Mitarbeiter:innen gesucht!
In jeder Branche werden händeringend Mitarbeiter:innen gesucht und das nicht ohne Grund:
Menschen auf dem Arbeitsmarkt
In Deutschland leben rund 84,3 Mio. Menschen, gemäß dem Statistischen Bundesamt.
- 20% davon sind 67+
- 67% zwischen 22 und 66 und
- 18% jünger als 20 Jahre
Und das Rentenalter liegt bei rund 64,1 Jahren und wird tendenziell geringer.Â
Generationen auf dem Arbeitsmarkt
Demzufolge sind aktuell die Geburtenjahrgänge von 1957 bis 2001 auf dem Arbeitsmarkt. Ausgedrückt in Generationen und deren zugesprochenen Charakteristika sind das die Babyboomer, Generation X, Y und Z.
Babyboomer (1946-64)Â
- Hohe Identifikation mit der Arbeit
- Arbeiten auch weit über das Maß hinaus „Workaholic“
- Hohes Interesse daran, Karriere zu machen
- Hohe Loyalität, gute Teamarbeiter:innen
- Regelmäßiger, persönlicher Austausch steht im Fokus
- Im Umgang mit Technik kaum versiert
- Telefon als Kommunikationsmittel ist am beliebtesten
- Brauchen das Gefühl gebraucht zu werden
- Nutzen klassische Werbeformen wie Print oder Radio
- Motto: Leben, um zu arbeiten
Generation X (1965-79)
- Freizeitgestaltung mit neuen Technologien (Computer, Videospiele)
- Oft waren beide Elternteile berufstätig oder geschieden „Schlüsselkinder“
- Diese Generation wurde in einer Überflussgesellschaft groß
- Hohe Konfrontation mit Werbeeinflüssen
- Hoher Bildungsgrad, hohe Qualifikationen
- Finanzielle Absicherung ist wichtig
- Beruflich voranzukommen durch Erfolge, für eine Lebensqualität
- Allgemeine Charaktereigenschaften: eigenverantwortlich, pragmatisch, unabhängig, ehrgeizig, ambitioniert, individualistisch, ergebnisorientiert
- Work-Life-Balance hat einen hohen Stellenwert
- Handy und E-Mail sind bereits feste Arbeitsbestandteile
- Motto: Arbeiten, um zu leben
Generation Y (1980-95)
- Der digitale Wandel nimmt stark zu
- Computer gehören zum Alltag, neue Medien werden privat und beruflich genutzt
- Wunsch nach flexibler Arbeitszeitregelung wie Homeoffice und Sabbatical
- Sehr gutes Bildungsniveau
- Starke Online- und Offline-Vernetzung
- Wunsch nach abwechslungsreicher Arbeit mit Spaß wächst
- Arbeit soll sinnstiftend sein „Generation Why?“
- Klare Trennung von Beruf und Privat wird gefordert
- Arbeiten gerne im Team mit flachen Hierarchien
- Karriere steht nicht im Vordergrund
- Wohlfühlfaktor im Unternehmen steht im Vordergrund (Wechseln häufig den Job, wenn die Umstände nicht passen)
- Erreichbar über Online-Jobbörsen
Generation Z (1996-2010)
- Klare Trennung von Arbeit und Freizeit
- Work-Life-Balance und soziale Kontakte werden großgeschrieben
- Führungspositionen verlieren an Bedeutung
- Persönliche Verwirklichung im Privatleben steht im Vordergrund
- Weiterer Anstieg der Digitalisierung, Informationsflut nimmt zu
- Moderne Technologien wie Smartphones, Tablets und Social Media sind beruflich und privat nicht mehr wegzudenken „Digital Natives“ oder „Generation YouTube“
- Bindung an ein Unternehmen fällt schwer
- Beruflich sind klare Strukturen und klare Abgrenzungen gewünscht
- Beste Kontaktmöglichkeit über digitale Werbeformen
Renteneintritt
Bis zum Jahr 2030 werden die Jahrgänge 1957 bis 1963 in Rente sein, was rund 4 Mio. Menschen entspricht. Die nachfolgenden Generationen hatten geringere Geburtenraten und somit kommt es zu einer Lücke.
Arbeitnehmermarkt
Bereits heute sprechen wir vom sogenannten „Arbeitnehmermarkt“. Jedes Unternehmen buhlt um potentielle Bewerber:innen und das mit allen Mitteln:
- Videos auf YouTube
- TikTok Werbung
- LinkedIn Aufrufe
- Bewerbertage und Jobbörsen
Berufsbilder
Besonders betroffen von fehlenden Fachkräften sind gemäß dem Institut der deutschen Wirtschaft:
Mögliche Maßnahmen
Die grafische Darstellung des Instituts der deutschen Wirtschaft lässt auch mich blass werden. Wie könnten Maßnahmen für Sie aussehen, um Fachkräfte für die einzelnen Berufe zu finden, abgesehen von allen politischen Maßnahmen.
Ganz ehrlich, schwierig….
Grundsätzlich sollten Sie sich, aus meiner Sicht, erstmal die Frage stellen, welche Altersgruppen Sie ansprechen wollen. Denn die Art der Kommunikation mit Ihrer Zielgruppe ist entscheidend. Haben Sie hierüber Klarheit sollten Sie sich Gedanken darüber machen, was diese Generation(en) a) vom Arbeitsleben erwarten und b) angesprochen werden möchten.
Denn während der eine potentielle Kandidat:in nur digital erreichbar ist, möchte ein anderer gerne persönlich angesprochen werden. Und während der eine das Finanzielle in den Vordergrund stellt, möchte der andere lieber ein ausgewogenes Arbeits- und Berufsleben.
Grundsätzlich allerdings fällt mir auf, dass zwei bis drei „Schnuppertage“ sowohl für den Arbeitgeber, als auch den Arbeitnehmer sinnvoll wären, um sich gegenseitig näher kennenzulernen.
Des Weiteren bin ich Freund davon, auch Quereinsteigern eine Chance zu geben. Menschen, die sich in Ihrer Freizeit mit neuen Themen beschäftigen zeigen ein extrem hohes Engagement und sind in der Lage, aufgrund ihres großen Interesses, sich schnell einzuarbeiten und durch die praxisnahen Erfahrungen zum Experten zu werden.
Schieben Sie ältere Menschen nicht ab und trauen Sie jungen Menschen etwas zu. Denn der Mix macht es aus, sofern sich alle darauf einlassen. Heterogene Gruppen, gemixt aus Menschen mit viel Erfahrung und unbändigem, innovativen Tatendrang, werden immer ein besseres Ergebnis erzielen, da mehrere Perspektiven eines Themas, einer Herausforderung betrachtet werden.
Quellen: Statistisches Bundesamt; Institut der deutschen Wirtschaft; eigene Erfahrungen
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