ZDE Podcast 183: Künstliche Intelligenz im Mittelstand – wer macht was?
Handelsexpertin Marilyn Repp zeigt im neuen Zukunft des Einkaufens Podcast, was Künstliche Intelligenz dem mittelständischen Handel bringt. Die Tools sprießen wie Pilze aus dem Boden. Was ist da für Händler:innen dabei? Ob Produktbeschreibungen, Kampagnenautomatisierung oder Stellenausschreibungen generieren. Marilyn Repp zeigt auch, welche Unternehmen schon welche Tools nutzen.
Shownotes
Mittelstand-Digital Zentrum Handel
Die Folge zum Nachlesen
Marilyn Repp: Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe des Zukunft des Einkaufens-Podcast. Mein Name ist Marilyn Repp. Ich beschäftige mich mit Innovationen, Trends und Digitalisierung im Handel seit vielen Jahren und hier kommen die Zukunftsgestalterinnen des Handels zu Wort. Ja Hallo und Servus zusammen! Heute geht es mal wieder um das Thema: Künstliche Intelligenz. KI im Handel, vor allem im stationären mittelständischen Einzelhandel, das ist ja meine Disziplin. Und ich wollte euch einfach mal eine Zusammenfassung hier heute zukommen: Wie ist der aktuelle Stand? Welche guten Projekte gibt es? Welche Tools gibt es? Weil ich habe den Eindruck im Gespräch mit vielen Leuten, dass das Thema immer noch nicht so ganz greifbar ist. Also was bedeutet künstliche Intelligenz überhaupt in der Anwendung für gerade auch mittelständische Unternehmen? Und welche coolen Projekte gibt es? Was macht Sinn? Was vielleicht auch nicht? Und deswegen gibt es heute mal einen kleinen Deep Dive in das Thema: Künstliche Intelligenz im mittelständischen Einzelhandel. Ja, es ist immer noch ein riesiger Hype. Ich bin ja der Meinung, dass irgendwann im Laufe des Jahres ein neuer Digital Hype wieder auf uns zukommt, aber wir sind immer noch mittendrin im KI-Hype. Warum ist der überhaupt so gekommen? Ihr wisst ja noch Ende 2022 wurde das OpenAI Produkt ChatGPT gelaunched und an den Markt gebracht und hier ging es dann so richtig los. Ja, dieses Ding ist natürlich schon echt magic. Jeder, der es ausprobiert hat, weiß, das ist schon richtig cool und toppt auch alles vorher da gewesen, vor allem dadurch, dass es eben auch eine kostenlose Desktop Version ist, die jeder in seinem Browser kostenlos nutzen kann. Damit ist schon sehr viel möglich und es gab jetzt auch immer Neuerungen. Es wird immer mehr möglich. Es gibt ja auch mehrere andere Produkte noch von OpenAI, wie DALL-E, da kann man also Bilder erstellen. Man kann die Maschine auch an seiner eigene Umgebung und Software anschließen und da verschiedene Sachen automatisieren, also das ist schon echt richtig cool. Und ich finde, zu Recht hat es einen totalen Hype um KI ausgelöst und man muss ja dazu sagen, dass sehr viele der Codes, der trainierten Modelle auch kostenlos als Open Source Code im Internet verfügbar sind und das bedeutet natürlich für Programmiererinnen und Programmierer, dass die halt einfach Zugriff haben auf trainierte Modelle, auf denen sie mit einem Baukastenprinzip aufbauen können. Das bedeutet also, dass ChatGPT den Anfang dieses großen Gebäudes als Fundament quasi gelegt hat und darauf wird jetzt aufgebaut. Natürlich gibt es nicht alle Codes und alle Programme kostenlos als Open Source im Internet zur Verfügung, aber eben sehr viel und da kann man aufeinander aufbauen und deswegen wurden jetzt in den letzten Monaten oder Jahren auch Tausende Tools gelaunched, also KI Tools, die kennt ihr vielleicht auch, es ist einfach unglaublich, wir sind mitten in einer Content Revolution, kann man eigentlich sagen, also Bild, Text, Stimme, aber auch Videos können eben hier mit einem Befehl, einer Eingabe erstellt werden und diese Tools sind einfach frei, oft auch kostenlos im Internet verfügbar. Man muss sich also kein Programm runterladen und man muss in der Standardversion auch oft überhaupt nichts dafür bezahlen, außer man will halt so ein paar Funktionen