[Update] Supermarkt will mit ‚Plauderkasse‘ die Einsamkeit bekämpfen
Die Einsamkeit bekämpfen, indem man sich Zeit nimmt. Was für ein wundervoller Ansatz, einsamen Menschen zu helfen. Ein Supermarkt in den Niederlanden tut es einfach. Mit einer „Kaffee-Ecke“ und einer speziellen Kasse, dem Chat Checkout, wo es auch mal länger dauern darf. Darüber berichteten wir bereits im Juli 2019.
Auch bei uns in Deutschland ist Einsamkeit unter älteren Menschen sehr verbreitet. Laut Forschung erfahren etwa 50 Prozent der Menschen ab 55 Jahren krank machende Einsamkeit. Dies inspirierte den niederländischen Jumbo-Supermarkt in Vlijmen zu zwei großartigen Initiativen, nämlich einem „All Together Coffee Corner“ und einem „Chat Checkout“. Jetzt eröffnet Jumbo im Dorf Udenhout eine weitere „Kletskassa“ und plant 200 weitere in den gesamten Niederlanden.
Rolle des lokalen Supermarktes
Die 94-jährige Christien Smits und der niederländische Minister Hugo de Jonge haben im Juli 2019 den All Together Coffee Corner offiziell eröffnet.
Der All Together Coffee Corner ist ein Treffpunkt, an dem ältere Menschen Anwohner und Freiwillige der Stiftung „Alles voor Mekaar“ (übersetzt „alles füreinander“) in einem sicheren und einladenden Raum treffen können. Freiwillige können den älteren Menschen helfen, nicht nur, indem sie Gesellschaft leisten, sondern auch beim Einkaufen oder z.B. zu Hause oder bei der Gartenarbeit.
Die Stiftung „Alles voor Mekaar“, die vollständig von lokalen Freiwilligen abhängig ist, ist seit einem Jahr aktiv und ein großer Erfolg. Sie bringt Freiwillige und einsame ältere Menschen vor Ort zusammen.
Der Jumbo in Vlijmen wollte einen positiven Beitrag leisten und richtete den All Together Coffee Corner ein. Doch es blieb nicht bei der „Kaffee-Ecke“, sondern der Supermarkt realisierte auch einen besonderen Checkout.
Erste Plauderkasse
Soweit wir wissen, könnte dies der weltweit erste „Chat Checkout“ sein. Leute, die gerne ein wenig plaudern würden, können diese spezielle Kasse benutzen, an der die Dinge etwas länger dauern können, da sich die Kassierer*in Zeit für einen Plausch nimmt.
Ich finde beide Initiativen ganz wunderbar. Nicht nur, weil in einer alternden Gesellschaft spezielle Angebote für ältere und oft einsame Menschen geschaffen werden. Dieses Beispiel zeigt auch, wo der stationäre Handel seine Stärken hat: im sozialen und lokalen Kontakt. Ich freue mich auf ähnliche Projekte hier bei uns in Deutschland.
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