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Gast-Autor

WIFÖ packt an – Wir vernetzen Stadtmacher auf LinkedIn

21. April 2020 / Von Gast-Autor / Lesedauer: 2 Minuten 10 Sekunden

Innenstadt und Corona-Krise – WiFö packt an!

3+ ist die Schulnote, die Innenstadtbesucher*innen sowohl in 2016 als auch in 2018 Deutschlands Innenstädten in puncto Attraktivität im Durchschnitt gegeben haben. Schon damals wurde abgeleitet, dass die Bewertung nicht ausreicht, um für Anbieter im Bereich Handel, Gastronomie, Dienstleistung und Handwerk ein Umfeld zu ermöglichen, das Zukunftsfähigkeit sicherstellt.

Und jetzt kommt der mit der Corona-Krise verbundene Shutdown in den Innenstädten!

Selbst wenn es die Handelsunternehmen und lokalen Anbieter meistern, die Durststrecke bis zur Öffnung der Innenstadt wirtschaftlich zu überleben, wie sollen sie es schaffen, sich für die Zeit danach neu aufzustellen? Mit der Entwicklung der Krise werden Konsument*innen nochmals mehr auf den digitalen Einkauf konditioniert. Auf der Strecke bleibt die gesellschaftlich und sozial bedeutsame physische Mitte der Gesellschaft – die Innenstadt. Bereits heute geben in bundesweiten Analysen mehr als 20% der Innenstadtbesucher*innen an, wegen der Möglichkeit online einkaufen zu können, seltener in die Stadt zu kommen. Es ist zu befürchten, dass die Corona-Epidemie nicht nur direkt die Existenz von lokalen Unternehmen gefährdet, sondern analog zu anderen Negativ-Ereignissen gesellschaftliche Kollateral-Effekte zu Folge hat, die nicht abgefangen werden, wenn Städte und Gemeinden nicht mit einem radikalen und fulminanten Erneuerungsprozess aufwarten.

Wie kann dieser Erneuerungsprozess geschehen?

Investoren gehen in Zeiten eines Shutdowns nicht ins Risiko. Immobilienbesitzer sind im Zweifel nicht auffindbar, weil Eigentümer nicht mehr vor Ort sind oder sich Immobilien im Besitz von Investmentfonds befinden. Lokale Akteure werden nach der Krise kaum Ressourcen haben und auf der Suche nach Strategien sein, um Zukunft zu ermöglichen.

Wer also soll es richten?

Zukunft der Innenstädte heißt vernetzte Arbeit. Bund, Land und Kommune stellen Ressourcen bereit, lokale Akteure schaffen notwendige Strukturen und lokale Identifikation auf Seiten der (potenziellen) Besucher werden durch Partizipation, Anreize und neue Mehrwerte erwirkt. Dabei ist Kooperation das Fundament und Finanzierung der Schlüssel. Bei allem Verständnis für die Dringlichkeit aktueller Maßnahmen zur Sicherung der medizinischen Infrastruktur und für die damit verbundenen notwendigen gesellschaftlichen Einschränkungen gilt die Devise: Lasst die Städte nicht allein! Denn ein Verlust der Innenstädte bedeutet mittelbar auch – nur weniger greifbar und subtil – den Verlust zukünftiger Volksgesundheit. Vor diesem Hintergrund wurde die Initiative „WIFÖ packt an“ ins Leben gerufen.

VITAIL, das Kompetenzforum für Handel und vitale Innenstädte sowie führende Wirtschaftsförderungsgesellschaften unter anderem in Köln, Mönchengladbach und Wismar machen sich gemeinsam zur Aufgabe, Akteure und Verantwortliche von Innenstädten zu vernetzen und Zukunftslösungen zu identifizieren. Dafür wurde zunächst eine LinkedIn-Gruppe gegründet. Gemeinsam sollen darüber Vertreter der Wirtschaftsförderung, der Stadtverwaltung, City- und Stadtmarketing in den Dialog treten, um Ideen und Lösungen für die Innenstädte zu teilen und zu bewerten. Zudem werden aus dem Kreis heraus Ansätze entwickelt, wie Stadtmarketing und Wirtschaftsförderung zur Bewältigung der Krise agieren können und wie Zukunft der Innenstadt gestaltet werden kann.

 

 

 

 

 

 

Über den Autor:
Boris Hedde ist seit 2009 Geschäftsführer des IFH Köln. Schwerpunkte seiner Arbeit sind forschungsbasierte Evaluationen sowie Beratungsansätze in den Bereichen Konzeption und Transformation. Desweiteren ist er Gründungsmitglied von VITAIL, dem deutschlandweit ersten Kompetenzforum für Handel und vitale Innenstädte.

Boris Hedde

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Kategorie: Innenstadt
Schlagworte: Digitalisierung, Immobilien, Stadtentwicklung, Wirtschaftsförderung
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