freigeschaltet bekommen haben, das ist bei ChatGPT genauso, aber auch das ist dann echt gar nicht mehr teuer, also echt eine Revolution an tollen neuen Tools und jetzt bin ich ja keine ausgewiesene KI-Expertin, da gibt es wirklich andere, die sich schon seit Jahren und Jahrzehnten mit dem Thema befassen. Ich habe mal mit so einem gesprochen vor ein paar Monaten, habe ihn gefragt: Sag mal, blickst du da überhaupt noch durch bei diesen ganzen KI Tools, die da jetzt rausgekommen sind? Was da irgendwie nutzbar gut ist oder schlecht oder wie siehst du das? Und er hat gesagt, er blickt auch überhaupt nicht mehr durch, es ist einfach unglaublich, was da auf den Markt kommt und deswegen an der Stelle ein kleiner Mutmacher für alle da draußen: Wenn ihr noch nicht angefangen habt oder wenn auch ihr nicht durchblickt oder ein bisschen verwirrt seid, das ist ganz normal, das ist auch überhaupt nicht verwunderlich bei dem, was da so abgeht gerade im Internet. Aber ich glaube die wichtigste Botschaft, die ich jetzt hier heute auch senden möchte ist: Ausprobieren und testen ist der Schlüssel für die Zukunft. Ja, das ist mit Technologien insgesamt immer so, dass ausprobieren und testen super wichtig ist und ich sage dazu auch immer „Ja“, ein Ja-Mindset, wenn was Neues kommt, dann immer „Ja“ sagen und wenn es sich dann vielleicht als nicht relevant für das eigene Business erweist oder für die Person an sich oder wenn etwas nicht erfolgreich ist, dann ist es ja gut so, dann hat man einen Lerneffekt erzielt, dann ist das kein Misserfolg, sondern ein Lerneffekt und die sind ja so wichtig bei unserer Welt, die sich halt einfach immer schneller dreht, müssen wir einfach testen und ausprobieren und sehen, ob es was für uns bringt. Und man muss ja auch sagen, künstliche Intelligenz kommt gerade zur rechten Zeit. Wenn ich mit Retailern, mit Handelsunternehmen spreche und sie frage: Was ist denn euer größter Pain-Point im Moment? Dann ist unter den Top 3, sage ich mal, immer das Thema Personalmangel: Wir finden keine Leute, die gut sind und wir tun uns auch schwer, die zu halten. Die Konkurrenz zu anderen Branchen ist da. Gerade im stationären Bereich, gar nicht leicht, Leute zu finden. Ein zentrales Thema, wird sich aufgrund des demografischen Wandels in den nächsten Jahren auch noch verschlimmern. Sorry to say, aber hier kann künstliche Intelligenz unterstützen. Sie kann Menschen nicht ersetzen, sie kann aber an verschiedenen Punkten, Prozesse verbessern, verschnellern, vereinfachen und Arbeiten abnehmen und das vor allen Dingen bei repetitiven Arbeiten und Aufgaben und das ist doch eine tolle Botschaft oder? Weil wer macht schon gerne repetitive Aufgaben? Ich höre auch immer wieder aus Handelsunternehmen, dass die eben sagen: Okay, wir haben hier ein Problem, Leute zu finden, die zum Beispiel bei uns das Marketing monitoren, die da irgendwelche Analyse-Tools sich angucken, wie irgendwelche Ads gelaufen sind oder wie irgendwelche Postings gelaufen sind. Es muss ja eigentlich, wenn man es professionell macht, schon auch analysiert werden und sie haben da keine Lust drauf, weil gerade im stationären Bereich werden die Leute halt eingestellt, um wirklich auf der Fläche zu sein, aufgrund ihrer Leidenschaft rund um die Produkte, aufgrund ihrer Leidenschaft für Menschen, für die Beratung und die dann vor den Rechner zu sitzen und irgendwelche Analyse-Tools angucken zu lassen, das gefällt vielen Mitarbeitenden nicht. Ein ähnliches Thema ist der ganze Bereich Produktinformationen im E-Commerce, auch da haben viele einfach nicht so viel Lust drauf und all das kann man jetzt mit KI-Tools ja zumindest zu einem großen Prozentsatz automatisieren. Wie cool ist das denn? Wir können nervige Arbeiten unterstützen, abnehmen, einfacher machen und das ist wirklich eine tolle Botschaft finde ich gerade, wenn wir hier so einen Personalmangel haben.
