Führung damals und heute: Wie offene Kommunikation und Transparenz Führung verändern (2/5)
Offene Kommunikation und Transparenz sind entscheidend, um moderne Führung erfolgreich zu gestalten. Doch was bedeutet das konkret für den Arbeitsalltag in Unternehmen der Handelsbranche? In diesem Artikel beleuchten wir, wie Unternehmen durch gezielte Maßnahmen ihre interne Kommunikation optimieren und damit zu einer offenen und vertrauensvollen Unternehmenskultur beitragen.
Die Macht der Worte
Früher beschränkte sich Kommunikation in vielen Unternehmen auf Anweisungen von oben. Führungskräfte entschieden, die Belegschaft führte aus. Informationen wurden oft nur selektiv weitergegeben, was zu Unsicherheiten und Missverständnissen führte.
Heute hingegen ist klar: Kommunikation ist der Schlüssel für eine gesunde und erfolgreiche Unternehmenskultur – und sie muss in beide Richtungen fließen. In der Handelsbranche, wo Teams oft an verschiedenen Standorten arbeiten, ist es besonders wichtig, dass Informationen zeitnah und klar weitergegeben werden. Eine offene Kommunikation und Transparenz sorgen dafür, dass Mitarbeitende sich informiert fühlen und wissen, wie ihre Arbeit zur übergeordneten Strategie beiträgt.
Maßnahmen für mehr Transparenz
Doch wie genau lassen sich eine offene Kommunikation und Transparenz in der Praxis fördern? Hier sind einige erprobte Maßnahmen:
- Regelmäßige Team-Updates und Meetings
Transparenz beginnt damit, Informationen regelmäßig und für alle zugänglich zu machen. So sollten Führungskräfte wöchentliche Team-Updates durchführen, in denen sie wichtige Unternehmensentwicklungen teilen. Ebenfalls wirksam sind ein regelmäßiger Email-Newsletter oder Videobotschaften der Geschäftsführung. Diese sollten nicht nur finanzielle Kennzahlen, sondern auch strategische Entscheidungen und künftige Ziele umfassen. So bleibt jede und jeder auf dem neuesten Stand. - Offene Kommunikationskanäle schaffen
Um eine offene Kommunikationskultur zu fördern, ist es wichtig, dass Mitarbeitende jederzeit Fragen stellen und Feedback geben können. Dies kann sowohl persönlich als auch über verschiedene digitale Tools oder interne soziale Netzwerke geschehen. Das aktive Einholen von Feedback als Führungskraft fördert ebenfalls einen kontinuierlichen Austausch. Allein das Stellen von Fragen wie „Wo siehst du noch Verbesserungspotenzial?“ oder „Wie ist deine Meinung zu dem Thema?“ regen eine offene Kommunikation an. - Offene Feedback-Kultur leben
Offene Kommunikation funktioniert nur, wenn Feedback als fester Bestandteil der Unternehmenskultur etabliert ist. Regelmäßige Feedback-Gespräche (z.B. einmal im halben Jahr) zwischen Führungskräften und Mitarbeitenden tragen nicht nur zur persönlichen Entwicklung bei, sondern stärken auch das Vertrauen und die Transparenz. Es sollte jedoch nicht nur auf das halbjährliche Feedbackgespräch gewartet werden, sondern auch im Arbeitsalltag, ehrlich und zeitnah, Feedback gegeben werden. - Transparente Zielsetzungen und KPIs
Ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung Transparenz ist das Setzen von klaren, messbaren Zielen, die für alle im Unternehmen sichtbar sind. Dafür sollten sowohl Unternehmensziele als auch Abteilungsziele offen kommuniziert werden, sodass alle Beteiligten genau wissen, worauf sie hinarbeiten und welchen Beitrag sie zur Zielerreichung leisten. Eine sehr wirksame Methode dafür sind OKRs (Objectives and Key Results). Sie helfen, klare Ziele (Objectives) zu definieren und messbare Ergebnisse (Key Results) festzulegen, um den Fortschritt dieser Ziele zu verfolgen. - Mitarbeitende in Entscheidungsprozesse einbinden
Transparenz bedeutet nicht nur, dass Informationen geteilt werden, sondern auch, dass Mitarbeitende in wichtige Entscheidungen einbezogen werden. So sollten ausgewählte Mitarbeitende als Expert*innen für ihren Bereich regelmäßig in Strategieprozesse eingebunden werden. So fühlen sich Teams nicht nur informiert, sondern aktiv am Erfolg des Unternehmens beteiligt. Diese Maßnahme stärkt das Vertrauen und fördert eine Kultur des Miteinanders.
Fazit: Offene Kommunikation und Transparenz als Erfolgsgaranten
Offene Kommunikation und Transparenz sind mehr als bloße Schlagworte – sie sind die Grundlage für eine moderne und zukunftsfähige Führung. Gerade in der Handelsbranche, die stark von dezentralen Teams und schnellen Entscheidungsprozessen geprägt ist, führt der offene Austausch von Informationen zu besserer Zusammenarbeit und mehr Vertrauen. Unternehmen, die diese fünf Tipps umsetzen, profitieren langfristig von einer stärkeren Unternehmenskultur und engagierteren Mitarbeitenden.
Welche Erfahrungen hast du bereits mit moderner Führung im Handel gemacht? Teile deine Gedanken und Best Practices gerne in den Kommentaren.
Die Artikelserie:
- Führung damals und heute: Vom autoritären Chef zur agilen Führungskraft (1/5)
- Führung damals und heute: Wie offene Kommunikation und Transparenz Führung verändern (2/5)
- Führung damals und heute: Eigenverantwortung von Teams fördern (3/5)
- Führung damals und heute: Mit agilen Methoden erfolgreich Projekte steuern (4/5)
- Führung damals und heute: Emotionale Intelligenz als Führungskompetenz der Zukunft (5/5)
Über die Autorin: Giulia Schmitz ist Wirtschaftspsychologin und Co-Founderin von workminds. Sie unterstützt und begleitet Unternehmen auf ihrem Weg zu Zukunftsfähigkeit, mit Fokus auf die Themen New Work und Organisationsentwicklung. Dabei betont sie die Bedeutung einer organisationsweiten Kultur, die auf gemeinsam gelebten Werten basiert.
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