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Heike Scholz

Apple stellt neue Digitalbrille vor und zeigt etwas anderes als das Metaverse

6. Juni 2023 / Von Heike Scholz / Lesedauer: 2 Minuten 15 Sekunden
apple-vision-pro

Gestern stellte Apple die mit Spannung erwartete Digitalbrille „Apple Vision Pro“ vor. Solche VR-/AR-Brillen sind nicht wirklich neu, doch wenn Apple einsteigt, rast der Puls in der Tech-Gemeinde.

Wie die Brille aussieht und was sie kann, ist hier ausführlich nachzulesen. Ich möchte auf ein paar Punkte eingehen, die mir aufgefallen sind:

AR statt Metaverse

Apple inszeniert keine geschlossene, Virtual-Reality-Welt, wie es Meta mit dem Metaverse propagiert. Heißt das, dass Apple keine Aktivitäten im Metaverse entwickeln wird? Vielleicht. Es ist nie genau vorherzusagen, was Apple tun wird. Doch auch, wenn Apple selbst sich dort nicht intensiv engagieren wird, so werden dies andere Entwickler auf Basis der Apple Vision Pro tun. Ist das Metaverse uninteressant, wenn Apple nicht mitspielt? Wahrscheinlich nicht, aus den bereits erwähnten Gründen. Doch sollte Apples Ausrichtung so bleiben, fehlt natürlich ein gewichtiger Protagonist im Metaverse.

Mit der Vision Pro zeigt Apple, dass die Anreicherung der Realität wichtiger ist, als die Schaffung virtueller Welten (siehe oben, Metaverse). Apple setzt auf Augmented Reality, dem auf absehbare Zeit wichtigere Ansatz im Vergleich zu Virtual Reality. Die Apple Vision Pro blendet zusätzliche Inhalte ein, die reale Welt bleibt aber sichtbar. Und auch umgekehrt hat Apple darauf geachtet, dass andere Menschen die Nutzenden der Vision Pro durch das Glas erkennen können. Auch hier: kein Metaverse, sondern Interaktion mit der umgebenden Welt.

Das bedeutet natürlich nicht, dass nicht auch Spieleentwickler, Metaverse-Protagonisten und andere die Vision Pro für ihre Virtual-Reality-Projekte nutzen werden.

Nicht im öffentlichen Raum

Noch werden sich nur wenige Menschen mit dieser immer noch klobigen Brille im öffentlichen Raum bewegen. Doch nach den Erfahrungen, die Google 2014 mit Google Glass gemacht hat (Stichwort „Glashole„), ist es für Nutzende und die Menschen um sie herum zurzeit noch wichtig, dass eine Datenbrille wie eine Datenbrille aussieht. Dieses Design wird sicherlich in den kommenden Jahren eleganter werden.

Der (von mir subjektiv empfundenen) Hässlichkeit der Apple Vision Pro steht die starke Marke Apple entgegen. Die Brille wird zu einem „Schnäppchenpreis“ von 3.500 US$ (erst) im nächsten Frühjahr in den USA verfügbar sein. Hier bei uns in Deutschland wird der Preis dann sicherlich noch um einiges höher sein, wie immer bei Apple. Starke Marke plus hoher Preis hat bei Apple immer seit dem Launch des iPhones 2007 Begehrlichkeiten, ein „Luxury Must Have“ erzeugt. Wer also etwas sein möchte in der Technik-Welt, wird sich wohl eine Vision Pro kaufen und wahrscheinlich auch damit unterwegs sein.

Digitalbrillen endlich im Massenmarkt?

Wird die Geräteklasse „Digitalbrille“ damit nun endlich einen Schub in den Massenmarkt, jenseits der Gamer und Industrieanwendungen, erleben? Ich vermute, für einen breiten Massenmarkt ist der Preis zu hoch. Doch ganz sicher bin ich mir da auch wiederum nicht. Denn ich würde mir nie ein Smartphone für über 1.200 Euro kaufen. Andere schon. Status ist eben ein sehr starkes Kaufmotiv.

Doch auch wenn die Vision Pro selbst nicht in riesigen Stückzahlen in die Massenmärkte kommen wird, so lenkt doch Apple mit seinem Konzept Aufmerksamkeit und Inspiration. Und das wird die Märkte ganz sicher bewegen. Schauen wir, was 2024 passieren wird.

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Kategorie: Technologien
Schlagworte: Augmented Reality, Metaverse, Plattform, Virtual Reality
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