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Ja, ihr findet das, was wir machen gut bei Zukunft des Einkaufens. Wir machen das natürlich super gerne weiter kostenlos für euch und möchten euch an der Stelle bitten, uns fünf Sterne in den Podcatchern eurer Wahl zu geben. Ihr könnt uns aber auch ein paar Euro in den Hut werfen und Unterstützer oder Unterstützerin werden und zwar bei ZukunftDesEinkaufens.de auf der Webseite findet ihr einen Bereich „Unterstützer werden“ oder völlig kostenlos: Teilt unsere Inhalte in Social Media oder erzählt euren Kollegen, euren Kolleginnen oder euren Freunden von uns und unseren tollen Inhalten. Man kann mich und auch die anderen Autorinnen und Autoren bei Zukunft des Einkaufens auch buchen als Speaker. Ich spreche vor allen Dingen zu den Themen: Trends, Digitalisierung, Technologien im Handel. Meine Themen sind die Zukunft des Handels und ich beschäftige mich da hauptsächlich mit den jungen Zielgruppen. Also was machen die so abgespacetes? Das Thema Metaverse, Web 3, aber auch künstliche Intelligenz, Gamification und Gaming, das sind so meine Themen. Ich gehe weniger darauf ein, was diese Technologie, also was dahinter steckt, wie die funktionieren, sondern ich spreche eher darüber, was sie können. Welche Tools gibt es? Welche guten Beispiele gibt es? Und welche Unternehmen machen schon was? Ich zeige viele Best Practices und jetzt viel Spaß weiter beim Podcast.
Ich muss auch wirklich sagen, ich bin total dankbar für ChatGPT, weil wir hatten schon mal einen KI-Hype vor, ich weiß nicht, wie vielen Jahren, vor fünf, sechs Jahren oder so. Da wurde die Sau KI schon mal durchs Dorf getrieben, sage ich mal, aber da gab es noch kaum Anwendungen, kaum Programme, geschweige denn solche coolen, günstigen, nutzerfreundlichen Tools und es gab, also die Technologie war noch nicht so weit und damit dann eben auch die Best Practices gab es nicht ausreichend und somit war das Thema wirklich sehr ungreifbar und da haben wirklich viele, also da gab es sehr viele Veranstaltungen auch hier in Berlin, wo ich jetzt hier bin und immer wenn es um das Thema KI ging, dann wurden Roboter gezeigt. Und das glaube ich hat vielen Leuten auch ein bisschen Angst gemacht, so: Oh Gott, die Roboter, die übernehmen jetzt und die ersetzen uns. Und das ist ja nun wirklich nicht der Fall, also natürlich kann man KI mit Robotik verbinden, aber künstliche Intelligenz ist Software und künstliche Intelligenz ersetzt uns Menschen nicht, sondern sie unterstützt und KI hat erstmal auch nichts mit humanoiden Robotern zu tun. Ich warte ja immer noch auf kluge, clevere Roboter, die vielleicht im Haushalt ein bisschen helfen, weil das ist ja wirklich eine super nervige Aufgabe zu Hause, so viele Arbeiten machen zu müssen, die so viele Stunden in Anspruch nehmen und da warte ich noch auf die Roboter, die mit KI gespickt sind und uns dafür Arbeit abnehmen können. Also KI im Moment Software, ja sie versucht menschliches Lernen und Denken auf den Computer zu übertragen und wenn man sich mal anguckt KI im Handel in der Anwendung sieht es noch ziemlich mau aus, also auch da kann ich euch auf jeden Fall die Angst nehmen. Gerade größere Unternehmen sind natürlich da schon total dabei, da gibt es auch Studien und Umfragen, die das zeigen, KMU, kleine mittlere Handelsunternehmen nutzen KI noch wirklich nicht so sehr. Ich packe euch mal ein paar Studien rein, da könnt ihr das sehen, es gab letztes Jahr eine Umfrage vom Handelsverband und man sieht deutlich, dass das natürlich zunimmt über die letzten Jahre, aber so