Kosten von Bezahlverfahren: Welche sind die günstigsten?
Die Auswahl an Zahlungsverfahren ist breit gefächert, aber welche Kosten entstehen für Händler*innen tatsächlich? Die Studie „Gesamtkosten von Zahlungsverfahren 2025“, die von ibi research durchgeführt und kürzlich veröffentlicht wurde, bietet praxisnahe Einblicke in die direkten und indirekten Kosten der verschiedenen Bezahlmethoden im Online- und stationären Handel.
Heterogenes Angebot und unterschiedliche Nutzung
Die Ergebnisse zeigen ein sehr heterogenes Angebot an Zahlungsverfahren. Im Online-Handel dominiert PayPal: 82 Prozent der Händler bieten diese Option an und fast die Hälfte der Verbraucher*innen (48 Prozent) nutzt sie bevorzugt. Trotz seiner Popularität verursacht PayPal im Vergleich allerdings hohe direkte Kosten für Händler*innen. Im stationären Bereich hingegen stehen Bargeld und Girocard im Vordergrund.
Rechnungskauf: niedrige direkte, aber hohe indirekte Kosten
Der Rechnungskauf, traditionell ein beliebtes Zahlungsverfahren von Kund*innen, zeigt ein differenziertes Bild. Zwar sind die direkten Kosten niedrig, doch die indirekten Prozesskosten – etwa durch Zahlungsstörungen oder Mahnverfahren – machen ihn für Händler*innen besonders teuer. Es fallen hier mehr manuelle Prozesse an als bei anderen Verfahren.
Ergebnisse im Basisfall
Aufgrund der Stichprobe hat sich der sogenannte Basisfall ergeben. Für ihn wurden über alle Nennungen der Händler*innen die durchschnittlichen monatlichen Bestellungen, der durchschnittliche Warenkorb sowie die durchschnittliche Retourenquote berechnet. Ferner wird davon ausgegangen, dass die Handelsunternehmen sowohl interne als auch externe Risikoprüfungen sowie Mahn- und Inkassoverfahren durchführen. Hieraus zeigt sich: Verfahren, bei denen das Geld ohne Risiko und schnell eingeht (wie etwa die Vorkassezahlung), verursachen die geringsten Kosten. Dies sind allerdings in der Regel nicht die Verfahren, die Kund*innen bevorzugen.

Quelle: ibi research
Stationärer Handel: Debitkarten im Fokus
Erstmals analysiert die Studie auch die Kosten stationärer Bezahlverfahren. Hier erweist sich die Girocard als das günstigste kartenbasierte Verfahren. Internationale Debitkarten sind hingegen mehr als doppelt so teuer, und Kreditkarten verursachen noch höhere Kosten. Bargeld bleibt eine wichtige Option, verursacht jedoch durch den Zeitaufwand für Handling und Abrechnung ebenfalls Prozesskosten.
Handlungsempfehlung: individuelle Kostenanalyse
Die Studie macht deutlich, dass eine pauschale Bewertung der Zahlungsverfahren nicht zielführend ist. Händler*innen sollten laut ibi research ihre individuellen Gegebenheiten analysieren, um die für sie günstigsten Optionen zu identifizieren. „Unsere Ergebnisse liefern wichtige Anhaltspunkte, wie Händler ihre Zahlungsprozesse effizient gestalten und Kosten einsparen können“, erklärt Holger Seidenschwarz, bei ibi research für die Studie verantwortlich.
Die vollständige Studie steht kostenfrei zum Download bereit unter www.ibi.de/gesamtkosten2025
Über die Studie
Die Studie „Gesamtkosten von Zahlungsverfahren 2025“ basiert auf einer CAWI-Befragung, die zwischen August und Oktober 2024 durchgeführt wurde. Nach einer Qualitätssicherung wurden 347 valide Fragebögen ausgewertet.
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