Deutschlands Einkaufsstraßen 2023: Das aktuelle Ranking nach Passantenfrequenz
Im vergangenen Jahr konnte eine leichte Steigerung der Besucherzahlen auf den meistfrequentierten Einkaufsstraßen Deutschlands verzeichnet werden, wie aus der Auswertung der Frequenzdaten des Unternehmens Hystreet hervorgeht. Diese Analyse bezieht sich auf die Top-10-Einkaufsstraßen im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr. Das Ranking zeigt sowohl positive Ausreißer nach oben, jedoch auch einige Top-Shoppingmeilen mit rückläufigen Besucherzahlen.
Welche Veränderungen gibt es?
Eine bedeutende Veränderung an der Spitze des Rankings ist die Neuhauser Straße in München, die im Jahr 2023 mit 28,62 Millionen Passant:innen den ersten Platz einnimmt. Die Straße verzeichnet einen beeindruckenden Besucherzuwachs von knapp 12 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und verdrängt damit die Münchner Kaufingerstraße auf den zweiten Platz. Letztere verzeichnete einen Rückgang von 7 Prozent auf 28,56 Millionen Passant:innen. Auf dem dritten Platz bleibt die Frankfurter Zeil, jedoch mit einem Rückgang der Passantenzahlen um 2,4 Prozent auf 23,30 Millionen. Die Georgstraße in Hannover und die Schildergasse in Köln belegen die Plätze vier und fünf und konnten im Vergleich zum Vorjahr ihre Passantenfrequenzen deutlich steigern (4,9 Prozent bzw. 3,9 Prozent).
Auch die Theatinerstraße in München weist mit einem Plus von 6,5 Prozent auf 17,04 Millionen Besucher:innen einen bedeutenden Anstieg auf und verbessert sich im Ranking um zwei Plätze. Trotz eines leichten Rückgangs der Besucherzahlen (-0,8 Prozent) im Vergleich zum Vorjahr rückt der Dortmunder Westenhellweg von Platz 9 im Jahr 2022 auf Platz 7 im aktuellen Ranking vor. Neu in den Top Ten ist die Hamburger Spitalerstraße mit 15,22 Millionen Besucher:innen.
Was sind die Auslöser?
Beim Vergleich der Passantenfrequenzen der Top-10-Shoppingmeilen für das Gesamtjahr 2023 mit denen des Jahres 2022 zeigt sich ein Anstieg des Besucheraufkommens um 0,5 Prozent. Insgesamt wurden im Jahr 2023 auf den Top-10-Einkaufsmeilen Deutschlands 203,62 Millionen Besucher:innen gezählt, im Vorjahr waren es 202,65 Millionen. Mehrere Faktoren haben die Entwicklung der Passantenfrequenzen beeinflusst, darunter pandemiebedingte Einschränkungen zu Beginn des Jahres 2022, gefolgt von einer Normalisierung nach dem Auslaufen der Covid-19-Pandemie. Die Energie- und Preiskrise infolge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine dämpfte jedoch die Verbraucherstimmung. Trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten bleibt die Kaufzurückhaltung auf einem stabilen Niveau. Die Witterungsverhältnisse zeigen ebenfalls einen Einfluss auf die Passantenfrequenz, wie die Hystreet-Auswertung der monatlichen Frequenzdaten zeigt. Regenreiche Monate führen zu einer geringeren Frequenz in den Innenstädten im Vergleich zu trockenen Monaten. Weitere Einflussfaktoren auf die Besucherzahlen sind Events wie Stadtfeste oder verkaufsoffene Sonntage sowie lokale Besonderheiten wie der Angebotsmix, Baumaßnahmen oder Leerstände.
Hallo Frank,
man staunt: Hannover auf Platz 4! Bitte fragen Sie mal die anliegenden Händler nach ihren Frequenzen und Umsätzen. Dann zeigt sich ein ganz anderes Bild. Die Frequenzsteigerung in der Georgstraße lässt sich durch „bummeln“, „verweilen“, „lagern“ und „sich von A nach B bewegen“ erklären. Einkaufende sehen anders aus. Aber die Immobranche hat einen „Beweis“ für steigende Miete und ortsfremde Investoren glauben den Zahlen. Zu den Tatsachen gehört auch das seit 3 1/2 Jahren leerstehende Karstadt-Haupthaus im Herzen der Georgstraße, das der Besitzer einfach verrotten lässt.
Ich bin sicher, dass sich die Frequenzen in den Geschäften nicht erhöht, sondern verringert haben.