wirklich viel wird noch nicht angewendet. Also wir sind noch am Anfang, aber wenn ihr jetzt einsteigt ist es natürlich besser als morgen oder übermorgen. Ich unterteile gerne künstliche Intelligenzanwendungen in den Innenminister, wie ich es nenne, und die Außenministerin. Innenminister, darunter fasse ich die Tools, die quasi interne Prozesse im Unternehmen unterstützen, verschnellern, vereinfachen oder Dinge möglich machen, die es früher nicht gab, wie zum Beispiel Absatzprognosen, Forecasting nennt man das. Umsatzprognosen, da gibt es Tools, die mit einer Vielzahl an Komponenten, an Informationen, an Daten, Quellen dazu beitragen, dass man gucken kann, wie viel ich umsetze nächste Woche oder in einem oder in zwei Monaten. Zum Innenminister gehören auch noch die Themen Produktinformationen, das hatte ich schon angesprochen, an all diejenigen, die einen E-commerce Shop betreiben, das ist wohl eine sehr nervige Aufgabe, die Produktinformationen eben zusammen zu sammeln, die kriegt man wohl immer nicht vom Hersteller und deswegen ist das eine nervige Aufgabe, die gemacht werden muss, aber auch das kann ich mittels Tools inzwischen auf den Weg bringen und automatisieren. Mit dem Thema Umsatzprognosen, Absatzprognosen, kann ich auch eine Personaleinsatzplanung machen. Das ist natürlich auch sehr cool, also ich habe da mit einem Anbieter auch gesprochen, die genau das machen, Personaleinsatzplanung auf Grundlage von 70 verschiedenen Datenquellen, das sind natürlich historische Daten des Unternehmens, und am besten wird die Software an die Kasse angeschlossen, um eben Zugriff zu haben auf die Daten, die da entstehen. Und die Software guckt dann eben in die historischen Daten, was wurde wann umgesetzt, die guckt aber auch, wie korreliert das mit dem Wetter, wie korreliert das mit dem Luftdruck, wie korreliert das Ganze oder wie sind die Standortdaten, wie ist das mit Ferienzeiten, das Thema Demonstrationen im Umkreis, das Thema zum Beispiel auch, was weiss ich, eine neue Opern-Uraufführung, wenn da dann besonders viel Traffic ist in der Umgebung oder eine Theater- oder Sportveranstaltung in der Nähe ist, dann wird da vielleicht auch mehr umgesetzt und all diese Daten führen eben dazu, dass man ja in die Zukunft gucken kann und das Ganze dann, ja, da kann man natürlich eine tolle Planung draufsetzen, sowohl was Sortiment angeht, als auch was Personaleinsatz angeht. Man kann zum Beispiel auch gucken, welche Mitarbeitenden besonders gut miteinander zusammenarbeiten oder besonders gerne miteinander zusammenarbeiten und kann dann die Personaleinsatzplanung also wirklich komplett automatisieren. Wir hatten vor einigen Monaten auch einen Unternehmer bei uns in der Retail Garage am Potsdamer Platz in Berlin, der genau das berichtet hat. Also der hat eine Vielzahl an Tools bei sich im Einsatz und eines davon ist eben dieses Personal-Einsatzplan-Tool. Wer ist das? Das ist der Stefan Richter von Pier14, die haben glaube ich 16 Stores an der Ostsee und er hat eben so ein bisschen berichtet von seiner Digital-Strategie und der nutzt halt schon sehr viele KI-Tools, die an seine Systeme angeschlossen sind und er muss halt auch nicht mehr so viel Zeit in Personaleinsatzplanung stecken und man kann natürlich diese Einsatzpläne auch immer noch anpassen und das ist auch an der Stelle wirklich ein Tipp, den ich jetzt hier overall geben möchte: KI-Systeme, spucken Inhalte, Empfehlungen aus und die sollte man, die muss man immer noch mal überprüfen. Man darf die nicht 1:1 nehmen, weil wer sich mit ChatGPT schon mal ein bisschen