin liegt mir das Thema Mitarbeiter:innen besonders am Herzen. Ich befürworte mehr „Klasse“, statt „Masse“. Mehr persönliche Gespräche und die Möglichkeit nach 2-3 Schnupper-Tagen im Job, da an Ort und Stelle sich ein Unternehmen und dessen Kultur schneller bewerten lässt, als digital.
Unternehmen brauchen ein nachhaltiges Generationsmanagement und eine entsprechende Unternehmenskultur, welche die Akzeptanz anderer Meinungen zulässt.
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