Brauchen unsere Städte Digitallotsen?
In Herne sollen ab Mitte des Jahres Digitallotsen eingesetzt werden, die mit Einzelhändlern und weiteren Dienstleistern individuell angepasste Angebote für eine digitale Plattform erarbeiten. Dies was das Ergebnis eines Workshops im Herbst letzten Jahres. Die Wirtschaftsförderung Herne hatte gemeinsam mit einem Team der Future Retail Init (Betreiber der FUTURE CITY Langenfeld) zu Gesprächen mit Interessensvertretern aus den einzelnen Handelsbezirken der Stadt aufrufen. Das Thema: „Wie können wir den digitalen und stationären Handel zusammendenken?“ Jetzt gab es die Förderzusage von dem gleichnamigen Förderaufruf des Landes NRW.
Wir freuen uns, dass das gemeinsam erarbeitete Konzept für die Stadt Herne die Jury überzeugen konnte und wollen das Patenmodell, das Händler auf dem Weg in die digitale Welt begleitet, einmal näher beleuchten:
Starthilfe durch Wissenstransfer
Die entsprechenden Recherchen haben aufgezeigt, dass das Wissen der Händler über Digitalisierung oft noch sehr lückenhaft ist. Die Wirkungszusammenhänge von Onlineauftritt, sozialen Medien, personalisierter Kundenansprache und Vernetzung sind zu wenig bekannt. Daraus wurden in dem Workshop Handlungsfelder identifiziert, um die fehlenden Kompetenzen zu entwickeln:
- Abbau mentaler Barrieren und Schaffung eines Problembewusstseins bei stationären Händlern
- Forcierung der Auffindbarkeit im Internet
- Aufbau und Eingehen von Kooperationen und Pertnerschaften
- Aufbau unternehmensinterner, technischer Infrastruktur
- Aufbau von Online-Basiswissen
Standards und Schulungskonzepte
Das Ziel ist die Schaffung eines übertragbaren Handlungsrahmens, bestehend aus Standards, Vorgehensmodellen und Schulungskonzepten in den vorgenannten Bereichen. Jedem Händler in der Stadt soll die Teilnahme an dem Digitalisierungsprozess nicht nur ermöglicht, sondern durch einen einfachen Zugang deutlich erleichtert werden. Dazu werden sogenannte „Digitallotsen“ etabliert, die als Pate dem Händler in allen Fragestellungen zur Verfügung stehen. Das Profil und die Rekrutierung der Paten wird in Zusammenarbeit mit umliegenden Hochschulen organisiert. Somit ergibt sich nicht nur eine schnelle Multiplizierbarkeit des Konzeptes, sondern auch ein Austausch zwischen den Generationen und ein gemeinsames Problemverständnis.
Der Wissensaustausch zwischen den einzelnen Parteien – Händlern, Hochschulen, Unternehmen – ist in Zeiten des digitalen Aufbruchs unseres Erachtens unumgänglich. In Kooperationen und Partnerschaften können Kompetenzen und Stärken besser eingesetzt werden und am Ende werden sicherlich alle Seiten davon profitieren.
Bild: gratisography.com
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