auseinandergesetzt hat und da Inhalte erstellt hat, der wird feststellen, dass da auch oft schrottiges Zeug rauskommt und da muss man immer hinterfragen: Ist das korrekt? Manchmal fragt man dann ChatGPT: Stimmt das wirklich? Oder: Das ist doch Quatsch? Und dann entschuldigt sie sich auch. Also KI ist eine Hilfestellung und bitte nicht alles komplett automatisieren, sondern hier auch wirklich immer noch mit gesundem Menschenverstand dahinter gucken und nicht alles komplett übernehmen. Und so macht das natürlich dann auch der Stefan Richter mit seinen KI-Tools, der nutzt das als Grundlage, sehr viel Arbeit fällt an der Stelle weg, sehr viel nervige Arbeit, aber das muss natürlich noch mal angepasst werden und man muss vielleicht auch mit den Mitarbeitenden, die dann da unterwegs sind, noch mal drüber gucken, aber eine tolle Unterstützung. Innenminister, wie geht es weiter? Auf der Fläche gibt es auch verschiedene Tools, die beim maschinellen Sehen unterstützen, also Computer Vision heißt das. Da kann man, wenn zum Beispiel Kamerasysteme schon vorhanden sind, KI-Tools auf die Kamerasysteme drauf legen, natürlich datenschutzkonform und dann kann man verschiedene Sachen machen. Das kann natürlich bei der Diebstahlprävention helfen, ja, also auffälliges Verhalten detektieren und dann Alarm schlagen, wenn sich jemand auffällig verhält und auch da an der Stelle wird dann eben mit gesundem Menschenverstand von einer Person entschieden, ob hier wirklich was unternommen wird gegen den Kunden oder die Kundinnen oder ob das eben nicht gemacht wird, weil es irgendwie Fehlalarm war. Man kann zum Beispiel mit Computer Vision, mit maschinellem Sehen auch genau hingucken, was zum Beispiel Maßnahmenüberprüfung angeht. Also wir hatten zum Beispiel im Mittelstand Digital Zentrum Handel vor einigen Jahren ein Projekt, das wurde hier bestimmt auch vorgestellt im Podcast, nämlich den Hagebaumarkt in Langenfeld, Hagebaumarkt Grünhoff. Der hatte sich vorgenommen, der Geschäftsführer hatte sich vorgenommen, eine neue Zielgruppe zu erreichen: Jünger, weiblicher, mehr neue Sortimente vorzustoßen, zum Beispiel, ja, so ein bisschen Lifestyle Produkte, so ein bisschen Interior Living und so weiter und weniger so dieser Handwerks, dieser klassische Handwerks- und Baubedarf. Das war also sein Ziel, weil er da eben ein Zukunftspotenzial gesehen hat für sein Unternehmen. Und wenn man dann so Maßnahmen macht, wie zum Beispiel Social Media, wo man diese neuen Sortimente bewirbt, neue Sortimente auch auswählt, sie zur Verfügung stellt, neu sortiert auch auf der Fläche und den Ladenbau vielleicht auch anpasst, dann hatten die auch verschiedene andere Marketingmaßnahmen noch gemacht. Da muss man ja auch überprüfen, hat das denn überhaupt gefruchtet? Wer kommt dann jetzt überhaupt bei uns auf die stationäre Ladenfläche? Und das ist natürlich für stationäre Retailer immer gar nicht so leicht, zu gucken, welche Zielgruppen sind denn jetzt bei mir im Store? Das nennt man Retail Analytics und das kann man auch mit klugen Softwares machen, die über die Kamerasysteme drübergelegt werden, wie gesagt datenschutzkonform, spuckt es dann aus, wie viele Frauen, wie alt, wie jung, wie viele Männer auf der stationären Ladenfläche sind und dann kann man natürlich überprüfen vorher, nachher, vor und nach den Maßnahmen. Innenminister, ein letzter Punkt den ich ansprechen möchte, nämlich das Thema: Dokumentenmanagement. Auch hier gibt es tolle Startups, die euch den E-Mail-Eingang sortieren. Wenn ihr zum Beispiel viele Rechnungen bekommt und das Ganze dann