Umgang mit Veränderung: Welcher Innovator-Typ sind Sie?
Jede*r geht mit Innovationen und deren Auswirkungen auf Arbeit und Leben unterschiedlich um. Uns begegnen viele Menschen im Handel, die aufgeschlossen und neugierig sind, aber auch manche, die ganz anders auf die Herausforderungen durch die Digitalisierung reagieren. Wir haben einmal die häufigsten, nicht ganz ernst gemeinten, Innovator-Typen zusammen gestellt.
1. Die Alleswissenden
Niemand macht diesem Mensch etwas vor. Niemand weiß, was gut für das Geschäft ist, nur die/der Alleswissende. Schnell erfährt man, dass alles, was man vorschlägt, falsch oder wenigstens unzureichend sei und nicht funktionieren wird. Die Alleswissenden sind manchmal erfolgreich, manchmal nicht. Sie sind oft veränderungswillig, es war ja schon immer ihre Idee. Es ist nicht immer ganz leicht, mit ihnen auszukommen.
2. Die Erschrockenen
Die schiere Wucht der Veränderungen lässt diese Menschen geradezu in eine Schockstarre verfallen. Adrenalin pumpt durch den Körper, das Herz rast, der Mensch ist auf Flucht vorbereitet. Flucht heißt in diesem Fall Vermeidung und führt dazu, dass die Angst überspielt oder vermieden wird, indem man einfach etwas anderes macht, z.B. Regale einräumen oder die Buchführung. Im Lauf der Zeit sinkt die Intensität der Schocks und es tritt fast eine Form der Gewöhnung ein. Die Erschrockenen lernen, mit ihrer Angst umzugehen und manche halten es sogar für normal, dass sie dann und wann eintritt. Angst (und auch Verdrängung) ist immer ein schlechter Berater und so sind die Erschrockenen vom Aussterben bedroht.
3. Die Trägen
Nichts, aber auch rein gar nichts, bringt die Trägen aus der Ruhe. Jedes noch so krasse, mögliche Szenario wird mit stoischer Gelassenheit, einer müden Geste und einem Lächeln vom Tisch gewischt. Keine Chance, die Trägen zu schnellen Innovationen zu bewegen. Woher sie diese Ruhe nehmen, wird für immer ein Rätsel bleiben, aber vielleicht haben sie das wahre Geheimnis des Glücks für sich entdeckt – oder stehen kurz vor der Rente.
4. Die Aktionisten
Der Typ des Aktionisten ist meist in größeren Unternehmen anzutreffen. Nach längerer Untätigkeit bricht fast wie aus heiterem Himmel Hektik aus (meist steckt der Wettbewerb dahinter, weil der „was Innovatives“ gemacht hat). Jetzt heißt es, schnell zu sein. Schon lange schlummernde Konzepte werden aus den Schubladen geholt, die Agentur angerufen, alles mit heißer Nadel zusammengestrickt und sofort gelauncht. Die Ergebnisse sind entsprechend eher übersichtlich, aber man hat Innovationskraft bewiesen. Davon sind die Beteiligten überzeugt.
5. Die Kopierer
Nach dem Motto „Lieber gut abgeschrieben als schlecht selber gemacht“ schauen die Kopierer, wie andere vorgehen und machen es nach. Was beim Wettbewerb funktioniert, muss auch bei einem selbst klappen. Dieses Verhalten ist recht verbreitet, nicht umsonst sind die „Best Practices“ so beliebt. Grundsätzlich ist nichts falsch daran, sich von anderen inspirieren zu lassen. Die Kunst besteht darin, diese Inspirationen so einzusetzen, dass etwas Eigenes daraus entsteht und nicht nur eine Kopie.
6. Die frühen Innovatoren
Dieser Typus ist für das Testen und Verifizieren von Konzepten in jeder Branche unerlässlich. Der frühe Innovator ist schnell, agil und hat gelernt, mit den Rückschlägen, die dieses Verhalten zwangsläufig mit sich bringt, zu leben. Eine gesunde Fehlertoleranz, Geduld und die Freude am ständig Neuen zeichnet diese Menschen und Teams aus. Sie sind die Vorreiter, von denen andere lernen können. Sie besetzen häufig als Erste neu entstehende Märkte oder Nischen. Während andere diese Innovatoren noch müde belächeln und erst einmal beim Business-As-Usual bleiben, schaffen sich die frühen Innovatoren ihre Märkte. So entstehen manchmal Einhörner und manchmal verschwinden die frühen Innovatoren auch einfach wieder.
7. Die Weisen
Die Weisen sind besonnen und haben einen langfristigen Plan, wohin sie wollen. Sie verfallen bei Innovationen nicht in Hektik, sondern prüfen zügig und möglichst umfassend, ob sie auf den Zug aufspringen sollten. Wenn ja, handeln sie schnell und ohne großes Tamtam. Sie sind innovationsfreudig, aber nicht, um der Innovation willen, sondern weil etwas in ihre Pläne passt. Sie profitieren von den frühen Innovatoren, scheuen sich aber auch nicht, Erfahrungen selbst zu machen. Aus ihnen werden selten Einhörner, aber sie sichern langfristig die Existenz des eigenen Unternehmens.
Und? Haben Sie sich oder Ihre Kolleg*innen irgendwo wiedererkannt? Welcher Innovator-Typ sind Sie? Kennen Sie noch ganz andere?
Beitragsbild: Stockfoto – Sunny studio/Shutterstock
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