Frische Ideen für die Innenstadt: Kiel und Viersen machen es vor
Die von unserem Autor moderierten Workshops beim BMWi (wir berichteten hier darüber) haben es gezeigt: Neue Ideen brauchen die Innenstädte, neue Magnete, die bestenfalls andere Zielgruppen ansprechen und die Frequenz erhöhen. Wie das geht zeigt Viersen am Niederrhein und die Landeshauptstadt Kiel.
Retail Start-up Wettbewerbe holen die Kreativität in die Stadt
Beide Städte haben Wettbewerbe initiiert, auf die sich kreative Köpfe mit entsprechenden Konzepten bewerben können. Eine Jury wählt dann die Preisträger des Innenstadt Award. Die Gewinner bekommen vielfältige Unterstützung: Vom Coaching bis zum gesponserten Mietobjekt reicht dabei die Bandbreite.
Kiel sucht die Kiez-Größen
Kiel hat sich ins Zeug gelegt und spricht die Zielgruppe direkt in ihrer Sprache an. Hier der O-Ton:
Ihr tragt schon lange eine Geschäftsidee im Herzen, habt die richtigen Partner, einen Finanzierungsansatz, aber Euch fehlte bisher der Mut? Dann gibt es jetzt in Kiel eine Motivationsspritze! Mit Hilfe der Fördergelder aus dem Innenstadtprogramm des Landes Schleswig-Holstein und dem Eigenanteil der Landeshauptstadt Kiel werden zwei Flächen in der oberen Holstenstraße angemietet und diese zu deutlich günstigeren Konditionen (20% der Altmiete) weitervermietet. Fehlen nur noch die richtigen Untermieter!
Eure Chancen: Eine Gewerbefläche mitten in der Hauptfußgängerzone der Kieler Innenstadt zu stark vergünstigten Konditionen | Begleitende Presse- und Öffentlichkeitsarbeit | Kostenfreie Mitgliedschaft bei Kiel-Marketing e.V. | Teilnahme am KIELGUTSCHEIN
Die Bewerbungsphase läuft vom 20.1. – 10.2.2022.
In Viersen stehen die Gewinner schon fest
Die Auswahl für den Innenstadt Award war nicht leicht: Aus den Bewerbungen hat eine Jury die 4 Gewinner nach einem vorher festgelegten Kriterienkatalog ausgewählt. Zwei Formate adressieren ganz besonders die Zielgruppe der Jugendlichen, die in fast allen Städten des Landes unterrepräsentiert sind. Was grundsätzlich aber auffällt: Reines Retail war nicht mit dabei, sondern immer Mix-Formate mit einem hohen Erlebnisanteil. Hier die Gewinner:innen:
- Sarah Biermann mit ihrem Konzept „Universe of Fantasy“. Das zukünftigen Handelsgeschäft für Fantasy, Games, Merchandise und Gamerlounge soll insbesondere der wachsende Markt an neuen Zielgruppen und Fans von Fantasy, Science-Fiction, Animes und Games angesprochen werden. Somit kann Viersen hoffentlich sehr bald in eine andere Welt eintauchen.
- Hülya Benzer und Michael Eichstädt: Das Konzept soll durch das besondere Sinnes- und Genusserlebnisse zu mehr Aufenthaltsqualität in der Innenstadt beitragen. Der Name des Geschäftskonzeptes bleibt noch geheim. Es geht um die Verknüpfung von Café mit Confiserie und Wohlfühlatmosphäre. Showarbeiten am offenen Arbeitsplatz, Dekoartikel, Blumen, Floristik sowie ausgewählte Tees und Kaffees sind ebenfalls Bestandteil des Gesamtkonzeptes.
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Lena Schulz und Ariane Witte: Mit dem Konzept „Roots“ für einen Szeneladen im Bereich Rock und Heavy Metal konnten die beiden Gründerinnen die Jury überzeugen. Musikevents und eine gemütliche Coach zum Quatschen laden zu einem Aufenthalt ein. Aber auch der Verkauf von szenespezifischen Artikel aus dem Bereich Mode, Accessoires, Dekoartikel und Musik stehen im Mittelpunkt und werden zukünftig die Innenstadt bereichern.
- Susanne Bons: Mit „Artbons“ soll nicht nur eine Galerie für Kunstausstellungen und Vernissagen entstehen, sondern auch vielfältige Kursangebote im Bereich der Erwachsenenbildung sowie ein offenes Atelier verwirklicht werden. Neben Originalkunstwerken und Kunstdrucken sollen auch Malutensilien zum Angebot gehören. Workshops, Events und kreative Austauschformate gehören ebenfalls zum Angebot für Kreative und Kunstinteressierte.
Jetzt kommt der nächste Schritt: Die passenden Immobilen zum Geschäftsmodell zu finden, wir berichten weiter darüber!
Bilder: Wirtschaftsförderung Viersen, Stadtmarketing Kiel
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