eben weiterleiten oder auch verarbeiten müsst in der Buchhaltung, dann kann man da, übrigens auch mit ChatGPT, diese Systeme automatisieren. Da gibt es natürlich Softwares, die das schon programmiert haben und die kann man relativ leicht anbinden an die eigenen E-Mail-Systeme und dann wird hier alles schon voreingestellt, diese und jede Rechnung soll da und dahin gehen oder dieses und jedes Dokument soll da und dahin gehen so vielleicht, man kann auch Rechnungen, also man kann auch Überweisungen dann natürlich direkt auslösen, aber auch hier ist es natürlich klug, immer noch mal drüber zu gucken. So, jetzt kommen wir zum Thema Marketing, die Außenministerin: Content. Ich habe ja schon gesagt, es ist eine Content-Revolution, in der wir uns gerade befinden. Es ist unglaublich, was da an Tools aus dem Boden sprießt, wie die Pilze im Wald. Nicht nur Text kann mit einem Prompt, einem Befehl, einer Eingabe automatisch erstellt werden, sondern auch Bewegtbild, Filme, Fotos, Bilder, es ist wirklich unglaublich, aber auch Stimmen, Videos usw. Das ist toll, aber auch da, gerade wenn es um das Thema Social Media geht, ich sag ja immer Social Media heißt Social Media, weil es sozial ist und deswegen wollen wir natürlich auf Social Media Kanälen nicht ausschließlich Produkte sehen: Kaufen Sie, kaufen Sie! Sondern wir wollen Menschen sehen, wir wollen deren Leidenschaften, deren Tagesablauf, deren Routinen, deren Tipps, Tricks, Traurigkeiten, deren Seelenleben sehen. Darum geht es in Social Media und das ist natürlich gerade für klassische Händler und Händlerinnen gar nicht so einfach, da wirklich gute, coole Profile zu erstellen, aber viele sind da auch total weit und machen ganz tolle Social Media Inhalte, sehr regelmäßig. Ich kann da nur empfehlen: Fräulein Mode und Wohnen, die hatten wir auch schon öfters, die Simona Libner macht das ganz toll. Man muss natürlich auch in die Kamera sprechen können und wollen. Einen anderen Tipp habe ich noch, nämlich die Frau Hansen aus Hamburg, ein Concept Store, ich glaube auch zwei Filialen und die macht das auch ganz toll. Im Übrigen auch das Thema Employer Branding, also das hat gar nicht mehr immer nur, Social Media hat nicht immer nur mit Kunden oder Produktmarketing zu tun, sondern da geht es auch viel darum, sich als Arbeitgebermarke gut aufzustellen und zu positionieren, um als moderner, hipper, cooler, lockerer Arbeitgeber dazustehen und dann eben auch entsprechend Leute für sich gewinnen zu können. Also Social Media absolut zentral, aber bitte nicht alles automatisieren, KI kann hier ergänzen. Es sollte aber nicht, wie gesagt, komplett sich verlassen werden auf künstliche Intelligenz und seine Inhalte, weil die sind halt einfach nicht authentisch genug für Social Media. Also eine Ergänzung, ein ineinandergreifen ist da, glaube ich, total wichtig. Es gibt Tools, die Marketing-Kampagnen weitgehend automatisieren können. Die kann man eben anschließen an die Warenwirtschaft und andere Systeme, um dann eben sich Produktinformation, vielleicht auch aktuelle Sortimente, aktuelle Aktionen usw. zu ziehen und dann werden hier automatisiert Postings erstellt für die verschiedenen Kanäle. Es werden automatisiert Ads, also Anzeigen programmiert und dann eingestellt und hochgeladen und diese Kampagnen auf den verschiedenen Kanälen greifen natürlich ineinander. Es gibt ein Tool, womit wir auch einem kleinen stationären Einzelhändler geholfen haben vor einigen Jahren. Auch dieses Projekt, das Modehaus Lenzenhuber in Rheinland-Pfalz, das findet ihr auch unter Digitalzentrumhandel.de. Da