ISO Norm 53001 – schon gehört?
Die Sustainable Development Goals (SDGs) wurden 2015 von der Weltgemeinschaft mit der Agenda 2030 verabschiedet. Diese 17 globalen Nachhaltigkeitsziele umfassen alle drei Dimensionen der Nachhaltigkeit und stehen für eine soziale, wirtschaftliche und ökologisch nachhaltige Entwicklung. Ziel ist es, dass alle Menschen in einer sozial gerechten Welt leben können, eine gute Bildung erlangen und einer menschenwürdigen Arbeit nachgehen können. Das heißt, es geht im Grunde um folgende fünf Kernbotschaften: Mensch, Planet, Wohlstand, Frieden und Partnerschaft.
Was ist geplant?
Derzeit befindet sich ein Normungsgremium in der Entwicklung einer neuen Norm: der ISO 53001. Geplant ist, ein zertifiziertes Managementsystem für die SDGs zu entwickeln, durch welches Unternehmen eine Strategie für eine nachhaltige Entwicklung definieren und anhand klarer Kriterien Maßnahmen zur Erreichung der Ziele festlegen. Diese Strategie bildet die Basis für eine transparente und auf empirischen Daten beruhende SDG- und ESG-Berichterstattung (ESG = Environment, Social, Governance). Auch die qualifizierte Überwachung der Maßnahmen zur Umsetzung und Leistungsoptimierung wird beachtet.
Ziele des Managementsystems
- die unternehmerischen Handlungen sollen nicht nur wirtschaftlichen Erfolg hervorbringen, sondern auch soziale und ökologische Aspekte berücksichtigen
- tatsächliche Umsetzung der gewählten Ziele
- Transparenz über nachhaltiges Handeln schaffen
- unternehmensintern und extern Vertrauen schaffen
- Zufriedenheit von Stakeholdern und Partner erhöhen
- Glaubwürdigkeit steigern
- Chancen auf zusätzliche externe Finanzierungen ausbauen
- Sicherstellung von Compliance-Verpflichtungen
Fazit
Die SDGs haben mich von Beginn an angesprochen. Sie erklären auf verständliche Art und Weise, worum es bei dem großen Thema der Transformation geht. Dennoch kann ich mir vorstellen, dass es auch Unternehmen gibt, welche mit all den Normen, Richtlinien, Verordnungen und Gesetzen rund um die Nachhaltigkeit überfordert sind. Insbesondere durch die Ausweitung des Anwendungsbereiches der CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive), welche viele KMUs trifft.
Deshalb empfehle ich Ihnen, sich baldmöglichst mit den Themen zu beschäftigen, um die richtigen Weichen rechtzeitig zu stellen. Aus meiner persönlichen Erfahrung heraus stellen meist nicht die fehlenden Möglichkeiten, Kapazitäten oder Ressourcen eine Herausforderung dar, sondern das knappe Zeitfenster, weil viele Unternehmen sehr spät damit anfangen, sich Zeit für die Themen zu nehmen.
Sollten Sie hierzu Gesprächsbedarf haben, setzen Sie sich gerne mit mir in Verbindung. Gemeinsam finden wir eine Lösung, um für Ihr Unternehmen rechtzeitig die Weichen zu stellen.
Quelle: Deutsches Institut für Normung; NBN – SDGs sichern Nachhaltigkeit; ISO/AWI 53001 – Management Systems for UN Sustainable development goals – Requirements; BMUV: 17 Nachhaltigkeitsziele – SDGs; Die Bundesregierung
Guten Tag Frau Mengelee,
es gibt Stimmen, die sagen bzw. vermuten, dass diese neue ISO 53001 ggf. die 9001, 14001, 50001 ersetzt. Meine Antwort darauf: Diese anderen Normen sind wesentlich spezieller in Ihren Ausführungen. So wird z.B. die ISO 53001 kaum etwas zu den Unternehmensprozessen im speziellen sagen (das ist in der ISO 9001 verankert). Und so wird es auch keine speziellen Hinweise zur Energieverbrauchsmessung (in der ISO 50001 beschrieben) in der neuen ISO geben, etc.
Mein persönliches Fazit: Die neue ISO schiebt die 17 UN-SGD`s in den Vordergrund bei allen personellen und wirtschaftlichen Prozessen in die Unternehmen. So werden alle relevanten 17 Dinge im wesentlichen berücksichtigt und im besten Fall mit Unterstützung der anderen oben erwähnten Normen umgesetzt. Ich kann mir auch vorstellen, dass die neue ISO 53001 eine Berichtigung/Reformierung der anderen Normen hervorruft.
Liege ich da richtig oder was meinen Sie zum Stellenwert der ISO 53001? Besten Grüße und Dank für Ihre Ausführungen
Uwe Hermann