Content im Handel: Warum neue Routinen mindestens 90 Tage brauchen
„Ab jetzt posten wir regelmäßig.“ Diesen Satz hört man oft, wenn es um Social Media, Newsletter oder digitale Inhalte im Handel geht. Die Motivation ist da, alle sind begeistert, doch nach wenigen Wochen versiegt der Schwung. Es bleibt bei einzelnen Beiträgen, die Resonanz ist mäßig, der Alltag gewinnt wieder die Oberhand.
Das Muster kennt man auch aus dem privaten Leben: Vorsätze für mehr Sport oder gesündere Ernährung scheitern, weil sie ohne Plan und Struktur angegangen werden. Genau hier setzt die Forschung zu Gewohnheiten an und liefert Erkenntnisse, die für den Handel hoch relevant sind.
Was die Neurowissenschaft zeigt
Die Psychologin Phillippa Lally von der University College London hat in einer Untersuchung gezeigt: Im Durchschnitt dauert es rund 66 Tage, bis ein neues Verhalten zur Gewohnheit wird. Die Spanne reicht von 18 bis 254 Tagen, abhängig von Person und Verhalten. Wichtig ist die Kernaussage: Routinen benötigen Zeit. Der oft zitierte Wert von 21 Tagen ist ein Mythos.
Neurowissenschaftlich lässt sich das erklären. Wiederholung sorgt dafür, dass sich Verbindungen im Gehirn verfestigen. Mit jedem Mal, das ein Verhalten ausgeführt wird, fällt es leichter, bis es eines Tages automatisch abläuft. Diese Automatisierung schützt Energie und macht Abläufe stabil.
Warum Routinen im Handel scheitern
Übertragen auf den Handel bedeutet das: Wer Content nur als spontane Zusatzaufgabe betrachtet, wird keine Routine entwickeln. Viele Vorhaben starten enthusiastisch, doch es fehlt an Klarheit. Was genau soll kommuniziert werden? In welchem Kanal? Mit welchem Ziel? Wer übernimmt die Verantwortung? Ohne Antworten auf diese Fragen bleibt es bei gut gemeinten Versuchen.
Das Ergebnis zeigt sich überall: Social-Media-Profile, die nach einigen Wochen wieder stillstehen. Newsletter, die nach drei Ausgaben versanden. Aktionen am Point of Sale, die ohne Plan durchgeführt werden und nicht in einen Rhythmus eingebettet sind. Die Ursache ist nicht mangelnder Wille, sondern fehlende Struktur.
Wiederholung und Struktur gehören zusammen
Routinen entstehen nicht allein durch Wiederholung, sondern auch durch klare Vorgaben. Ein Plan definiert Themen, Kanäle und Zeitpunkte. Struktur sorgt dafür, dass Aufgaben verteilt und Verantwortlichkeiten geklärt sind. Erst das Zusammenspiel von Wiederholung und Struktur macht Veränderungen im Alltag tragfähig.
Genau hier liegt die Parallele zwischen Neurowissenschaft und Handelsrealität. Unser Gehirn liebt Muster, und auch Kundschaft reagiert auf Muster. Wöchentliche Angebotsprospekte, saisonale Aktionen oder feste Thementage im Laden funktionieren seit Jahrzehnten, weil sie Erwartungen aufbauen. Dieselbe Logik gilt für digitalen Content.
Was das für den Handel bedeutet
Für Händlerinnen und Händler heißt das: Ein neuer Content-Rhythmus darf nicht nach drei Wochen bewertet werden. Erst nach zwei bis drei Monaten zeigt sich, ob sich Routinen durchsetzen. Wer 90 Tage lang konsequent arbeitet, hat die Chance, Strukturen aufzubauen, die bleiben.
Das erfordert Disziplin und einen klaren Fahrplan. Kleine Schritte, die regelmäßig wiederholt werden, sind wirksamer als große Aktionen ohne Wiederholung. Eine Serie mit wöchentlichen Beiträgen im Hauptkanal bringt mehr Wirkung als eine aufwendige Einzelproduktion ohne Anschluss.
Praktische Umsetzung
Genau hier setzt mein Kompaktkurs Content-System und Rhythmus an. Er übersetzt die Erkenntnisse der Gewohnheitsforschung in einen 90-Tage-Starterplan für den Handel. Drei Phasen – Start, Stabilisierung, Verstärkung – helfen, Routinen aufzubauen und dauerhaft zu etablieren.
Für Händlerinnen und Händler bedeutet das: weniger Aktionismus, mehr Verlässlichkeit. Content wird nicht länger zur lästigen Zusatzaufgabe, sondern zu einer festen Struktur, die Sichtbarkeit und Kundenbindung fördert.
Sichern Sie sich diesen Selbstlernkurs zum Einführungspreis von nur 59 EUR zzgl. MwSt.
Wer mehr über die wissenschaftlichen Grundlagen erfahren möchte, findet hier eine vertiefende Darstellung: mehr erfahren.











Ihr Kommentar
An Diskussion beteiligen?Hinterlassen Sie gern einen Kommentar!