haben wir eben genau mit so einer automatisierten Marketing-Kampagne unterstützt und dieses Tool hat dann automatisiert auf den verschiedenen Social Media Kanälen gepostet, Anzeigen bei Google geschaltet, aber eben auch TV Anzeigen ausgespielt im Fernsehen, im Umkreis, der eingestellt wurde. Also das Ziel an der Stelle, Leute in den stationären Store zu bekommen und all das online ausgespielt und es ging eben nicht um E-Commerce, sondern digitale Maßnahmen, um in den stationären Store die Leute zu bekommen. Das Tool, das wir da genutzt haben, ist auch weiterhin gerade für kleine stationäre Einzelhändlerinnen, Einzelhändler sinnvoll und erstellt wie gesagt automatisiert Kampagnen, sodass man da nicht mehr so viel machen muss. Und warum ist es jetzt KI? KI ist es ja erst, wenn ein System selbst lernt und dieses Tool mit diesen automatisierten Marketingkampagnen, das guckt sich die Analysen eigenständig an. Es gibt ja diese Analytics-Tools, wo man eben guckt: Okay wie gut sind die Reichweiten zum letzten Posting gewesen? Wo muss man nochmal nachjustieren? Was kann man lernen für die Zukunft? Und das macht eben dieses Tool auch automatisiert und das ist schon ein toller Effekt, weil ich hatte es vorhin angesprochen, da haben super viele Leute nicht so viel Lust drauf auf diese Analysen-Tools. Ich muss zugeben, mir geht es genauso, ich mache das auch nicht so gerne. Genau, also hier ein tolles Tool um zu unterstützen im Marketing. So, ChatGPT und Co. Da haben ja wirklich schon viele Leute ausprobiert. Ich möchte nur einen kleinen Auszug jetzt nochmal nennen, der wirklich sinnvoll ist für kleine Handelsunternehmen. Also ihr könnt bei ChatGPT Postings, also textbasierte Inhalte für eure Social-Media-Kanäle entstehen lassen. Auch hier ist es oftmals eine Grundlage, die da gelegt wird und der Post sollte nochmal angepasst werden. Da sollte man schon nochmal drüber gucken und gewisse Dinge anpacken und verändern, sodass es irgendwie einen persönlichen Dreh bekommt. ChatGPT kann übrigens auch verschiedene Tonalitäten, kann natürlich duzen, kann cool sein, hip sein, jung sein, kann aber auch formeller die Dinge beschreiben. ChatGPT kann unterstützen bei Stellenanzeigen, kann aber auch erstellen Arbeitszeugnisse. Und die sind natürlich auch nochmal unbedingt anzupassen und ChatGPT übernimmt natürlich auch keine rechtlichen Verantwortlichkeiten hier. Also da ist natürlich auch immer noch mal wichtig, sich da rechtlich wirklich selbst als Mensch ins Zentrum zu stellen. Und die KI kann da nicht komplett alles übernehmen, aber sie kann eine Ausgangslage stellen. Denn viele Leute haben ja auch so ein bisschen Angst vor dem weißen Papier oder es ist nicht so leicht, mit dem weißen Papier anzufangen oder es ist vielleicht leichter, etwas anzupassen, was schon da ist und etwas zu verbessern, als wenn gar nichts da ist. Also das kann ChatGPT an der Stelle Social Media Inhalte, aber auch Bilder für Social Media erstellen, wenn man da etwas braucht. Aber wie gesagt auch verschiedene Dokumente, aber auch in kreativen Prozessen kann ChatGPT wirklich unterstützen. Man kann mit ChatGPT, wer sich da so ein bisschen reinfriemeln will, auch eigene customized, sage ich mal, Anbindungen erstellen. Also da kann man bei YouTube sich echt mal durchklicken, das kann ich nur empfehlen, wer zum Beispiel so einen automatisierten Dokumenten-Eingang an seinen Outlook oder so anschließen will. Sowas kann man sich relativ leicht ja selbst zusammen programmieren über ChatGPT. Ich kenne auch Leute, die das gemacht haben, da muss man sich natürlich ein bisschen reinfriemeln, aber das geht inzwischen. Also programmieren ist ja inzwischen auch immer leichter geworden. Dazu gibt es ja inzwischen NoCode oder LowCode Plattformen, also Plattformen, wo man nach dem Baukastenprinzip sich eine eigene Software zusammenstellen kann über Drag and Drop Funktionen und da muss man nicht programmieren können, sondern einfach nur sich das da so zusammenstellen. Und im Hintergrund wird dann quasi die Software geschrieben und dann kann man sich ein eigenes Programm zusammenstellen. Unglaublich, oder? Was da heute möglich ist, total cool. So, das waren jetzt mal so ein paar Einblicke und Beispiele von Händlern, Händlerinnen, die schon KI-Tools nutzen. Was ist jetzt zu tun? Erstens, sich mit dem Thema beschäftigen, aufschlauen. Ich kann nur empfehlen, natürlich Zukunft des Einkaufens und die vielen Artikel, die wir über Zukunftstechnologien schreiben. Ich kann empfehlen, das Digitalzentrumhandel.de, da haben wir viele kostenlose Inhalte rund um diese Themen. Wir haben übrigens auch zwei KI-Trainer, ja, die kann man kostenlos als mittelständisches Unternehmen anrufen und denen einfach Fragen stellen. So: Ich habe dieses und jenes Problem. Oder: Macht diese und jene Software für mich Sinn? Aber auch andere Fragen zum Thema künstliche Intelligenz im stationären oder insgesamt im Handel. Das ist der Frederic Kerber und der Marc Schubhan vom Deutschen Forschungszentrum für künstliche Intelligenz. Die könnt ihr ansprechen, da könnt ihr kostenlos einen Termin vereinbaren. Genau, also hier unterstützen wir wirklich mit vielen tollen Inhalten. Ja, was ist noch zu tun, neben aufschlauen und mit dem Thema beschäftigen und wirklich offen dafür sein, denn es kann so viel, es kann so unterstützen. Ich bin auch immer ein großer Fan von ausprobieren und testen und einfach gucken, ob das für einen selbst passt, ob es was bringt. Da habe ich noch ein tolles Beispiel, nämlich der Christian Krömer. Das ist der Geschäftsführer von Spielwaren Krömer und Toysino. Die haben zusammen fast 40 Spielwarengeschäfte deutschlandweit, also wirklich stationäre DNA, Familienbetrieb und der Christian ist ein ganz umtriebiger und hat sich jetzt seit einem halben Jahr auch mit dem Thema künstliche Intelligenz immer mehr befasst und hat hier auch einfach gestartet und ausprobiert und alle zwei Wochen trifft sich die Belegschaft von Spielwaren Krömer und alle erzählen von ihren neuen Tools, die sie so ausprobiert haben, was sie dafür lustige Erfahrungen gemacht haben, was vielleicht automatisiert und besser gemacht werden kann mit verschiedenen Tools und der Christian Krömer hat auch berichtet, dass auch den einen oder anderen Azubi dazu bringen konnte oder die von sich aus auch schon so kleine Programme dann eben zusammen programmiert haben, um verschiedene Probleme, die im Alltag eben auftauchen, auf der stationären Fläche, zu lösen. Also er hat sensibilisiert für dieses Thema, er geht da spielerisch ran, niemand muss, da wird jetzt niemand gezwungen, ihr müsst euch jetzt mit KI beschäftigen, aber die Leute, die wollen, die können ausprobieren, die können Vorschläge machen und das ist wirklich der richtige Ansatz und da kann ich nur ermutigen: Ausprobieren, testen, aufschlauen. Das sind die Stichworte zum Thema künstliche Intelligenz.
Ich hoffe, ich konnte euch einen ganz guten Überblick geben über den Innenminister und die Außenministerin, so wie ich es gerne aufteile und ja, bleibt am Ball und jetzt viel Spaß beim Testen.
Tschüss!
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